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Der dritte Versuch
Magische Wesen
Fantasy-Roman
Norbert Wibben
Der dritte Versuch
Magische Wesen
Der dritte Versuch, Band 1
Für Fritz und Manuela
Ihr seid und ward uns verlässliche Freunde!
In Erinnerung an viele schöne Vorleseabende mit meinen Kindern verpacke ich auch diese Geschichte in den bekannten Dreizeiler:
Ein Huhn und ein Hahn – …
Blutmond
Ein Huhn und ein Hahn – die Geschichte fängt an
Finn rutscht von einem Ast ab, den er gerade mit viel Mühe erklommen hat, und stürzt seitlich zu Boden. Er hat sich von der etwas erhöhten Position einen Überblick erhofft, um seinen weiteren Weg besser erkennen zu können und schimpft nun laut über sein Missgeschick. Sein Herz pocht ihm bis zum Hals. Ein großer Schatten verdunkelt im Moment, als er fällt, kurz den ohnehin düsteren Himmel über ihm. Ein Schauer läuft über seinen Rücken. Ihm wird bewusst, dass er gerade unverschämtes Glück gehabt hat. Der Schatten ist absolut tödlich. Finn konnte ihn nicht kommen hören, da dieser Angreifer für seine Opfer stets lautlos und meistens mit tödlicher Präzision daherkommt. Der Schreck lässt ihn im ersten Moment auf dem Boden in eine Schockstarre fallen. Der Instinkt des Gejagten sorgt für dieses Verhalten, um sein Überleben zu ermöglichen. Eine Bewegung würde den scharfen Augen des Gegners sofort seine Position verraten. Ob er dann erneut so viel Glück hätte, bezweifelt er. Ihm ist bei dem Sturz auf den weichen Waldboden nichts geschehen.
Ganz langsam dreht er seinen Kopf. Wo mag der Feind stecken. Finn weiß, er wird nicht auf dem Boden hocken. Nein. Er lauert jetzt etwas erhöht auf einem der großen Felsbrocken oder auf einem Baum und sucht nach ihm. Eine schnelle Bewegung wird ihm dabei nicht entgehen, so gut wie er in der Dunkelheit zu sehen vermag. Da! Ist jetzt ein näherkommendes Rauschen zu hören? Finn weiß, dass er seinen Feind nicht hören wird, sein Angriff wird leise und für ihn überraschend erfolgen, so wie vorhin.