Burkhard Dretzke

False Friends: A Short Dictionary


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      False Friends

      A Short Dictionary

      Von Burkhard Dretzke

      und Margaret Nester

      Reclam

      2009, 2021 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

      Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

      Made in Germany 2021

      RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

      ISBN 978-3-15-960768-9

      ISBN der Buchausgabe 978-3-15-014102-1

       www.reclam.de

      Inhalt

       Einleitung

      1. Was sind False Friends?

       2. Auswahl der Einträge im Wörterbuch und Sprachvarietäten

      3. Zeichen und Abkürzungen

      4. Anordnung und Darstellung der False Friends deutsch-englisch

      False Friends A–Z

      Register der englischen Stichwörter

       Hinweise zur E-Book-Ausgabe

      Einleitung

      1. Was sind False Friends?

      Als false friends im engeren Sinne werden Wortpaare aus zwei verschiedenen Sprachen verstanden, die bei gleicher bzw. ähnlicher phonologisch-orthographischer Form (völlig) verschiedene oder nur teilweise gleiche Bedeutungen haben wie beispielsweise dt. genial vs. engl. genial (›freundlich‹), dt. ordinär vs. engl. ordinary (›normal‹, ›üblich‹), dt. isolieren vs. engl. isolate oder insulate und dt., frz., ital., span. transpirieren, transpirer, traspirare, transpirar vs. engl. transpire statt perspire. Dabei können die Wortpaare etymologisch verwandt sein, d. h. auf dieselbe Ausgangsform zurückgehen. Das deutsche, französische, spanische und italienische Wort sensibel/sensible/sensible/sensibile hat seinen Ursprung in lat. sensibilis. Im Englischen muss das Wort mit sensitive übersetzt werden, da engl. sensible im Deutschen ›vernünftig‹ bedeutet.

      Im weiteren Sinne handelt es sich um Wortpaare, die orthographisch und phonetisch-phonologisch ähnlich, aber nicht identisch sind, deren Bedeutung aber gleich ist wie z. B. Adresse (engl. address), Appartement (engl. apartment), Horizont (engl. horizon), Kakao (engl. cocoa), Kathedrale (engl. cathedral), Komitee (engl. committee), Melancholie (engl. melancholy) und Metall (engl. metal).

      Im weitesten Sinne können als false friends auch lexikalisch-grammatische Strukturen bezeichnet werden, wie sie in bestimmten, in den verschiedenen Sprachen abweichenden Wortverbindungen (Kollokationen) auftauchen. Beispiele sind dt. überzeugter Junggeselle vs. engl. confirmed bachelor oder dt. starker Motor vs. engl. powerful engine. Typische grammatische Paare sind u. a. Konstruktionen wie die unterschiedliche Verwendung von Präpositionen, des Artikels, der Adverb- bzw. Adjektivformen oder auch des Infinitivs wie dt. es bleibt abzuwarten vs. engl. it remains to be seen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fehler, die aufgrund von Falschen Freunden entstehen, orthographischer, phonetisch-phonologischer, lexikalisch-semantischer sowie grammatischer Natur sind und dass diese einen hohen Anteil an der Gesamtfehlerzahl von Lernenden ausmachen.

      In diesem Wörterbuch steht die Bedeutung der Wörter im Mittelpunkt, die als Falsche Freunde zu Missverständnissen führen können. Was die Bedeutungsebene betrifft, so sind vor allem fünf Fälle von Schwierigkeiten zu nennen.

      – Zum einen handelt es sich um Wörter, die durch ihre Form eine verwandte Herkunft nur vorspiegeln (false cognates), die aber in der jeweiligen Sprache völlig unterschiedliche Bedeutungen haben. Beispiele sind dt. Fee vs. engl. fee (›Gebühr‹), dt. Glut vs. engl. glut (›Schwemme‹), dt. kalt vs. ital. caldo (›warm‹), engl. crane vs. frz. crâne (›Schädel‹) und engl. door vs. port. dor (›Schmerz‹).

      – Zum anderen sind es Wörter, die durch ihre Herkunft verwandt sind (cognates), die aber in den verschiedenen Sprachen unterschiedliche Bedeutungen angenommen haben. Beispiele sind Allee (avenue) vs. alley, dezent (discreet) vs. decent, mondän (chic, elegant, fashionable) vs. mundane, selbstbewusst (self-confident, self-assured) vs. self-conscious, seriös (reputable) vs. serious und Dom (cathedral) vs. dome.

      Einen Sonderfall stellen sog. confusibles bzw. terrible twins dar. Hier handelt es sich um Kognaten, die minimal verschiedene morphologische Formen haben, die dann zu unterschiedlichen Bedeutungen führen. Diese confusibles beziehen sich auf intralinguale Phänomene, die nicht nur non-natives, sondern teilweise auch natives Schwierigkeiten bereiten. Beispiele sind classic/classical, ceremonial/ceremonious, definitely/definitively, historic/historical und magic/magical.

      – Zu den Falschen Freunden können aber auch Wörter gehören, die in einer Sprache mehrere Bedeutungen haben und die in ihrer Bedeutung aber nur teilweise überlappen. Das heißt, ein polysemes Wort in der einen Sprache wird in der anderen Sprache durch verschiedene Wörter ausgedrückt. Beispiele sind dt. isolieren vs. engl. insulate und isolate, dt. Salat vs. engl. salad und lettuce, dt. Schatten vs. engl. shade und shadow, dt. Bank vs. engl. bench und bank sowie dt. Moral vs. engl. moral und morale. Diese Wörter werden im Wörterbuch als »Partielle Falsche Freunde« (PFF) gekennzeichnet.

      – Die Möglichkeit der Verwechslung betrifft aber nicht nur Einzelwörter, sondern auch typische Wortverbindungen (Kollokationen), bei denen jeweils von der Form her verschiedene, in der Regel aber semantisch gleiche oder ähnliche Wörter verwendet werden: dt. tödlich/Tod- kollokiert mit den Wörtern Unfall, Sünde, Wunde, während im Englischen fatal, deadly und mortal verwendet werden. Dt. dick kollokiert beispielsweise mit Lob, Freunde, Personen und Buch, im Englischen dagegen nur mit Buch (a thick book), aber man sagt high praise, close friends, fat/obese people. A thick person ist eine dumme Person. Ein weiteres Beispiel ist das Wort stark, das im Englischen u. a. mit intense (pain), severe (frost), heavy (rain, traffic, smoker, drinker, pressure), bad (cold), great/big/high (demand), strong (dislike, team, medicament) übersetzt wird.

      – Schließlich zählen zu den Falschen Freunden auch sog. pseudo-englische Wörter (Pseudo-Anglizismen), d. h. Wörter, die der Form und Herkunft nach englisch sind, die aber im Englischen in dieser Form nicht existieren oder andere Bedeutungen haben. Beispiele sind dt. Twens vs. engl. in his or her twenties, dt. Slippers vs. engl. slip-ons / slip-on shoes, dt. Oldtimer vs. engl. vintage car / veteran car und dt. Beamer vs. engl. light projector / light pro / LCD projector.

      2. Auswahl der Einträge im Wörterbuch und Sprachvarietäten

      Für das Short Dictionary of False Friends steht die Bedeutungsebene im Vordergrund. Bei Wörtern mit mehreren Bedeutungen (polyseme Wörter) werden die am häufigsten vorkommenden erfasst. Als Grundlage bieten sich Wörterbücher an, die einen Umfang von ca. 100 000 Wörtern haben (Taschenwörterbücher). Auf Kollokationen kann im Rahmen dieses Buches nur sporadisch eingegangen werden. Wichtig für die Auswahl der Wörter ist selbstverständlich die Häufigkeit des Gebrauchs. Aufgrund lexikalischer Untersuchungen kann nachgewiesen werden, dass 7500 Wörter ca. 90 % der meisten Texte, die gelesen werden, abdecken. Daher bilden diese 7500 am häufigsten vorkommenden Wörter in der Regel die Begründung für die Aufnahme in das Wörterbuch.

      Standardenglisch ist die Grundlage für die Einträge im