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www.krisfelti-buch-und-lyrik.de
Erste überarbeitete Neuauflage Oktober 2020
© Copyright für die Illustrationen: Kris Felti
Coverfoto: Ulrich B. auf Pixabay
Covergestaltung über tredition
© Kris Felti
Verlag & Druck: tredition GmbH,
Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
978-3-347-15055-3 (Paperback)
978-3-347-15056-0 (Hardcover)
978-3-347-15057-7 (e-Book)
Du bist mein Ich
Lyrik und Porträts
Alles lebt durch und mit
Familie.
Für Euch!
Melancholie des Sterbens
(eines Weinstocks)
Vom Traubenspiel verzaubert, leis‘
mit Perlen im Gewand,
wischt ab der Jugend Ungestüm
mit knorrig brauner Hand.
War es nicht gestern erst voll Lust,
mit Saft im Wuchs und Pracht,
dass alle Wonnen niederfiel 'n,
vollmundig, köstlich, sacht?
Aufgebäumt bis zur Ekstase,
den Trieben Einhalt gebend,
geliebt, liebkost und zart geknebelt
den Höhepunkt erlebend,
ist es vorbei nun, das Zittern und das Beben.
Melancholie als letzte Melodie,
und Abschied vom süßen Leben.
Unbestechlicher Wächter,
nahmst eilig das letzte Grün hinfort,
und Hoffnung möchte sterben,
»Lebe wohl«, ein letztes Wort.
Verstummt zu eis'ger Stille,
hält es den Atem an.
Es ist ein kurzes Sterben,
mit einem Traum, wie es begann.
Bald wird von neuem Mut getrieben
und der Sonne Kuss entfacht,
des Winters Bach entfliehen,
und Alles von Neuem erwacht.
Ufer-Los
Wellender Spiegel
pechschwarzes Band
getrieben vom Lied seines Ursprungs.
Schoß ungezähmter Naturgewalten
verlangst das Erbe deiner Vorsehung
im Rhythmus der Gezeiten.
An deinen Ufern
habe ich mich verloren.
Sanfte Linien weicher Wogen,
liebkoste Sentiments
und Tränen ohne Salz und Schmerz
in Tiefen allen Urvertrauens.
Sanfte Strudel singen
jene alte neue Melodie.
Und alles fließt
wogend, tragend, vorwärtstreibend.
Da ist kein Anfang
ist kein Ende
kein Zurück
zur Sinnsuche des Seins.
An deinen Ufern
suche ich nach mir.
Feine Nebel auf kühlem Samt,
gewobenes Prachtgewand.
Der Emotionen schäumende Gicht
ist Bote unausbleiblicher Kaskade
und zeichnet Rouge in mein Gesicht
Aufbegehren in meiner Schüchternheit
und im Rausch dieses Tanzes
ertrinke ich in Ekstase
mitgerissen und frei im Fall.
An deinen Ufern
habe ich mich gefunden.
Mondnacht
Fein gewebte Feenpracht,
mit Tau umwunden.
vom Mond geküsst.
Breite Kreise in schwarzer Tinte,
Klangspiel seiner Wellen.
Es gibt nirgendwo
mehr vollkommene Schönheit
als das Gesicht des Geliebten.
Und vor allem ist sein Mund.
Vertrautheit
»Liebste,«
sagt die samtschwarze Nacht zur kühlen Abendbrise.
»Sei mein Begleiter für die Ewigkeit.
Mit aller Zärtlichkeit streife ich ab
die Fesseln des Tages,
für Ruhe und Zutrauen,
um dort am Morgen fortzufahren
wo der Abend endete.«
Moon Night
Finely woven fairy splendor,
wrapped in dew.
kissed by the moon.
Wide circles in black ink,
chime of its waves.
There is nowhere
more perfect beauty
than the face of the beloved.
And most of all, is his mouth.
Familiarity
»Beloved«
says the velvet black night to the cool evening breeze.
»Be my companion for eternity.
I take off with all tenderness
the shackles of the day
for calm and confidence,
to continue there in the morning,
where the evening ended«.
Erwartungen