Simone Janson

Besser Führen Fördern Coachen


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seit 1990 Einzel- und Gruppencoachings im Bereich Bewegung, Entspannung und im ganzheitlichen Gesundheitsmanagement an. In meiner 15jährigen Arbeit in einer Fachklinik hatte ich zunehmend mit Fach- und Führungskräften mit stressbedingten Erkrankungen wie Burnout zu tun. Das hat mir gezeigt, dass man hier vorbeugend eingreifen muss. Und es hat mich motiviert, endlich meine Geschäftsidee umzusetzen und so habe ich im Juni 2007 Prachtlamas gegründet. Als ich mich dann selbständig machen wollte, sollte es unbedingt im Zusammenhang mit Natur, Tieren und Bewegung sein. Ich hatte bereits Studien gelesen, die eine große Wirksamkeit beim Einsatz von Tieren in therapeutischen Maßnahmen bescheinigen. Diese Vorteile habe ich dann auf Team- und Führungskräftetrainings übertragen und mit eigenen Ansätzen ergänzt.

      AE: Frau Pracht und ich arbeiteten bereits als Trainerinnen zusammen. Als ich von der Geschäftsidee mit den Lamas gehört habe, habe ich spontan gesagt: “Ja, das ist es!” Ich fand die Idee so gut, dass ich von Anfang an dabei war und gleich alles über Haltung, Pflege und Sachkunde über Lamas mit Frau Pracht zusammen gelernt habe.

      Training mit Tieren hört man ja öfter – warum aber ausgerechnet Lamas?

      AE: Lamas sind als Lasttiere über die Jahrhunderte zu Experten für Stressbewältigung geworden. Gelassen und entspannt zu bleiben trotz hoher Belastung, das können Lamas. Und dieses Können nutzen wir bei den Stressbewältigungs-Seminaren…

      … und ich dachte schon, Lama-Spucke hat vielleicht eine entspannende Wirkung!

      BP (lacht): Grundsätzlich gilt erst einmal: Lamas spucken nur Lamas an. Gründe dafür können Futterneid und Rangkämpfe sein. Da Lamas Menschen als eine fremde Art erkennen können, spucken sie uns nicht an. Ausnahmen bilden in Tierparks die sog. “fehlgeprägten” Tiere, die nicht arttypisch sozialisiert wurden.

      Da bin ich aber beruhigt! Aber wie läuft so ein Kurs denn nun genau ab?

      AE: Sehr praxisbezogen, mit vielen Beispielen aus dem Berufsalltag, damit die Teilnehmer das gelernte am Arbeitsplatz gleich anwenden können. Dabei dienen uns die Lamas im Training als Übungspartner – natürlich immer mit Anleitung.

      BP: Wenn jemand beispielsweise unsicher agiert oder abgelenkt und weniger achtsam ist, dann reagieren die Tiere unruhig und weichen aus. Sie versuchen dann, woanders hin zu gehen. Oder man macht das Gegenteil davon und versucht, sich eisern, autoritär und mit Macht durchzusetzen, dann verweigern sich die Lamas ganz. Lässt man sich aber vollständig auf die Lamas ein und ist präsent, sind sie leicht zu führen und folgen vertrauensvoll. Einen Ausschnitt aus einem Seminar auf Video finden Sie z.B. bei Spiegel-TV (Link: – da kann man sich das ganze live ansehen!

      Sie bieten auch Führungstrainings an: Auf den ersten Blick haben Lamas und Manager ja nicht viel gemeinsam…

      BP (lacht wieder): Es geht gar nicht um Ähnlichkeiten. Lamas spiegeln das Verhalten und die Einstellung von Menschen, ohne nachzudenken, ganz direkt. Wir Menschen denken unwillkürlich immer erst nach, bevor wir handeln. Und Menschen bewerten, was sie erleben – ob nun negativ oder positiv. Lamas machen das nicht. Sie reagieren einfach ganz unverfälscht.

      AE: Man kann, gerade was Führung angeht, vieles von Lamas abgucken: zum Beispiel sind Lamas Herdentiere und doch hat jedes Lama seinen eigenen Charakter und sie bilden ein Team aus Individualisten. Auch wenn Lamas eine Hierarchie in der Herde haben, der “Chef” ist nicht so leicht zu erkennen. Denn es ist meist ein erfahrenes Tier, das seine Herde sozusagen “von hinten” führt.

      Gilt das auch für die Unternehmensführung?

      BP (lacht sehr): Naja, wir haben fünf Lamas – Kasimir, Hannibal, Caruso, Dancer und Diego – jedes Tier hat seine eigenen Vorlieben und Marotten. Wie bei uns Menschen eben auch:-)

      AE: Mal im Ernst, es stimmt schon irgendwie: Wir sind ein Team auf Augenhöhe – im “Menschen-Team” genauso wie mit den Lamas. Und wir lassen uns gerne entschleunigen, auch wenn wir oft genug Telefonate von der Weide aus führen, während wir gerade die “Jungs” füttern. Oder unterwegs im Auto – aus Zeitgründen.

      Die Lamas gehören also voll zum Team?

      BP: Absolut. Die Bedürfnisse von Mensch und Tier sind beide gleich wichtig. Natürlich mit dem Zusatz, dass wir Menschen die Verantwortung für die Lamas haben.

      AE: Die Zusammenarbeit klappt super – wir wechseln uns in der Tierpflege ab und versuchen jeden dort einzusetzen, wo er oder sie seine Fähigkeiten hat und seine Potentiale am besten umsetzen und entwickeln kann.

      Wie sieht das mit dem Tierschutz aus?

      BP: Der liegt uns sehr am Herzen. Wir haben ja die volle Verantwortung für die Tiere. Und das nehmen wir sehr ernst. Das bedeutet beispielsweise auch, genügend Ruhezeiten für die Tiere einzuplanen und für ihre Gesundheit auch vorbeugend zu sorgen. Und auch einmal Ansprechpartner zu sein für Anfragen vom Tierschutzverein.

      Wo sind die Tiere untergebracht?

      BP: Wir sind mit unseren Lamas mitten im Ruhrgebiet, in Gelsenkirchen unweit der Schalke Arena. Wer es nicht kennt: das Ruhrgebiet hat viele Grünflächen und viele Naherholungsgebiete mit der typischen Ruhrgebietsatmosphäre – mitten in der Stadt und sehr lebenswert.

      Und wo finden die Seminare statt?

      AE: Der Veranstaltungsort liegt in der Stadt auf einem Begegnungsbauernhof. Wir haben eine Offenstallhaltung, das heißt, die fünf Lamas sind das ganze Jahr draußen auf der Weide und haben einen windgeschützten Unterstand, bei dem sie sich auch vor Regen schützen können. Gastronomie und Räumlichkeiten gibt es vor Ort.

      Verstehen Sie Ihr Angebot mehr als Therapie oder als Training?

      BP: Wir trennen klar zwischen Training und therapeutischen Angeboten. In der Lamatherapie gehen wir von ganz anderen Ansätzen und Zielen aus. Jede/r Teilnehmer/in profitiert auf eigene Weise von der Wesensart der Lamas – sei es im Training bei den praktischen Übungen oder in der tiergestützten Bewegungstherapie.

      Jetzt mal im ernst: Ist das wirklich seriös oder nur eine lustige Idee?

      AE: In zahlreichen Studien haben Forscher nachgewiesen, dass positive Kontakte mit Tieren auch das Erleben von emotionaler Nähe und das Vertrauen auf Andere stärken. Wer z.B. darauf achtet, wie Tiere kommunizieren, ist zukünftig auch für non-verbale Signale beim Menschen empfänglicher.

      Nachweisbare Gesundheitseffekte von Tieren – vor allem bei Herz-Kreislauferkrankungen – lassen den Schluss zu, dass empathische Beziehungen ein Befinden der Ruhe und Verbundenheit ermöglichen. Das verbessert den Umgang mit Belastungen. Und es gibt Belege dafür, dass bei Menschen, die positive Kontakte mit Tieren haben, vermehrt Oxytocin ausgeschüttet wird. Oxytocin wird mit Gefühlen wie Liebe, Vertrauen und Ruhe in Zusammenhang gebracht.

      Systemisches Coaching: Hilfe zur Selbsthilfe

      // Von Oliver Bartels

      Wie kann systemisches Coaching helfen, ihr Leben, Ihren Alltag, Ihren Beruf besser in den Griff zu bekommen? Und wie kann es zur Selbsthilfe beitragen?

      Coaching in der Vielfalt der Perspektiven

      In unzähligen Gesprächen mit Coaches und Klienten haben wir uns über die vielschichtigen Vorteile des Coaching-Prozesses und der dazugehörigen Coaching-Haltung