Daisy Meadows

Die magischen Tierfreunde 12 - Mila Miau und der Glitzerstein


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       Eine magische Bootsfahrt

       Köstliches Eis

       Die Kobolde

       Eine besondere Landkarte

       Hinterher!

       In der Sandburg

       Milas Idee

       Sandparty

      Mit besonderem Dank an Valerie Wilding

      Für Sienna June Chadwick

      (die glaubt, sie sei eine Katze)

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      Eine magische Bootsfahrt

      Trockene Blätter raschelten unter Lili Harts Stiefeln, als sie eine Schaufel voll Erde in die Schubkarre schippte.

      Sie und ihre beste Freundin Jessi Forester halfen Lilis Eltern, einen neuen Teich zu graben, gleich neben der Tierklinik Helfende Pfote. Herr und Frau Hart kümmerten sich in einer Scheune auf ihrem Grundstück um verletzte und kranke Tiere. Auch die beiden Freundinnen Lili und Jessi halfen mit, wann immer sie konnten. Herr Forester, Jessis Vater, grub eifrig mit an dem großen Teichloch. Während die fünf fleißig schaufelten, sahen ihnen die Tiere aus den nahe gelegenen Außengehegen neugierig zu. Die Nasen der Kaninchen zuckten, die Hühner gackerten und ein Fuchsjunges spitzte aufmerksam die Ohren.

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      „Dieser Teich wird noch viel größer als der alte“, sagte Jessi.

      „Das muss er auch“, meinte Frau Hart. „Wir haben in der Klinik gerade sehr viele Enten.“

      „Nicht nur die Enten werden den neuen Teich lieben“, meinte Herr Hart. „Frösche und Kröten werden ihn auch nutzen.“

      „Und Molche und Libellen“, fügte Herr Forester hinzu. „Das wird das reinste Tierparadies!“

      Lili und Jessi sahen sich lächelnd an. Sie wussten, dass sie denselben Gedanken hatten – der Teich war wie ein besonderer Teich aus dem Wald der Freundschaft. Dieser geheimnisvolle Wald war ein magischer Ort. Die Tiere dort konnten sprechen und wohnten in kleinen Häusern. Der Wald der Freundschaft war das große Geheimnis von Lili und Jessi.

      Nach einer Weile wischte sich Lilis Vater über die Stirn und lehnte sich erschöpft auf seinen Spaten. „Sollen wir ins Haus gehen und eine Tasse Tee trinken?“

      „Gute Idee“, sagte Herr Forester.

      „Jessi und ich räumen erst noch die Sachen weg“, sagte Lili.

      Die drei Erwachsenen gingen ins Haus und die Mädchen verstauten die Spaten im Geräteschuppen.

      Jessi schloss die Tür und seufzte leise. „Ich frage mich, wann Goldi uns wohl wieder holen kommt“, sagte sie.

      Goldi, die Katze, war ihre magische Freundin, die sie im Wald der Freundschaft immer begleitete.

      „Ich hoffe, schon bald“, sagte Lili.

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      Plötzlich zuckte Jessi erschrocken zusammen. Etwas Weiches schmiegte sich von hinten an ihre Beine. Jessi blickte nach unten und lachte vor Freude. Eine wunderschöne Katze mit goldfarbenem Fell stand neben ihr.

      „Goldi!“, rief Jessi. „Das bedeutet, dass wir jetzt sofort in den Wald der Freundschaft gehen.“

      Miauend wandte Goldi sich dem Bach zu, der hinten durch den Garten plätscherte.

      Aufgeregt folgten Lili und Jessi der Katze. Sie wussten, dass die Zeit stillstehen würde, solange sie im Wald der Freundschaft waren. Ihre Eltern würden sich also keine Sorgen machen, wo die beiden Mädchen blieben. Goldi führte sie zu dem alten, abgestorbenen Baum mitten auf der großen Wiese am anderen Bachufer.

      Mit klopfenden Herzen rannten die Mädchen Goldi hinterher. Sie wussten ganz genau, was als Nächstes passieren würde.

      Wie durch einen Zauber erwachte der Baum auf einmal zum Leben. Orangefarbene und goldene Blätter öffneten sich an den Ästen und glänzten im herbstlichen Sonnenschein. Ein Schwarm Stare flog heran und naschte von den Beeren, die von den Zweigen hingen.

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      Lili und Jessi blieben stehen und lasen die Worte, die in die Rinde des Stammes geritzt waren. „Wald der Freundschaft“, sagten die Freundinnen gleichzeitig.

      Sofort erschien im Baumstamm eine kleine Tür mit einem zierlichen Griff, der wie ein Blatt geformt war. Jessi öffnete die Tür und goldfarbenes Licht strömte heraus.

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      Zappelig vor gespannter Vorfreude betraten die Freundinnen den Baum. Sie spürten, wie es in ihrem Körper zu kribbeln begann. Wie immer schrumpften die beiden Mädchen ein wenig.

      Als das goldene Licht schwächer wurde, standen die Mädchen auf einer sonnenbeschienenen Lichtung. Ihre Schals und Gummistiefel waren verschwunden, stattdessen trugen sie Jeans und sommerliche T-Shirts. Die Bäume leuchteten purpurrot und gelb, Eicheln und Kastanien lagen auf dem Waldboden. An den Büschen hingen Blüten und Beeren und in der Luft lag ein wunderbar süßlicher Duft.

      Die Katze Goldi stand aufrecht da und trug ihren goldfarbenen Schal um die Schultern.

      „Willkommen“, begrüßte sie Lili und Jessi freundlich.

      Die Mädchen umarmten sie.

      „Ich bin so froh, dass ihr hier seid“, sagte Goldi. „Ich möchte euch zu einem ganz besonderen Ort führen, an dem ihr noch nie gewesen seid.“

      „Oh!“, sagte Jessi. „Und wo ist dieser Ort?“

      Aber Goldi lächelte nur. „Wartet es ab“, sagte sie geheimnisvoll.

      Die aufgeregten Freundinnen folgten ihr durch den Wald. Da flog Herr Federschlau, der Uhu, über ihre Köpfe hinweg. Wie immer trug er eine Weste und sein Monokel, aber heute zusätzlich noch eine Kapitänsmütze.

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      „Ein schöner Sag für den Tand!“, rief er ihnen im Vorbeifliegen zu und verhaspelte sich mal wieder.

      Jessi sah Lili fragend an. „Was hat er gesagt?“

      „Ich glaube, er meinte ‚Ein schöner Tag für den Strand‘“, erwiderte Goldi schmunzelnd. „Kommt!“, sagte die Katze dann. „Wir sind schon fast am Funkelsee.“