Daisy Meadows

Die magischen Tierfreunde 11 - Emma Eule und der Zauberbaum


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       Vogel in Not

       Das Niesen

       Griselda schlägt zu

       Klebrige Spinnennetze

       Cornelius Schimmerpanzer

       Der Farbspion

       Claras Heilung

       Party!

      Mit besonderem Dank an Valerie Wilding

      Für Lotte Haig-Thomas

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      Vogel in Not

      Jessi Forester deutete auf ein Büschel Gänseblümchen weiter hinten im Garten. „Sieh mal“, sagte sie zu ihrer besten Freundin Lili Hart. „Dort bewegt sich etwas.“

      Die Mädchen gingen näher ran um nachzusehen. Und tatsächlich: Verborgen zwischen den Gänseblümchen saß ein kleiner Spatz. Verzweifelt schlug er mit seinen winzigen Flügeln.

      „Oh nein“, sagte Lili. „Ich glaube, er ist verletzt.“

      Über den Gänseblümchen ragte ein Baum auf. Jessi sah nach oben und entdeckte ein Vogelnest. „Das wundert mich nicht“, sagte sie. „Er ist von da oben heruntergefallen.“

      Lili sprang auf. „Meine Eltern wissen bestimmt, was zu tun ist. Keine Angst, kleiner Spatz. Ich hole Hilfe.“

      Sie rannte los und kam wenige Minuten später in Begleitung ihres Vaters wieder. Herr Hart trug einen Schuhkarton.

      „Tierkinder in freier Natur sollte man normalerweise in Ruhe lassen“, meinte Herr Hart, als er den kleinen Spatz vorsichtig in den Karton hob. „Aber es war genau richtig, dass ihr mich geholt habt. Der kleine Vogel braucht unbedingt Hilfe.“

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      Lili und Jessi folgten Herrn Hart über die Straße. Jessi rannte vor und hielt das Tor zu Lilis Garten auf. Eine große Scheune stand auf dem weitläufigen Gelände. Um die Scheune herum befanden sich Gehege mit Hasen, Igeln, Frischlingen und sogar mit einer Schildkröte. Hier befand sich die Tierklinik Helfende Pfote, die Lilis Eltern gegründet hatten. Die Tiere waren alle krank oder schwach. Die beiden Freundinnen liebten es, sich um die Tiere zu kümmern und ihnen beim Gesundwerden zu helfen.

      Lili und Jessi gingen in die Scheune. Zwei Fuchswelpen tobten durch ein Gehege und schnappten nach dem buschigen Schwanz des jeweils anderen. Frau Hart füllte ihre Futternäpfe auf, während die zwei Welpen weiter quietschend und hechelnd umherliefen. „Hallo!“, sagte Frau Hart. „Was habt ihr zwei denn da in dem Schuhkarton?“

      „Einen verletzten Babyvogel“, antwortete Lili. „Glaubst du, er wird bald wieder gesund?“

      Frau Hart untersuchte behutsam Beine und Flügel des kleinen Spatzen. „Alles wird wieder gut“, sagte sie schließlich. „Es ist nur eine Verstauchung.“

      „Wie bei mir, als ich mir den Knöchel verstaucht habe?“, fragte Jessi.

      „Ja. Der Kleine muss sich nur einige Tage in der Voliere ausruhen“, sagte Frau Hart. „Setzt ihn am besten in einen Nistkasten. Ich schaue später noch einmal nach ihm.“

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      Lili und Jessi gingen nach draußen zur Voliere, einem riesigen aus Netz gespannten Gehege. Die Voliere war so groß, dass alle Vögel darin unbeschwert umherfliegen konnten, während sie nach und nach wieder gesund wurden. Eine junge Amsel war bereits dort, außerdem ein Rotkehlchen und zwei krächzende kleine Stare.

      Die Freundinnen setzten den verletzten Spatz vorsichtig in einen gemütlichen Nistkasten. Er kuschelte sich sofort in das weiche Heu und schloss müde seine schwarzen Knopfaugen.

      „Werde bald wieder gesund“, flüsterte Lili.

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      Als sie die Tür der Voliere hinter sich schlossen, fiel Jessi plötzlich etwas ins Auge: Eine wunderschöne Katze mit goldfarbenem Fell kletterte durch die Hecke.

      „Goldi!“, rief Jessi.

      Goldi war ihre ganz besondere Freundin. Sie lebte in einer magischen Welt, dem Wald der Freundschaft. Lili und Jessi hatten zusammen mit ihr schon viele wundervolle Abenteuer dort erlebt. Die Mädchen hatten sich mit zahlreichen Bewohnern des Waldes angefreundet. Die Waldtiere wohnten in kleinen Häusern, in einem Hausboot und sogar in einer Windmühle. Das Allerbeste aber war, dass die Tiere sprechen konnten.

      Goldi maunzte und lief ein Stück fort. Dann drehte sich die Katze um, maunzte abermals und lief weiter zum Bach am Ende des Gartens.

      „Das ist ja komisch“, meinte Lili. „Normalerweise hat Goldi es nicht so eilig. Sie möchte wohl dringend zurück in den Wald der Freundschaft.“

      Die beiden Mädchen folgten der Katze. Goldis Fell glänzte im Sonnenschein, als sie über die Trittsteine im Bach sprang und dann über die große Wiese rannte.

      „Sie läuft so schnell“, sagte Jessi und sprintete los, um mit der Katze mitzuhalten. „Griselda führt bestimmt wieder etwas Böses im Schilde.“

      Griselda war eine schreckliche Hexe, die ständig versuchte, den Wald der Freundschaft zu erobern. Sie wollte, dass der Wald zu einem solch schrecklichen Ort wurde, dass ihn alle Waldbewohner verließen.

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      Goldi rannte weiter zu dem abgestorbenen Baum in der Mitte der Wiese.

      Der Baum der Freundschaft!

      Kaum war die Katze in seiner Nähe, erwachte der Baum zum Leben. Grüne Blätter entfalteten sich und lilafarbene Schmetterlinge flatterten zwischen den gelben Narzissen und Krokussen umher.

      Völlig außer Atem erreichten die beiden Mädchen den Baum. Goldi maunzte ängstlich.

      „Arme Goldi“, sagte Jessi. „Sie macht sich solche Sorgen.“

      Die Freundinnen fassten sich schnell an den Händen, beugten sich ein wenig zu den drei Worten hinunter, die in die Rinde des Baums geritzt waren, und lasen sie gemeinsam laut vor.

      „Wald der Freundschaft!“

      Eine Tür mit einem blattförmigen Knauf erschien im Stamm.

      Lili öffnete sie und Goldi sprang sofort hindurch. Im Inneren leuchtete und schimmerte goldenes Licht.

      Die Mädchen eilten der Katze nach. Sogleich erfasste Lili und Jessi am ganzen Körper ein Kribbeln. Sie wussten, dass sie in diesem Moment ein wenig schrumpften.

      Das