Ruth Anne Byrne

Die dunklen Bücher - Vergiss den Vampir


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      Ruth Anne Byrne

      Vergiss

      den

      Vampir

      Illustrationen

      Timo Grubing

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      Die dunklen Bücher – Vergiss den Vampir

      von Ruth Anne Byrne

      1. Digitale Auflage 2021

       www.ggverlag.at

      ISBN E-Book: 978-3-7074-1743-2

      ISBN Print: 978-3-7074-2365-5

      In der aktuell gültigen Rechtschreibung

      Coverillustration: Timo Grubing

      Innenillustrationen: Timo Grubing

      © 2021 G&G Verlagsgesellschaft mbH, Wien

      Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe sowie der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme, gesetzlich verboten.

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      Inhalt

       Auf der Jagd

       V.U.U.V

       Totenstill

       Blutrausch

       Die Zeitung

       Das gleißende Licht der Sonne

       Wie Batman und Robin

       Hohlbirnenweg 8

       Frisches Blut

       Ein Sprung ins kalte Wasser

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      Viktor sieht aus wie 13, ist aber schon ein klein wenig älter. Er überlegt, wie es wohl wäre, mit einem Menschenjungen befreundet zu sein. Ganz und gar unvorstellbar für seine Tante Udine – ist er doch ein Vampir und die würden so etwas nie tun!

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      Pascal ist 13 Jahre alt. Er spielt gerne Fußball. Im Geheimen studiert er aber die dunklen Wesen der Nacht. Dass er jemals vor einem echten Vampir stehen würde, hätte er sich trotzdem nicht träumen lassen.

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      Tante Udine trägt ausschließlich spitzenbesetzte Abendkleider, spielt Cello und kann sich in eine Fledermaus verwandeln. Sie weiß, was sich als Vampir gehört: das Blut von Menschen trinkt man, ansonsten hält man sich von ihnen fern.

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      Die Gebrüder Exenberger, Roderich und Ansgard, führen ein erfolgreiches Kammerjäger-Unternehmen. Unter dem Deckmantel dieser Firma jagen sie aber nicht nur Ratten, Flöhe und Wanzen, sondern auch Vampire.

      Auf der Jagd

      Sommer ist das Allerletzte! Viktor hockt auf einem Ast hoch oben in der alten Eiche und wartet. Silbernes Mondlicht scheint vereinzelt durch das dichte Blätterdach. Gelächter ist von der Wiese unten zu hören.

      Der Geruch der Menschen dringt zu ihm herauf. Blut! Er seufzt und streicht mit der Zunge über einen der scharfen Eckzähne.

      Sein Magen knurrt … seit mehreren Nächten!

      Er kann sich kaum noch zurückhalten. Doch jetzt ist es zu gefährlich. Zu viele Leute, zu viele Gespräche, zu gute Laune. Verächtlich presst er die Lippen aufeinander. Kann sich nicht endlich einer dieser Leckerbissen ins Gebüsch verlaufen? Allein!

      Viktor zieht den verlockenden Duft ein und biegt einen Ast zur Seite. Er lugt zwischen den Blättern hindurch und macht die Gruppe von Menschen ausfindig.

      In der Dunkelheit werden ihre Gesichter von einem Lagerfeuer erhellt.

      „Traust dich nie!“, sagt ein Mann und steht auf.

      „Mann, Papa!“ Ein Junge mit dunklen, kurzen Haaren läuft ihm hinterher zum Ufer des Sees. „Klar trau ich mich!“

      Viktor lehnt sich weiter aus der Blätterkrone und beobachtet ihn genauer.

      Der ist etwa gleich alt, wie ich war, damals, denkt er.

      Der Mann schiebt neben dem Steg eine Luftmatratze auf das Wasser hinaus. Schwarz wie Tinte schimmert die Oberfläche des Sees im Mondlicht. Der Junge streift sein T-Shirt ab. In der Badehose begibt er sich in Startposition und wartet, bis die Luftmatratze bis zum Ende des Stegs treibt.

      „Er traut sich nicht, er traut sich nicht!“, ruft ein Mädchen vom Lagerfeuer herüber. Sie grinst frech.

      Dabei kaut sie so laut Kaugummi, dass Viktor sie bis in den Baum hinauf schmatzen hört.

      Der Junge wirft ihr einen bösen Blick zu. Dann rennt er laut schreiend über den Steg und springt.

      Die Luftmatratze flutscht davon. Mit einem PLATSCH versiegt sein Kampfruf. Die Leute lachen, am lautesten das Mädchen.

      Auch Viktor zieht einen Mundwinkel nach oben. Wie sich das wohl anfühlt? Das kalte Nass auf der Haut.

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      Er zupft am spitzenbestückten Ärmel seines schwarzen Rüschenhemds. Ein Bad im See würde Tante Udine nie erlauben. Schmollend schüttelt Viktor den Kopf.

      Dabei sieht das wirklich lustig aus! Wasser hat wohl eine magische Anziehung auf Menschen – anders als das dichte Gebüsch unter ihm, in das sich bitte endlich jemand hineinverirren soll!

      Der Junge schwimmt zurück an Land, schüttelt sich und streift die Haare nach hinten.

      Viktors Blick bleibt an seinem Hals hängen. Er schluckt. Allein bei diesem Ausblick läuft ihm das Wasser im Mund zusammen.

      Da! Viktors Augen werden groß. Der Junge geht unter ihm an der Eiche vorbei und verschwindet hinter einem Busch. Endlich! Er leckt sich die Lippen, spannt die Muskeln.

      Mit ausgebreitetem Umhang gleitet er lautlos zu Boden.

      Wo