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Martin von Tours (316/17-397), besser bekannt als Sankt Martin, ist der wohl populärste Heilige der Kirche. Mit seiner Demut und Barmherzigkeit steht er für die Weltzugewandtheit des Christentums. In der römischen Provinz Pannonien, dem heutigen Ungarn, als Sohn eines Militärtribuns geboren, zog es ihn bald zum Christentum hin. Nach Militärdienst und dem Leben als Einsiedler wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Martin steht für die Formierungszeit der Kirche in Gallien und ist zentrales Bindeglied zwischen Rom und der Francia. Judith Rosen schreibt die elegante wie bestens fundierte Biographie des Heiligen, die stark die wichtigste Quelle für sein Wirken, die Vita Sancti Martini seines Weggefährten Sulpicius Severus, mit einbezieht, die die erste und für das ganze Mittelalter Vorbild gebende Heiligenvita ist. So entsteht das lebendige Porträt der sich wandelnden christlich-römischen Welt im 4. Jhr. und zugleich das eines der wichtigsten Mönche und Heiligen der frühen Christenheit.