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Geistige Unabhängigkeit demonstriert Schopenhauer schon während seiner Studienzeit in Göttingen und Berlin. So äußert er gegenüber der Philosophie seiner Lehrer Fichte und Schleiermacher entschiedenen Widerspruch.
Schleiermacher sagt Philosophie und Religion können nicht ohne einander bestehen.
Ich sage, keiner, der religiös ist, gelangt zur Philosophie. Er braucht sie nicht. Keiner, der wirklich philosophiert, ist religiös. Er geht ohne Gängelband gefährlich, aber frei.
ALS EIGENTLICHE LEHRE DES FREIEN GANGES NENNT SCHOPENHAUER PLATON DEN GÖTTLICHEN UND DEN ERSTAUNLICHEN KANT. Die Welt als Wille und Vorstellung.
Was durch dieses Buch mitgeteilt werden soll, ist ein einziger Gedanke. Ich halte den Gedanken für dasjenige, was man unter dem Namen Philosophie sehr lange gesucht hat. J
e nachdem man ihn von verschiedenen Seiten betrachtet, zeigt er sich als das, was man Metaphysik, das, was man Ethik und das, was man Ästhetik genannt hat.
Für eine angemessene Aufnahme dieses Gedankens in der Öffentlichkeit ist die Zeit noch nicht reif. Nur wenige Exemplare des Buches werden verkauft.
Nach elfjähriger fortgesetzte wissenschaftliche Tätigkeit beschloss ich, mich durch Reisen zu erholen. Ich begab mich über Wien nach Italien.
Eine bedeutsame Station dieser Reise ist Venedig. Denn dort verstrickt sich Schopenhauer in eine Form der Lebensbejahung, die in seiner Philosophie als unseliger Trip entlarvt wird.