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Eva Markert
Die Väter-Casting-Liste
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Inhaltsverzeichnis
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Kapitel 1
„Tschüss, ihr zwei, ich muss los!“ Frau Berggrün hatte ihren Mantel schon angezogen. Sie gab den Kindern einen hastigen Kuss. Einer landete auf Hannahs Ohr und einer auf Patricks Nase. „Bis heute Abend. Wahrscheinlich komme ich später. Im Augenblick ist viel zu tun in der Firma.“
Kurz darauf knallte die Haustür.
Patrick schaute seine Schwester an und zuckte die Schultern.
Hannah seufzte. „Ich wünschte, wir würden im Lotto gewinnen. Dann müsste Mama weniger arbeiten.“
„Und wir könnten in einer Villa mit Garten wohnen ...“
„Umziehen möchte ich nicht“, fiel Hannah ihm ins Wort. „Das fände ich schrecklich. Weißt du noch, wie traurig die Zwillinge und ihre Mutter waren, als sie raufkamen, um uns auf Wiedersehen zu sagen? Außer dir haben wir alle geheult, sogar Mama. ‚Ich werde dich schrecklich vermissen‘, hat sie zu Lauras und Marens Mutter gesagt. Ich bin auch immer noch traurig, dass meine besten Freundinnen jetzt in einer anderen Stadt wohnen.“
„Na, das kommt doch prima hin! Wenn du eh im Moment keine Freundin hast, ist es egal, wenn wir woanders hinziehen.
„Was faselst du da! Natürlich habe ich Freundinnen! Zum Beispiel Lisa. Nur habe ich im Moment eben keine besten Freundinnen. Außerdem ist es schön, dass Oma eine Wohnung im selben Haus hat wie wir. Nein, ich will hier nicht weg.“
„Oma nehmen wir natürlich mit in unsere Villa. Stell dir vor: Wenn wir ein Haus für uns hätten, könnten wir so viel Krach machen, wie wir wollen. Das wäre cool!“
„Schon, aber ich möchte auf keinen Fall in eine andere Schule gehen. Und ich will meine Klassenlehrerin behalten.“
Patrick schnaufte durch die Nase. „Bist halt noch ein Baby“, stieß er verächtlich hervor.
„Selber!“
Wütend starrten sie sich an. Plötzlich brach Patrick in Gelächter aus. „Vergiss nicht“, prustete er, „bisher haben wir noch nicht im Lotto gewonnen.“
Da hatte er natürlich Recht. Hannah musste auch lachen.
Sie räumten den Frühstückstisch ab, wie sie es jeden Morgen taten.
„Trotzdem wäre es super, wenn Mama weniger Arbeit hätte“, kam Hannah auf das ursprüngliche Thema zurück.
„He, warte mal!“ Mit einem Rums setzte Patrick das Marmeladenglas ab, das er gerade vom Tisch genommen hatte. „Mir kommt da eine Idee ...“
Gespannt schaute Hannah ihren Bruder an. Der starrte mit gerunzelter Stirn vor sich hin.
„Nun sag schon.“
„Ach nee.“ Patrick hockte sich vor den Kühlschrank und stellte das Glas hinein. „Das kann überhaupt nicht klappen. Wie sollten wir das anstellen?“
„Patrick! Sag mir auf der Stelle, wovon du sprichst!“
„Ich dachte nur ...“ Patrick drehte sich um. „Ich fände es toll, wenn Mama wieder heiraten würde. Papa ist schon so lange tot ...“
„Ich erinnere mich gar nicht an ihn“, warf Hannah ein.
„Geht mir fast genauso. Ich weiß kaum noch was. Nur, dass er mich abends oft ins Bett gebracht hat. Oder dass ich auf seinen Schultern durch die Wohnung reiten durfte. Und wie die Polizei kam und Mama erfuhr, dass er einen Unfall hatte. Sei bloß froh, dass du zu klein warst, um davon was mitzukriegen.“
Hannah schwieg. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, wie furchtbar das gewesen war.
„Einmal waren wir alle im Zoo“, fuhr Patrick fort, „und ein Affe hat durch das Gitter gepackt und Papa die Brille von der Nase gerissen. Das war komisch!“
„Es