Michael Voigt

Gedanken an der Orgelbank


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      Michael Voigt

      Gedanken an der Orgelbank

      Vergnügliches aus dem Alltag eines Organisten

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Michael Voigt

       Ein Geständnis zu Beginn...

       Die Ameise

       Der Nies- und Hustenreiz

       Pastoren und andere Ärgernisse

       Der laute Gesang

       Kleine Schwächen mit großer Wirkung

       Die Loseblattsammlung

       Überraschung! Geburtstagslieder

       Schlusswort

       Impressum neobooks

      Michael Voigt

       Gedanken an der Orgelbank

      Ein Geständnis zu Beginn...

      Es ist mir ja ein wenig peinlich, lieber Leser. Aber ich muss gestehen, dass bereits der Buchtitel eine kleine Flunkerei enthält, denn eigentlich sitze ich sehr, sehr selten (um nicht zu sagen sehr, sehr, sehr selten) auf einer Orgelbank. Noch seltener betätige ich das dazu gehörige Instrument.

      Ich bezeichne mich zwar fachlich korrekt als Organist, aber tatsächlich mühe ich mich meist an der kleinen Schwester der Orgel ab, dem Harmonium. Das ist auch gut so, denn jenes gefällt mir wesentlich besser als die laute, dröhnende Orgel. Außerdem hat das Harmonium einen entscheidenden Vorteil: Man muss nur zwei Pedale treten – und zwar immer abwechselnd. Die Orgel hingegen verlangt, dass sich der Spieler zusätzlich auf der Fußklaviatur abmüht und dabei Gefahr läuft, sich die Füße gehörig zu verknoten.

      Aber ich schweife ab. Nachdem nun klar ist, dass die Gedanken an der Orgelbank gar nicht an einer solchen entstanden sind, will ich den geneigten Leser nun darüber aufklären, wie ein solches Buch entstehen konnte. Die gottesdienstliche Liedbegleitung einer Gemeinde stellt den Organisten vor allerlei Herausforderungen, wie die folgenden Geschichten noch zeigen werden. Der Laie macht sich davon wahrscheinlich keine wirkliche Vorstellung. Doch manchmal besteht die Herausforderung auch einfach darin, dass es echt langweilig wird. Wie schnell schweifen die Gedanken dann ab, und der Organist beginnt, sein ganzes musikalisches Dasein zu überdenken. Doch auch davon wird noch zu lesen sein...

      Die folgenden Geschichten sind daher heitere Anekdoten, ganz ohne Flunkerei, denn so oder zumindest so ähnlich haben sie sich zugetragen...

      Die Ameise

      „Auf dem ga-han-zen E-her-denkreis, loben Gro-ho-se u-hund auch Kleine...“ singt die Gemeinde aus voller Kehle, denn dieses Lied kennt sie. Ich kann mich also entspannt zurücklehnen, obwohl die Sitzbank keine Rückenlehne hat. Aber du weißt sicher, was ich meine. Jedenfalls sind bei diesem Lied keine musikalischen Katastrophen zu erwarten.

      Mein Blick schweift vom Notenblatt ab und verfängt sich an einem riesigen, prächtigen Blumenstrauß. Er steht direkt neben dem Harmonium, so dass einige Blütenblätter sogar das Instrument berühren. Genau das ist mein Pech. Denn gerade so, als hätte es den Liedtext verstanden, krabbelt plötzlich ein winziges Lebewesen zu mir herüber: Eine Ameise. Offenbar interessiert sich das Tier stark für die vielen weißen und schwarzen Tasten, denn ohne Umstände marschiert es schnurstracks darauf zu. Nun sind die Tasten einer Klaviatur in der Regel dafür da, um bewegt zu werden. Genau dies passiert soeben, denn (falls es jemand vergessen haben sollte) ich begleite ja gerade den Gemeindegesang. Für die Ameise jedoch bedeutet dies höchste Gefahr. Doch nicht nur das kleine Geschöpf gerät dadurch in Bedrängnis. Auch ich habe nun plötzlich ein Problem. Als Tierfreund und mitfühlender Zeitgenosse bringe ich es nicht übers Herz, den Winzling zu ignorieren. Immerhin könnte die Ameise durch meine Schuld tot gequetscht werden oder zwischen zwei Tasten geraten.

      Ich stehe also plötzlich vor der fast unlösbaren Aufgabe, ein Tierleben zu retten und gleichzeitig dem Harmonium die richtigen Töne zu entlocken. Eine Weile geht die Sache gut, denn die Ameise und meine Finger meiden einander. Doch als vorausschauender Organist weiß ich, dass die Katastrophe naht. Das Lied nähert sich seinem Ende. Dort muss ich die mittlere F-Taste drücken, sonst klingt der Schlussakkord nicht. Genau auf jener Taste verharrt jedoch die Ameise. Zu meinem Entsetzen bemerke ich, das der Winzling nicht mehr allein ist. Mittlerweile haben sich noch mehr Ameisen auf der Taste eingefunden. Vielleicht ein Familientreffen? Dann käme der näher rückende Schlusston einem Massaker gleich. Ich überlege fieberhaft: Einfach eine Oktave höher spielen? Die Gemeinde den Schluss a capella singen lassen? Solche Extravaganzen klingen manchmal ganz gut, aber nicht unbedingt bei diesem Lied.

      Der letzte Takt ist da! Ich muss schnell etwas improvisieren. Also drücke ich den Schlussakkord ohne die bewusste F-Taste und verberge den etwas dünnen Klang hinter einem kurzen Hustenanfall. Wie es scheint, hat keiner etwas bemerkt. Außer das vorwitzige Insekt samt seiner Verwandtschaft vielleicht. Ich schwöre: Falls Ameisen blinzeln können, dann hat diese mir soeben vielsagend zugezwinkert...

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