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Wolfgang Scherleitner
Eibochana
Das kleine Buch für die große Motivation
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Widmung
All meinen Schulkollegen,
die vorausgegangen sind.
Sokrates und Aristoteles
„Die Jugend liebt heutzutage den Luxus.
Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“
Sokrates (470–399 v. Chr.)
„Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.“
Aristoteles (384–322 v. Chr.)
Vorwort
Ich kann mich noch genau an die Vorlesung erinnern, in der mir ein Artikel über die Forstschule nicht aus dem Kopf ging. Diesen Artikel schrieben zwei Kollegen, die mit ihrer Ausbildung scheinbar nicht ganz zufrieden waren und die Forstschule in ein schlechtes Bild rückten. Klar, dass so ein Beitrag in der Forstzeitung wie ein Lauffeuer um sich griff. An und für sich lernt man in einer Schule nur so viel, wie man selbst lernen will, und nicht so viel, wie die Lehrer wollen, dass man lernt.
Fünf Jahre Forstschule, ich glaube jeder Absolvent hat da so seine eigenen Erinnerungen, ich glaube aber auch, dass die meisten der Forstschüler ähnliche Erinnerungen haben, vor allem jene, die im Internat waren. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass man so eine Zeit nie vergisst, man wird geprägt. Ich möchte fast sagen „erwachsen“. Es ist eine physische und psychische Distanz zum mütterlichen Schoß, man ist zum ersten Mal auf sich selbst gestellt, muss Probleme meistern und hat Erfolgserlebnisse – nur für sich allein.
Aufnomspriafung
„Für mich gibt es Wichtigeres im Leben als die Schule.“ Mark Twain
Lieber Mark Twain, wenn du das auch so siehst, und aus dir ist ja echt was geworden, dann gibt’s bei mir auch noch Hoffnung!
Das Ende meiner Hauptschulzeit stand vor der Tür und ich hatte meine erste schwerwiegende Entscheidung zu treffen. Mein größtes Problem war lange Zeit die Berufswahl. Da mir klar war, dass man nicht gleich nach dem Hauptschulabschluss in Pension gehen kann, holte ich Informationen über die verschiedensten Berufssparten ein. Sogar eine Berufsorientierungsmesse besuchte ich. Dort wurden viele Berufe vorgestellt und Schüler und Eltern konnten sich ein Bild von verschiedenen Berufen machen. Es gab sogar Eignungstests, die dann durch ein Beratungsgespräch abgeschlossen wurden. Der Beruf, der mir nahegelegt wurde, war Melker. Da war sogar mir klar, dass ich dabei weder glücklich noch reich werden würde. Also zurück zum Start!
Ich saß gerade gemütlich in der Badewanne, als meine Mutter ins Badezimmer stürzte: „Ich hab‘ da was für dich!“ Sie hatte ein Buch mit allen Schulen, die es in Österreich gab, in der Hand. Ich begann sofort zu lesen und bemerkte einige Unannehmlichkeiten: „Host gsegn, do gibts DG, und sog amoi, wo isn Bod Vöslau, i mog nämlich net in Tschibutistan in d‘ Schui geh!“
Als sich meine Geografiekenntnisse gebessert hatten und ich erfuhr, dass dieser Ort fast vor den Toren Wiens lag, entschloss ich mich, diese Schule zu besuchen.
Da es nur zwei Schulen dieser Art in Österreich gab, war der Andrang sehr groß. Damit auch wirklich nur geeignete Schüler in den Genuss dieser Schule kamen, gab es Aufnahmekriterien. Der Notendurchschnitt durfte eine gewisse Grenze nicht überschreiten und es gab eine mehrstündige schriftliche Aufnahmeprüfung.
An einem Dienstag im Juni mussten sich die Kandidaten für die Aufnahmeprüfung, die im Internat übernachteten, bis 18 Uhr einfinden. Ich wurde mit einem riesigen Aufgebot an Verwandten nach Bad Vöslau geführt. Als ich auf dem Parkplatz vor der Schule aus dem Auto stieg, war ich überwältigt von dem Anblick, der sich mir bot. Es war eine ganz bestimmte Art von Überwältigung, in etwa als wenn man zum ersten Mal in seinem Leben einen Atombunker sieht. Vor mir ragten drei riesige Betonprismen aus der Erde, die mit unendlich vielen Fenstern mehr oder weniger belüftet waren. Die zwei äußeren Klötze wurden mit dem mittleren durch stollenähnliche Bauten aus Beton und Glas verbunden. Übrigens, später stellte sich heraus, dass diese Schule tatsächlich einen Atombunker hatte.
Keck, wie wir waren, wollten wir gleich durch die erstbeste Tür gehen, die sich uns anbot. Eine sehr höfliche Frau, die sich später als Frau Putz herausstellte, erklärte uns den Weg, den die Expedition einzuschlagen hatte, wenn wir zum Eingang des Internates kommen wollten.
Als Kind hatte ich oft einen Alptraum, ich war in einem Stiegenhaus mit so vielen Treppen und Zwischenstöcken, dass es mir unmöglich war, diesen Wirrwarr zu überblicken. Jene, die Harry Potter gesehen haben, können sich das ungefähr wie