Noureddine Guimouza

Hirngespinste


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      Noureddine Guimouza

      Hirngespinste

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Mann im Mond

       Quod erat demonstrandum

       Ohne Dich

       Hommage an K.

       Der Froschkönig

       Schlagabtausch

       Gespräch im Café

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Warum Literaturwissenschaften studieren? Weil man mit Mathe auf dem Kriegsfuß steht und man Taxifahren nicht studieren kann? Von welchem Teufel man sich reiten lassen muss, um zu dieser Studienwahl zu kommen, fragen sich vor allem Kommilitonen aus wirtschaftsorientierten Studiengängen. Durch bloßes sinnieren und philosophieren sei ja schließlich noch keiner zu großem Reichtum gelangt und das einzige Buch, das in der heutigen Leistungsgesellschaft noch von Nutzen wäre, wäre wohl „1000 ganz legale Steuertricks“.

      Was von vielen dabei oft und gerne vergessen wird, ist dass Reichtum nicht zwangsweise von finanzieller oder materieller Natur sein muss. Zwar kann man sich von geistigem Wohlstand nicht ernähren und wahrscheinlich reicht es auch nicht für die Miete, jedoch wäre die Welt, in der wir leben und unbeschwert unser Geld verdienen und ausgeben ohne das Fundament der Literatur so nicht möglich. Die Gedanken aufklärerischer Geister, verewigt auf Papier und später in den Köpfen ihrer Leser, sind im Endeffekt das, was uns aus der Leibeigenschaft befreit und schon so manchen König den Kopf gekostet hat.

      Nichtsdestotrotz verlor die Literatur 1948 endgültig ihren Status als olympische Disziplin und befindet sich, so scheint es, seitdem auf dem Weg zum Hades. Während uns Namen großer Literatur-Nobelpreisträger wie Thomas Mann, Hermann Hesse oder Ernest Hemingway bis heute größtenteils im Gedächtnis geblieben sind, könnten die wenigsten die aktuellen Gewinner der letzten Jahre nennen. Das Interesse scheint zum Erliegen zu kommen.

      Fernsehen und Internet verdrängen das Medium Buch, das Jahrhunderte lang treu seine Dienste geleistet hat. Doch nun muss alles schnell sein, bunt und actiongeladen. Die Fantasie der Menschen ist es offenbar nicht, denn was man an Unterhaltung in Film, Fernsehen und Internet findet, findet man in viel umfang- und detailreicherer Form in den altbewährten Büchern. Man müsste sich lediglich die Zeit nehmen, so ein Buch auch einmal zu lesen. Doch auch wenn viele diese Zeit lieber damit verbringen, auf die Filmadaption zu warten, so gibt es doch ein paar wenige Menschen, die gerne in diese Welt eintauchen und sie nicht nur sehen sondern auch verstehen wollen.

      Sprache ist womöglich die grundlegendste und wichtigste aller Erfindungen, denn erst sie ermöglicht die Kommunikation und damit das Miteinander, das nötig ist um jegliche Form von Fortschritt zu gewährleisten. Doch Sprache ist lediglich der Rohstoff, der mühsam verarbeitet und kunstvoll verwoben zu dem wundervoll komplexen Konstrukt wird, welches wir Literatur nennen. Das Interesse, diese Kunst, die sowohl Kulturerbe, als auch Hoffnungsträger der Zukunft ist, erhalten und pflegen zu wollen, erscheint mir aus diesen Gründen als weit edleres Unterfangen als sich dem schnöden Mammon hinzugeben.

      Lang lebe die Literatur!

      Mann im Mond

      Als ich wach wurde, waren alle verschwunden. Die Crew, der Commander und die Fähre, die uns alle zurückbringen sollte. Einzig und allein die Flagge befand sich noch an der selben Stelle im Boden, in die sie der Commander kurz nach unserer Ankunft gesteckt hatte. Starr und unberührt als sei sie aus Eis gehauen. Ebenso wie die dünne Nadel auf der Anzeige meiner Sauerstoffzufuhr. Sie hatte sich seit Stunden nicht bewegt. Auch der Funk war ausgefallen. Lediglich ein leises Rauschen ersetzte die einst so klaren Befehle des Towers. Vor mir warfen große graue Berge ihre langen Schatten und beschienen meine nackte Seele. Tiefe Krater verschlangen sie gierig. Ich war

      allein.

      Ohne ein Ziel vor Augen begann ich den langen Marsch durch die weiße Wüste über das versteinerte Meer. Schließlich fand ich einen flachen Felsen, auf dem ich rasten konnte. Mein Atem schlug sich im Inneren meines Visiers nieder. Ein feuchter Nebel, verschwommene Bilder, ein grauer Schleier blockierten meine Sicht. Die Luft begann allmählich dünn zu werden. Ich beschloss den seltenen Ausblick mit meinen eigenen Augen zu würdigen und nahm den Helm ab. Eine Krone aus silbernen Steinen zierte die blaue Kugel, die majestätisch ins tiefe Schwarz des Himmels leuchtete. Für einen Moment stellte ich mir vor, wie tausende Wölfe und abertausende Liebende just in diesem Augenblick zu mir hoch sahen, leidenschaftlich, sehnsüchtig und ich tat es ihnen gleich.

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