Maurice Delage

Eddie, der Golem und Ich


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       Impressum neobooks

       EDDIE, DER GOLEM UND ICH

       Ein erotischer Horrortrip

      von

      Maurice Delage

      

       Buchbeschreibung:

      Die Liebe zum Heavy Metal hatte ich von meinen Eltern geerbt, schon lange bevor ich ihren Raritätenhandel übernommen hatte. Bonnie und ich führten ein einfaches Dasein, doch ich schuftete Tag für Tag, um ihr das Leben zu ermöglichen, das sie sich wünschte. Dachte ich zumindest. Bis dieser graumelierte Herr den Temple of Goods betrat. Von da an sollte sich alles ändern und Sie werden nicht glauben, was er mir angeboten hatte.

       Über den Autor:

      Maurice Delage hat es sich zur Aufgabe gemacht, Erzählungen, die jeder kennt, ein neues frivoles Gewand zu geben. Seine Werke sind erfüllt von lüsternen Phantasien und verbinden Horror und Erotik in völlig neuartiger Weise.

      Dieses Werk ist fiktiv und der Fantasie des Autors entsprungen. Sämtliche Handlungen und Personen sind frei erfunden.

      Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

      1. eBook-Ausgabe 2020

      Maurice Delage

      Texte: © Copyright by Maurice Delage

      Covergestaltung: © Copyright by Maurice Delage

      [email protected]

      

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      Von dem Tage, an dem du geboren wurdest, war dein Schicksal vorherbestimmt. Den tieferen Sinn dieser Worte, hatte sich mir niemals erschlossen. Weder mein Vater, noch meine Mutter hatten sich die Mühe gemacht, sie näher zu definieren und wenn ich es wagte, sie zu hinterfragen, erhielt ich stets die gleiche Antwort. Ich sei noch zu klein, um es zu verstehen. Später jedoch würde man mir alles erklären. Ob sie sich einen Spaß erlaubt hatten, einen ziemlich makaberen, wenn es denn einer war oder ob ich tatsächlich eine besondere Gabe besitze, werde ich wohl niemals erfahren. Mary Jo und Arthur (sie waren der Ansicht, eine persönliche Anrede würde unser Gefühl von Familie intensivieren) sind während eines Schäferstündchens erschlagen worden.

      Ich kann Sie beruhigen, es war kein perverser Spanner, der sie mit heruntergelassener Hose gemeuchelt hatte und auch kein durchgeknallter Junkie im Drogenrausch. Auch wenn es verrückt klingen mag, es war tatsächlich ein Unfall. Meine Eltern hatten es sich unter einer temporären Tribüne bequem gemacht, wie immer das auch gehen soll, und haben es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, als die Ränge über ihnen zusammenbrachen. Sie seien sofort tot gewesen, hatte man uns damals versichert.

      Damals ... Damals war ich fünf. Gerade alt genug, um zu verstehen, dass Mommy und Daddy für immer fort waren. Wenigstens sind sie glücklich gestorben. Doch das Geheimnis meines Daseins haben sie mit in ihr Grab genommen.

      Iron Maiden war ihre absolute Lieblingsband, Bruce Dickinson ihr beider Idol, ihr Heiland. Natürlich hatte ich keine Ahnung, wer dieser Mann war, der wie ein Besessener über die Bühne fegte. Ich konnte nicht verstehen, weshalb Mary Jo ihn so anhimmelte, noch weniger, dass Arthur überhaupt nicht böse wurde. Stattdessen gleichfalls in extatische Zuckungen verfiel, sobald er zu singen begann. Wie gesagt, ich war fünf und fand es einfach nur das Größte der Welt, auf Daddys Schultern ganz vorne an der Bühne zu stehen (mit Stöpsel in den Ohren) und der gigantischen, über uns schwebenden Kreatur direkt ins Auge zu blicken.

      Diese Kreatur war natürlich Eddie, das zombiehafte Maskottchen der Band. Die furchteinflößende Ausgeburt der Hölle, wie mein Vater sie nannte.

      Ob ich mich gefürchtet hatte? Na ja, klar war es gruselig und aufregend, aber mehr so wie in einer Geisterbahn. Ich wusste ja, dass er nur eine Puppe war und mit (fast) unsichtbaren Seilen gesteuert wurde.

      Nachdem unsere Eltern so plötzlich von uns gegangen waren, tat die Heimleitung ihr bestes, um unsere Familie zusammen zu halten, aber natürlich konnten sie sie nicht ersetzen. George, der Älteste und Einzige, der nicht ins Heim musste, schloss sich einer Straßengang an - wir haben ihn nie wieder gesehen. Irgendwann teilte uns eine der Schwestern mit, so emotionslos wie eine Dose Schuhwichse, er sei von einem fünfzehnjährigen Kolumbianer erschossen worden.

      Jeder von uns rebellierte auf seine eigene Weise. Jeder von uns versuchte irgendwie zu ... überleben.

      Tatsächlich habe ich kaum Erinnerungen an diese, nennen wir es Phase. Und das Einzige, was mir aus der Zeit davor geblieben ist, ist Mary Jo’s und Arthur’s Plattensammlung. Ich kann wohl ohne Übertreibung behaupten, dass die Zeit mit meinen Eltern mich mehr geprägt hat, als all die Jahre im Heim danach. Heute betreibe ich ein kleines Raritäten Geschäft, den Temple of Goods und selbstredend sind die bei mir erhältlichen Waren ein wenig spezieller Art. Wobei, Art im besten Sinne doppeldeutig zu verstehen ist. Und Kunst liegt bekanntlich im Auge des Betrachters.

      Weshalb erzähle ich Ihnen das alles? Nun, weil heute früh ein äußerst merkwürdiger Herr in meinen Laden kam, der mir ein ganz außergewöhnliches Objekt anbot. Sie werden nicht glauben, worum es sich handelte.

      *

      Der Morgen war noch jung, Run To The Hills ließ mich beschwingt durch die Regale tanzen, als Bonita völlig aufgelöst in den Laden stürzte. Üblicherweise hätte sie stillschweigend beobachtet, wie ich mit dem klobigen Sennheiser auf den Ohren den Staubwedel schwang, dann kopfschüttelnd die Arme verschränkt und mich mit ernstem Blick ermahnt, ich möge doch bitte ein mir altersgerechtes Verhalten an den Tag legen.

      Nicht so an diesem Morgen. Als ich bemerkte, wie sie wild gestikulierend nach draußen deutete, stand in ihrem Gesicht die blanke Angst.

      Hastig riss ich den Kopfhörer herunter. »Was ist los?«

      »Die ... die ... die Verrückte will mein Blut.«

      »Was? Wer? Wovon redest ...«

      »Na die SM-Schlampe von gegenüber. Die will mich aussaugen.«

      Ich nahm tief Luft und erwog ihre Ausdrucksweise zu tadeln, entschied mich dann aber doch dagegen. Offenbar hatte Ariel, die Tochter unseres neuen Nachbarn, sich mal wieder meine Kleine als Opfer ausgesucht.

      Glaubte man den blumigen Worten auf seiner Webseite, waren Château’s Filme High End Fetish Art, seine Kunden ein erlesener Kreis erotischer