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Anette Reichel
Der geheimnisvolle Schulranzen
Illustrationen von Christine Kling
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
In jedem Jahr kommen tausende Kinder in die Schule.
Jedes mal ist es ein großes Ereignis, sowohl für Kinder, als auch die Eltern und Großeltern. Ja, es scheint, dass es jedes Jahr ein größeres Fest ist.
Wenn es vor ein paar Jahren noch eine Seltenheit war, dass beide Eltern am ersten Schultag dabei waren, ist es heute ein Muss, dass nicht nur die Eltern sondern auch die Großeltern anreisen und auch oft noch die Paten kommen.
Umso ereignisreicher ist es für die Erstklässler. Für sie beginnt die aufregende Zeit meistens schon im letzten Kindergartenjahr, wenn ein eigenes Treffen nur für die Kinder stattfindet, die in die Schule kommen.
Weiter geht es dann, wenn die Schulsachen eingekauft werden müssen. Die Auswahl an Schulranzen wird auch immer umfangreicher und jeder möchte natürlich, dass sein Kind den schönsten hat.
Diese Geschichte handelt von genau so einer Situation.
Ich wünsche allen kleinen und großen Lesern viel Spaß beim Lesen dieser Geschichte!
Anette Reichel
Im Geschäft
Endlich hatten die langen Sommerferien begonnen.
Stine hatte das letzte Kindergartenjahr richtig genossen. Jetzt war sie schon fast ein Schulkind.
Heute Morgen war sie früh aufgestanden, denn heute wollte ihre Mutter mit ihr ihren Schulranzen kaufen. Sie war sehr stolz darauf.
Aufgeregt saß sie am Frühstückstisch und konnte es kaum erwarten, bis sie endlich in die Stadt gingen.
Endlich ging es los. Zuerst brachten sie noch ihren kleinen Bruder in den Kindergarten und dann endlich liefen sie zu dem Geschäft.
Sie fanden schnell die Ecke, in der die Schulranzen standen und Stine verliebte sich sofort in einen von ihnen.
„Mami, Mami, den da will ich haben! Bitte!“ Die kleine Stine zog ihre Mutter durch das Geschäft hin zu einem bunten Schulranzen.
Er stand in Mitten von vielen anderen Ranzen: schwarzen, getigerten, bedruckt mit Autos, Rennwagen, Eisenbahnen, Spinnen, Blumen, Schmetterlingen usw.
„Aber Stine“, sagte ihre Mutter, „dieser Ranzen gefällt mir gar nicht.“ „Doch Mama, mir schon. Es ist so ein lustiges Gesicht darauf. Siehst du nicht wie der Ranzen mich anlacht?“
Ihre Mutter konnte das nicht erkennen, er war so bunt und irgendwie gefiel er ihr überhaupt nicht. Was Stine nur wieder hatte.
„Mal schauen was der kostet“, erwiderte ihre Mutter. Stines Mutter hob den Ranzen hoch und suchte das Preisschild. Egal wie sie den Ranzen drehte und wendete es war kein Preisschild zu finden, auch nicht im Ranzen. „Siehst du Stine, da ist kein Preisschild dran, lass uns einen anderen Ranzen kaufen.
Wie findest du diesen hier?“ Sie zeigte auf einen pinkfarbenen Ranzen, der mit glitzernden, bunten Schmetterlingen bedruckt war. „Der Preis ist in Ordnung.“ Stine war abwesend, sie hörte ihrer Mutter gar nicht zu. In Gedanken hatte sie schon den Ranzen mit dem freundlichen Gesicht auf ihrem Rücken und sah sich stolz damit zur Schule laufen. „Stine, hörst du mir überhaupt zu? Sieh dir doch mal diesen Ranzen an, gefällt er dir denn gar nicht?“ „Nein, Mama, ich möchte diesen bunten Ranzen mit dem Gesicht und sonst keinen.“ Ihre Mutter machte noch einen Versuch sie von dem Gegenteil zu überzeugen, aber es war zwecklos.
Schließlich lief sie durch den immer voller werdenden Laden und hielt nach einer Verkäuferin Ausschau. Stine blieb bei „ihrem“ Ranzen stehen und hielt ihn fest, so dass ihn ihr keiner wegkaufen konnte. Endlich kam ihre Mutter zurück, mit einer etwas genervten Verkäuferin. Es war kurz vor Schulanfang und viele Mütter und Väter mit quengelnden, aufgeregten Kindern wollten Schulranzen kaufen.
Die Verkäuferin suchte ein Preisschild und konnte auch keines finden. Also zwängten sich die Verkäuferin mit Stines Mutter und Stine im Schlepptau durch die Menge zu einer Kasse. Zum Glück war wenigstens ein Barcodezettel am Ranzen. Es piepte ein paar Mal, als die Verkäuferin diesen über die Scannerkasse zog. Und da leuchtete im Display der Preis auf.
„Das ist viel zu teuer“, empörte sich Stines Mutter.“ Wenn er ja wenigstens noch schön wäre, aber so viel Geld für einen solchen Ranzen, nein Stine, lass uns nach einem anderen schauen!“
Stine starrte den Ranzen an, „Mama, “bettelte sie, „Mama, bitte, bitte, diesen Ranzen möchte ich so gerne haben und sonst keinen anderen! Er hat so etwas Besonderes an sich und mir gefällt er außerdem sehr gut!“
Mama schüttelte stumm den Kopf. An ihrem Gesichtsausdruck konnte Stine erkennen, dass es keinen Zweck hatte, weiter zu betteln. Ihre Mutter bedankte sich bei der Verkäuferin und zog Stine schnell von der Kasse weg und aus dem Geschäft hinaus. Stine blickte stumm vor sich hin. Noch einmal drehte sie sich um und es schien ihr fast so, als ob der Ranzen ihr traurig nach sah, ja, als ob sogar eine dicke Träne an ihm hinunter lief.
Auf dem Nachhauseweg holten sie noch ihren kleinen Bruder Leon vom Kindergarten ab. Stine blieb im Auto sitzen, sie hatte keine Lust mit in den Kindergarten zu gehen und erzählen zu müssen, dass sie keinen Schulranzen für sie gefunden hatten.
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