Christian Milkus

Der Schatten in mir


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      Christian Milkus

      Der Schatten in mir

      Dark Fantasy

      1. Auflage 2016

      Copyright © 2016 Christian Milkus

      E-Mail: [email protected]

       www.christian-milkus.de

       facebook.com/ChristianMilkusAutor

      Covergestaltung: Rena Hoberman/www.coverquill.de

      Lektorat: Kathrin Brückmann/www.lekto-ratio.de

      ISBN: 978-3-7427-7075-2

      Alle Rechte vorbehalten

      InhaltsverzeichnisStartKapitel 1 (Kolen)Kapitel 2 (Salya)Kapitel 3 (Kolen)Kapitel 4 (Salya)Kapitel 5 (Kolen)Kapitel 6 (Salya)Kapitel 7 (Kolen)Kapitel 8 (Salya)Kapitel 9 (Kolen)Kapitel 10 (Salya)Kapitel 11 (Salya)Kapitel 12 (Kolen)Kapitel 13 (Salya)Kapitel 14 (Kolen)Kapitel 15 (Salya)Kapitel 16 (Kolen)Kapitel 17 (Salya)Kapitel 18 (Kolen)Kapitel 19 (Salya)Kapitel 20 (Salya)Kapitel 21 (Kolen)Kapitel 22 (Salya)Kapitel 23 (Kolen)Kapitel 24 (Salya)Kapitel 25 (Salya)Kapitel 26 (Salya)Kapitel 27 (Kolen)Kapitel 28 (Salya)Kapitel 29 (Salya)Kapitel 30 (Salya)Kapitel 31 (Salya)Kapitel 32 (Salya)Kapitel 33 (Salya)Kapitel 34 (Salya)Epilog (Kolen)NachwortDas Feuer in mirKontaktFan-Illustrationen

       Danke

      Seid gegrüßt, werter Reisender, und willkommen in Schwarzbach!

      Ein fernes Königreich mit all seinen Besonderheiten erwartet Euch. Ihr erlebt die Geschichte aus der Sicht zweier Charaktere, die mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen sind: Salya und Kolen. Ich konnte es kaum erwarten, sie endlich auf meine Leser loszulassen.

      Ich hoffe, Ihr habt beim Lesen ebenso viel Spaß, wie ich ihn beim Schreiben hatte. Möge das Licht Euch Frieden bringen!

      Kapitel 1 (Kolen)

      Eine Stille herrschte im Wirtshaus, wie ich sie als Wirt noch nie erlebt hatte. Meine drei Stammgäste saßen am Tisch, jeder starrte in eine andere Richtung, keiner sprach ein Wort. Einem Fremden würde die angespannte Stimmung nicht auffallen. Er würde die Stille bei einem Krug Bier vor dem Feuer genießen, ohne sie zu hinterfragen. Doch mir entging nichts, denn ein guter Wirt kennt seine Gäste. Mir fiel auf, wie Tarlow mit den Fingern auf den Tisch tippte, wie Jack an seinem Bart spielte, wie Jorden bei jedem Jaulen des Windes zuckte und zum Fenster schaute. Tarlow schwelgte heute nicht in Erzählungen von früheren Zeiten, und Jack machte keinen seiner albernen Witze.

      Draußen pfiff der Sturm und ließ das Türschild gegen das Haus hämmern. Immer und immer wieder, als wollte der Wind das Holz zermürben. Drinnen knisterte das Feuer, ab und zu stellte jemand seinen Krug ab, rülpste oder hustete. Diese Geräusche waren mir vertraut, ebenso der Geruch von Bier, der mein Wirtshaus wie jeden Abend erfüllte. Das Vertraute beruhigte mich, versicherte mir, das Leben im Dorf ging weiter, wir waren noch hier, alles war wie gewohnt.

      Aber ein Wirtshaus ohne die Stimmen seiner Gäste ist wie ein Körper ohne Seele. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Krüge zu spülen und die drei Kumpane zu beobachten. Tarlow, sonst nie um Worte verlegen, hielt heute seinen Mund geschlossen. Jack, dessen Augen sonst vor Übermut zu funkeln schienen, brütete dumpf vor sich hin. Letztlich war der junge Jorden derjenige, der Worte fand – ausgerechnet Jorden.

      »Wir müssen uns der Wahrheit stellen!« Er stand auf und gestikulierte wild mit den Händen. »Wir können uns nicht ewig Bier in den Rachen schütten, als wäre nichts geschehen. Ein Narr, wer die Zeichen ignoriert!«

      Was fürchtet man mehr: Wenn der geschwätzige Mann schweigt oder wenn der schüchterne Junge redet? Für mich zweifellos Zweiteres, denn selbst die schlimmste Schnattergans hält ab und zu die Klappe. Doch sei wachsam, wenn der Schweigsame spricht, denn für ihn trägt jedes einzelne Wort ein großes Gewicht!

      Jorden schaute zu Tarlow, zu mir, zu Jack. Weder begegneten Tarlow und Jack seinem Blick noch antworteten sie. Sie starrten in ihre Krüge.

      »Was sollen wir deiner Meinung nach machen?«, fragte ich ihn.

      Er schüttelte den Kopf. »Weiß ich nicht, aber in unserem Dorf sind wir nicht mehr sicher.«

      »Nirgends sind wir sicherer als in Schwarzbach. Hier haben wir alles, was wir brauchen, und der Wald um uns herum schützt uns vor Feinden.«

      Er senkte seinen Blick wieder, dann sagte er leise: »Vor so etwas kann uns niemand schützen.«

      Ich sah die Furcht in ihren Augen. Wie gerne hätte ich sie beruhigt, mit ihnen über Frauen, Bier und Krieg gesprochen – wie jeden Abend. Aber auch mir blieben die Worte auf der Zunge liegen. Jeder von uns hatte es mit eigenen Augen gesehen, und wir alle kannten die Geschichten.

      »Vielleicht sollten wir die Beutel packen und verschwinden«, fügte Jorden hinzu.

      Ich