Anno Dazumal

Du und die Anderen


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      Anno Dazumal

      Du und die Anderen

      Ein A.H.-Erlebnis der ganz besonderen Art

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Im Namen der Unfehlbarkeit

       Jetzt geht’s los hier!

       Und dann war da ja noch

       In-Kontinent

       Krieg heil

       Die Verhandlung

       Das dritte Leben des Führers - Ein ganz neues A.H.-Erlebnis

       Impressum neobooks

      Im Namen der Unfehlbarkeit

      Du gingst die Straße entlang. Menschen begegneten Dir und Du sahst sie an. Manchmal kamen sie Dir vor wie Zombies, die überhaupt nicht mehr wußten, was sie da eigentlich taten. War es nicht so, daß es nicht nur eine Welt gab, sondern unendlich viele Welten, denn jedes Lebewesen erlebte die Welt anders. „Du mußt die Menschen dort abholen, wo sie gerade stehen“, kam Dir in den Sinn, denn entscheidend war nicht, wie die Welt objektiv war, sondern wie die/der Einzelne sie subjektiv sah. Und so stiegst Du hinab in den Abgrund der Existenz und fingst ganz unten an. Deine Mission war nicht impossible, aber auch nicht gerade ein Zuckerschlecken, was wiederum einen Diabetiker kaum gestört haben dürfte. Auch Du hattest in Deinem Leben schon allerhand durchgemacht, doch nun ging es darum, einen Schritt auf die Menschheit zuzugehen und ihr Dein Ohr zu leihen. Würdest Du es jemals zurückbekommen? Möglich, doch darum ging es letzten Endes ja auch gar nicht. Milliarden von Menschen streunten auf jenem Planeten namens Erde (übrigens ein sehr einfallsreicher Name, noch dazu, da die vermeintliche „Erde“ zu großen Teilen aus Wasser besteht; vielleicht sollte man mal über eine Namensänderung nachdenken) herum und jede/r von ihnen hatte seine eigenen Ziele, Pläne und Vorstellungen. Tja, irgendwie ganz schön kompliziert, die ganze Scheiße. Du lebtest im 21.Jahrhundert, im Zeitalter des Selbstmordattentäterterrors. Überall wartete man bewußt unbewußt auf einen neuen Anschlag und war dann fast ein bißchen enttäuscht, wenn keiner kam. Es war irgendwie merkwürdig, denn im Grunde profitierten sowohl die Mächtigen als auch die Terroristen von der schönen neuen Welt und wenn man sich dann vor Augen führte, daß die Amerikaner gigantische Geschäfte mit der Familie des Oberterroristen abwickelten, die dann wiederum ihren Sprößling finanzierte, dann bekam das alles schon einen leicht anrüchigen Charakter. Damit waren wir auch schon beim systemischen Ansatz angelangt, der uns Folgendes nahebrachte: Das ganze Leben ist ein Quiz und besteht aus Interaktion. Auf eine Aktion folgt fast immer eine Reaktion. Was hatte das zu bedeuten? Man war für sich und sein Schicksal selbst verantwortlich. Wer trat, wurde zurückgetreten. Schon waren wir bei Edmund Stoiber angetroffen, der einfach nicht verstehen konnte, warum man ihn entmachtet hatte. Dabei war er es gewesen, der die Seinen viele Jahre lang in Gutsherrenmanier unterdrückt hatte. Der Blick von außen half dabei, die Welt zu verstehen und Handlungsstränge nachzuvollziehen. Ich schaute dabei nur zu, Du aber warst mittendrin und nur dabei. Oft konntest Du nicht glauben, was Du da zu Gesicht bekamst, die grausame, blutige Geschichte der Welt entsetzte Dich und widerte Dich an, doch wem klar war, daß sich Diktatoren gegenseitig ein Para no ia wünschten, der wunderte sich nicht darüber, daß Millionen von unschuldigen Menschen ihr Leben verloren hatten, weil ein Mann niemandem trauen konnte und wollte.

      Du saßest in einer Kneipe an der Bar, als plötzlich jener Mann neben Dir auftauchte und Dich auffällig musterte. „Is was?“ fragtest Du. „Nein danke, ich habe keinen Hunger“, entgegnete er. Damit war das Eis gebrochen und Ihr gingt zusammen unter. Er sah aus wie die Typen, denen man ohne Weiteres zutraut, daß sie daheim jede Menge Damenunterwäsche im Kleiderschrank liegen haben und die auch des Öfteren mal anziehen. Trotzdem war er Dir irgendwie sympathisch, auch wenn er Dir etwas merkwürdig vorkam. „Was machst Du in dieser Geschichte?“ erkundigte er sich direkt. Du stutztest. So eine verrückte Frage hattest Du noch nie gehört. Er schaute Dich eindringlich an und Du versuchtest, seinem Röntgenblick standzuhalten. Derweil arbeitete Dein Gehirn auf Hochtouren und suchte fieberhaft nach einer passenden Antwort auf jene ungewöhnliche Frage. Zu gerne hättest Du vier Antwortmöglichkeiten vorgegeben bekommen, doch der Mann war definitiv nicht Walter Gauch und es wäre außerdem sehr fraglich gewesen, ob Dir der Publikumsjoker in jener Spelunke sonderlich viel geholfen hätte. Wie immer stellte man, wenn man nicht weiter wußte, eine Gegenfrage und Deine lautete: „Was machst Du eigentlich in dieser Geschichte?“ Da nahm der Kerl Haltung an und verkündete voller Stolz: „Ich bin Edgar, der Buchtürsteher. Nur very important people kommen zwischen die Buchdeckel, also hier herein.“ „Oh, das ist aber blöd, denn ich bin leider, oder zum Glück, nicht very impotent“, stelltest Du klar. Das fand er wiederum überhaupt nicht witzig, vielleicht juckte ihn auch seine Reizwäsche. Jedenfalls erläuterte er streng und bestimmt: „Das hier soll ein wirklich großes Buch werden, da können wir nicht jeden dahergelaufenen Spinner reinlassen. Weißt Du, der, der das schreibt, will etwas so Geniales schaffen, daß darin wirklich alles stimmen muß.“ „So so. Und ich bin wohl nicht wichtig genug, um in diesem Meisterwerk vorzukommen.“ „Du hast es erfaßt, alle Achtung.“ Schön langsam begannst Du wirklich sauer zu werden, denn zum Einen war Edgars Arroganz nur schwer auszuhalten und zum Anderen war Dein Mindesthaltbarkeitsdatum bereits abgelaufen. „Weißt Du was? Ich will gar nicht in diesem blöden Buch vorkommen, denn ohne mich ist es eh stinklangweilig!“ riefst Du wütend aus, kipptest dem Buchtürsteher den Inhalt einer Blumenvase über den Kopf und stapftest mißmutig davon. „Wow! Was für ein Auftritt!“ dachte sich Edgar beeindruckt und lief Dir hinterher. „Halt! Warte doch mal! Ich habe es mir anders überlegt! Du darfst doch ins Buch mit rein!“ schrie Edgar aus Leibeskräften und war plötzlich von allen möglichen Leuten umringt. „Nein, Euch meinte ich nicht, Ihr Spackos, das hier soll schließlich kein Gossenreport werden“, machte Edgar energisch deutlich, woraufhin sich die Angesprochenen murrend und enttäuscht wieder verzogen. Du aber gingst schnurstracks weiter. Er lief Dir hinterher und holte Dich ein. „Was ist jetzt?“ wollte er wissen. „Ich schreibe jetzt mein eigenes Buch“, erzähltest Du nicht ohne Stolz. Da holte Edgar einen Schlagstock hervor und zog Dir den Knüppel über den Kopf. Danach schaffte er Dich ins Buch zurück und als Du aufwachtest, lagst Du in einem riesengroßen Bett.

      Du befandest Dich in einem wunderschönen Zimmer und fragtest Dich etwas verdattert, wie Du dort hingekommen warst. Auf einmal klopfte es und eine Frau in der Kleidung eines Dienstmädchens trat ein. „Guten Morgen. Die Herrschaften lassen anfragen, ob Sie ihnen die Ehre erweisen, mit ihnen zu frühstücken.“ Nun schautest Du noch blöder, dachtest Dir aber nach wenigen Sekunden: „Na ja, wenn die mich hier schon pennen haben lassen, dann kann ich auch mit denen brunchen.“ So begabst Du Dich ins Eßzimmer, wo man Dich bereits erwartete und willkommen hieß. „Hallo! Schön Dich zu sehen!“ begrüßte Dich eine hübsche Frau. „Kennen wir uns?“ forschtest Du überrascht, denn Du hattest sie noch nie zuvor gesehen. „Jetzt schon“, lautete ihre Antwort. „Willkommen in unserer bescheidenen Hütte!“ ließ ein etwas älterer Mann von sich hören. Du schautest ihn an und dann blicktest Du auf die Frau. „Wir sind verheiratet. Zwar nicht glücklich, aber immerhin“, waren ihre Worte. „Euer Privatleben ist Eure Sache“, wiegeltest Du ab. „Schön wär’s. Jedenfalls freuen wir uns sehr darüber, daß Du uns besuchst“, sprach die Frau. Danach wurde erst mal gebruncht und nachdem Ihr Euch