Andrea Appelfelder

Die zwei Brüder


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      Andrea Appelfelder

      Die zwei Brüder

      Die Drachenjäger

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Epilog

       Quelle

       Impressum neobooks

      Prolog

       Andrea Appelfelder

       Die zwei Brüder

       Drachenjäger

       Das folgende Werk ist rein fiktionaler Natur und beruht frei auf dem Märchen der Gebrüder Grimm.

       Jegliche Ähnlichkeiten zu bereits existierenden Namen, Figuren und Orten sind reiner Zufall und haben nichts mit diesen zu tun.

      Es war einmal in einem fernen und unbekannten Land. Dort lebten zwei Brüder, die sich über alles liebten und immer zusammenhielten.

      Die beiden saßen zitternd in einer Ecke ihres brennenden Kinderzimmers und hatten schon mit dem Leben abgeschlossen. Beide weinten und verschlimmerten dieses jedes Mal wenn sie einen weiteren Schrei des gefährlichen, roten Feuerdrachen, der ihr väterliches Schloss angriff, hörten.

      Die Kinder hatten mit angesehen, wie ihr Vater als erster bei der Verteidigung ihres Zuhauses gestorben war. Die beiden waren dann verängstigt und aufgelöst in ihr Zimmer gerannt und hatten sich dort unter dem Bett versteckt.

      Die beiden wussten, dass sie nun allein in der Welt waren, da ihre Mutter schon lange nicht mehr am Leben war, sie war bei der Geburt der Zwillinge gestorben.

      Als dem jüngeren der beiden, Ludwig, das klar wurde, tröstete er seinen fünfzehn Minuten älteren Brüder Wilhelm und zog ihn mit sich auf die Beine und unter dem Bett hervor. „Komm Will, wir müssen weglaufen, sonst werden wir verbrennen.“

      Will stand nun auf seinen eigenen Beinen, weinte aber immer noch. „Aber es brennt überall und wir kommen hier allein nicht raus, wir sind doch erst sechs.“

      Ludwig streichelte seinem großen Bruder über das schwarze Haupt. „Weißt du nicht mehr, was Papa einmal zu uns gesagt hat? Wenn wir in Gefahr sind, sollen wir fliehen und leben. Im Schrank ist doch der Geheimgang, der in die Berge führt. Wir müssen ihn einfach nehmen und schon sind wir draußen.“

      Die beiden Junge begannen zu husten, da das Feuer und der Rauch immer dichter wurden, allerdings krabbelten sie ohne größeren Schaden zu nehmen in den Schrank, welcher zum Glück feuerfrei war und folgten dem langen, dunklen Geheimgang nach draußen.

      Sie blickten sich noch einmal zu ihrem Schloss um, doch der Drache speite immer noch sein todbringendes Feuer und so verschwanden die Jungen so schnell sie nur konnten in eine unbekannte Richtung.

      Am Anfang völlig auf sich gestellt schafften die Beiden es recht gut, sich durchzuschlagen, denn auch wenn sie nur mit dem geflohen waren, was sie am Körper trugen, fand jeder von ihnen jeden Morgen nach dem Aufstehen eine Goldmünze. Diese Gabe hatten sie einer guten Fee, die sehr gut mit ihrer Mutter befreundet war, zu verdanken.

      Sie zogen von Dorf zu Dorf auf der Suche nach jemanden, der sie nach Hause begleiten würde, um nachzusehen ob noch etwas von ihrem Schloss übrig war, es Überlebende gab und um den Drachen zu töten.

      Nach einigen Fehlversuchen und nachdem sie die Suche schon fast aufgeben wollten, fanden sie einen jungen Jäger, der wohl um die zwanzig war, der sofort fasziniert von ihnen war.

      Er begleitete die schwarzhaarigen Zwillingsbuben mit den grünen Augen zu ihrem Zuhause. Allerdings war alles zu spät, kein Stein war mehr auf dem anderen, kein Mensch mehr zu sehen und alles niedergebrannt. Der Drache allerdings war auch gestorben, unendlich viele Speere steckten in seinem Leib und hatten ihm wohl sein Leben gekostet.

      Die Kinder waren aufgelöst und weinten bitterlich als sie all dies sahen, doch der Jäger tröstete sie und versprach, wenn sie wollten, ihr neuer Vater zu werden. Der Mann hatte die Jungen während der Reise lieb gewonnen, außerdem hatte er sich schon immer Kinder gewünscht, aber dazu nie die passende Frau gefunden.

      Die Jungen mochten den Jäger auch recht gerne und da alles besser war als allein zu sein, stimmten sie zu. Allerdings stimmten sie einer Adoption nur zu, wenn der neue Vater sie in der Drachenjagd unterrichten würde.

      Nachdem alle eingewilligt hatten, ließen sich die drei unweit des elterlichen Schlosses in einem verlassenen Bauernhaus nieder.

      Der Vater begann wie versprochen, nach einer Eingewöhnungszeit, die Kinder fortan zu unterrichten. Er hob auch die Goldstücke, die sie jeden morgen fanden, für sie auf, damit sie später, wenn sie erwachsen waren, ein Auskommen hatten auch, wenn sie mal keine Arbeit finden würden.

      Einige Jahre lebten sie glücklich, die Zwillinge waren mittlerweile sechzehn. Beide waren gute Jäger geworden und begleiteten den Ziehvater immer wieder auf die Jagd.

      Die Jungen hatten sich sehr gut entwickelt, beide waren groß, gutaussehend und muskulös geworden. Sie hatten sich ihre Haare lang wachen lassen und waren äußerlich nun gar nicht mehr auseinander zu halten. Doch am Charakter merkte man sofort, wer der Zwillinge wer war, Wilhelm war immer noch etwas mitgenommen von den Geschehnissen der Vergangenheit und sensibel und Ludwig ein Draufgänger geworden, dem nur sein Bruder wichtig war.

      Beide waren vom Jäger auch zu guten Drachenjägern ausgebildet geworden und es war an der Zeit, dass sie sich als unabhängige Jäger bewiesen. Der Vater beschloss, nachdem er ihnen nichts mehr beibringen konnte, dass es nun an der zeit war, die Ausbildung zu beenden und er suchte für sie je einen Drachen, den sie töten sollten.

      Er beobachtete mit dem jeweils anderen Bruder das Geschehen aus der Ferne um bei Bedarf einzugreifen, aber beide schafften ihre Prüfung allein und schlossen sie mit Bravur ab. Nachdem der Vater dies gesehen hatte, sprach er beide als Jäger frei. Nun konnten sie selbst Jäger ausbilden, sich sogar Drachenjäger nennen und in die Welt konnten sie nun auch allein hinausziehen.

      Allerdings wollte er sie nicht gehen lassen. Er wollte sie immer bei sich behalten und so verschwieg er diesen Aspekt, er war ohnehin der Meinung, dass sie mit sechzehn dazu noch viel zu jung waren.

      Die Zwillinge jedoch wussten auch so davon, denn sie warteten nur darauf und wollten die Welt sehen und sahen sich nach der bestanden Prüfung dafür bereit, in die Welt zu ziehen und so ließ er sie schweren Herzens ziehen.

      Er gab ihnen zum Abschied noch je ein gutes Breitschwert, das gesparte Geld und eine gute Armbrust. Er umarmte noch jeden von ihnen herzlich. „Meine lieben Jungen, bitte vergesst mich nicht.