05-3fb8-52d6-9aab-1a456aec19ab"> BÄR Die seltsamen Abenteuer des Kootenai Brown CHIMÄRA Die Bordtagebücher 1-4: 1: DRACHENZÄHNE 2: CRAZY HORSE 3: STERNENTIGER 4: WOLFSARENA Ein Science-Fiction-Roman von Michael Nolden Inhaltsverzeichnis
BORDTAGEBUCH 3: STERNENTIGER (Teil 1 von 2)
BORDTAGEBUCH 4: WOLFSARENA (Teil 2 von 2)
BORDTAGEBUCH 1: DRACHENZÄHNE Lasst uns ganz am Anfang beginnen ... Vor mehr als eintausend Jahren wurde ein neuer Mensch erschaffen, der HOMO NOVUS. – Ja, tatsächlich. Der neue Mensch. Mein Lehrmeister erklärte mir, die Bezeichnung gehe auf einen Begriff zurück, der von einer Kultur namens Römern vor mehr als dreitausend Jahren verwendet worden war. Wenn es jemandem aus dem einfachen Volk gelang, sich in die politische Oberschicht einzureihen, auf die Ebene des Adels und der Reichen also, galt er als Aufsteiger, war er ein HOMO NOVUS. Im Allgemeinen wurden solche Menschen höchstens hinter vorgehaltener Hand bewundert. Ansonsten war Geringschätzigkeit das dem neuen Menschen entgegengebrachte vorherrschende Gefühl. Uns trafen dieselben Emotionen. Gezüchtet. Genmanipuliert. Dazu geformt und trainiert, unter extremsten Bedingungen im Weltall zu überleben. Zu siedeln, zu arbeiten – und zu kämpfen. Wir waren in allem besser als der alte Mensch. Wir waren intelligenter. Stärker. Weniger anfällig für alle der Menschheit bekannten Krankheiten. Durch die Einschleusung artfremder DNS in unser Erbgut heilten Verletzungen um ein Vielfaches schneller, wurden Strahlenschäden, resultierend aus unserem fortwährenden Leben im Weltraum, in kürzester Zeit neutralisiert. Und dennoch waren wir für unsere Erschaffer kaum mehr als Diener. Nach dem Untergang der Zivilisationen auf der Erde eroberte sich die durch Umweltverschmutzung und Überbevölkerung gequälte Natur ihren angestammten Platz zurück. Brutal zwangen uns die Menschen mittels Explosivimplantaten unters Joch, behandelten uns offen und selbstherrlich als die Sklaven, die wir sowieso seit Jahrzehnten für sie waren. Die Exilanten der Erde trieben uns an, ihre Städte auf dem Mars zu errichten. Über ein Jahrhundert lang entstanden neue Reiche auf dem Roten Planeten. Am Ende waren sie nur Kopien der alten Welt, wiederholten sie ihre Fehler, ohne das Geringste aus dem ersten Scheitern gelernt zu haben – inklusive Krieg. Sie hetzten uns gegeneinander. Für Rohstoffe, ein Stück vielversprechendes Land, eine strategisch wichtige Position. Bis zum Tag des Aufstandes, unserer Revolution. Unserer Befreiung. Fortan gaben wir uns einen anderen Namen. Wir nannten uns nicht mehr nach etwas, das einzig eine Sklavenbezeichnung gewesen war: Homo Novus. – Fortan waren wir Marsianer. Über Jahrhunderte wandelte der Rote Planet sein Gesicht. Terraforming verdrängte die lebensfeindliche Atmosphäre und schuf die Basis für eine Gesellschaft, die sich vollkommen abgekoppelt von ihren irdischen Nachbarn entwickelte. Längst haben sich die Marsianer den Weg ins Sonnensystem und darüber hinaus gebahnt. Sie bevölkern Luna und andere Monde sowie eine Unzahl von Raumstationen. Sie haben Generationenschiffe ins All hinausgeschickt. Das furchtbare Vermächtnis der Erde und ihrer Bewohner gilt als abgeschüttelt. Die Ruinen der alten Welt dienen einigen exzentrischen Abenteurern vom MARS nur noch als Schrottplatz, der bedenkenlos ausgeschlachtet werden darf. Mein