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Sarah Glicker
Eine chaotische Familie
Die Reise nach Italien
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Inhaltsverzeichnis
Sarah Glicker
Eine chaotische Familien
Die Reise nach Italien
Sarah Weber
Alter Postweg 31a
48477 Hörstel
Copyright by Sarah Weber
Alle Rechte vorbehalten!
Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der offiziellen schriftlichen Genehmigung der Autorin!
1
„Müssen wir wirklich alle Koffer mitnehmen?“, erkundigt sich Andreas, als er die fünf betrachtet, die geöffnet im Wohnzimmer verteilt liegen. Dabei verzieht er ein wenig das Gesicht, während er gleichzeitig überlegt, wie er die alle im Auto unterbringen soll.
Schon jetzt sieht er ein riesiges Chaos auf sich zu kommen. Jedes Mal versucht er seiner Familie zu erklären, dass sie zwar ein großes Auto haben, allerdings keinen LKW. Und jedes Mal wird dieser Einwand eindeutig überhört.
Auch jetzt braucht er nur einen Blick in das Gesicht seiner Frau zu werfen, dass er sich diesen Kommentar sparen kann.
„Muss ich dich wirklich daran erinnern, was beim letzten Mal passiert ist?“
Sabine sieht ihren Mann mit hochgezogenen Augenbrauen an und gibt ihm so zu verstehen, dass sie nicht von ihrer Meinung zurückweichen wird.
Es dauert einen Moment, doch schließlich wird sein Gesichtsausdruck dunkler und er schüttelt den Kopf. Auf diese Weise gibt er ihr zu verstehen, dass sie nicht wieder mit dieser Geschichte anfangen muss. Zu lebhaft kann er sich noch an den Streit seines Nachwuchses erinnern, weil jeder der Meinung war, die anderen hätten mehr Klamotten und Spielsachen dabei und deswegen würde es keinen Platz mehr geben für die Sachen der anderen geben. Vor allem seine Tochter Lina war dabei nicht zu beruhigen.
„Ich hoffe, wir bekommen auch alles ins Auto“, überlegt er nun und spricht somit seine größte Befürchtung aus.
„Das schaffen wir schon. Jeder nimmt einfach nur das mit, was er wirklich braucht und darf zusätzlich noch einen Rucksack mitnehmen, in dem er Spielsachen und solche Dinge verstauen kann.“
Andreas muss zugeben, dass er gerne den Optimismus seiner Frau hätte, das behält er jedoch für sich. Ihr wird nämlich genauso bewusst sein, wie ihm auch, dass es definitiv nicht einfach werden wird. Diese Worte behält er jedoch für sich. Stattdessen beginnt er damit, seine Klamotten aus dem Schrank zu holen und alles in dem Koffer zu verstauen.
Den ganzen Vormittag sind sie damit beschäftigt nur ihre Koffer zu packen. Andreas kommt es so vor, als würden sie jedes Mal den gesamten Haushalt mitnehmen, wenn sie in den Urlaub fahren. Dabei beschränken sie sich wirklich nur auf das Nötigste.
„Ich habe überhaupt nichts gemacht! Ich war nicht einmal in der Nähe der Turnhalle, geschweige denn darin“, ruft Leon, als er das Haus betritt.
An dem Ton seiner Stimme kann jeder hören, dass irgendetwas passiert sein muss und er wütend ist. Leon befindet sich gerade zwar in einer vorpubertären Phase, in der es öfter passiert, dass er schlechte Laune hat, aber so aufgebracht ist er nur selten.
In der nächsten Sekunde wirft er seine Schultasche in eine Ecke und die Jacke in eine andere. Auch die Schuhe fliegen in eine Richtung, in der sie eigentlich nichts verloren haben.
„Wo gehören die Sachen hin?“, erkundigt sich seine Mutter in einem strengen Ton, ohne dabei auf seine Worte einzugehen.
Sabine lehnt sich ein Stück zur Seite, sodass sie vom Wohnzimmer aus besser in den Flur sehen kann. Um ihm zu zeigen, dass er ihr nicht entkommen kann, zieht sie ihre Augenbrauen noch ein Stück nach oben.
Ohne noch etwas zu sagen, hebt er die Sachen auf, und hängt sie an ihren Platz. Dabei gibt er allerdings einen genervten Ton von sich und verdreht die Augen.
„Was ist passiert?“, versucht nun Andreas sein Glück und sieht seinen Sohn fragend an.
Doch dieser scheint überhaupt nicht darauf zu reagieren. Stattdessen kommt er näher und begutachtet das Chaos, welches im Wohnzimmer herrscht.
„Was macht ihr da?“
Er betrachtet das Chaos, welches im Wohnzimmer herrscht und verschränkt die Arme vor der Brust.
Andreas will gerade ansetzen, um seinem Sohn eine Antwort zu geben, als die Seitentür ein weiteres Mal auffliegt und Lina und Luca das Haus betreten. Mit einem lauten Poltern entledigen sie sich ihrer Sachen und stellen sich neben ihren großen Bruder, ohne dabei ein Wort von sich zu geben.
„Wollt ihr ausziehen?“
Lina sieht überrascht zu ihren Eltern, bevor sie die geöffneten Koffer betrachtet, von denen zwei bereits voll sind.
„Dann bekomme ich aber das Schlafzimmer“, stellt Leon als erster fest.
„Spinnst du? Das ist schon meines“, ruft Luca aus und sieht seinen Bruder böse an.
„Oder ziehen wir etwa um? Das könnt ihr direkt vergessen. Ich werde sicherlich nicht ausziehen. Alle meine Freunde sind hier.“