Луиза Мэй Олкотт

Little Women: Beth und ihre Schwestern


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       Louisa May Alcott

       Little Women – Betty und Ihre Schwestern

      Inhaltsverzeichnis

       Erstes Kapitel

       Zweites Kapitel

       Drittes Kapitel

       Viertes Kapitel

       Fünftes Kapitel

       Sechstes Kapitel

       Siebtes Kapitel

       Achtes Kapitel

       Neuntes Kapitel

       Zehntes Kapitel

       Elftes Kapitel

       Zwölftes Kapitel

       Dreizehntes Kapitel

       Vierzehntes Kapitel

       Fünfzehntes Kapitel

       Sechzehntes Kapitel

       Siebzehntes Kapitel

       Achtzehntes Kapitel

       Neunzehntes Kapitel

       Zwanzigstes Kapitel

       Einundzwanzigstes Kapitel

       Zweiundzwanzigstes Kapitel

       Dreiundzwanzigstes Kapitel

       Impressum

      Erstes Kapitel

      Die Pilger

      „ Weihnachten ohne Geschenke ist kein Weihnachten,“ murrte Josephine, auf dem Teppich vor dem Kamin liegend.

      „ Es ist so schrecklich, arm zu sein!“ seufzte Margaret, indem sie traurig auf ihr altes Kleid blickte.

      „ Es ist nicht recht, dass einige Mädchen eine Menge hübscher Sachen haben, und andere gar nichts,“ fügte die kleine Amy mit beleidigter Miene hinzu.

      „ Wir haben Vater und Mutter und haben einander,“ rief Lieschen zufrieden aus ihrem Winkel hervor.

      Die vier jungen vom Feuer beschienenen Gesichter leuchteten bei den fröhlichen Worten auf, umwölkten sich aber wieder, als Josephine traurig sagte: „Wir haben den Vater nicht, und werden ihn vielleicht in langer Zeit nicht haben.“ Sie sagte nicht: „vielleicht nie;“ aber jede fügte es im Stillen hinzu, während sie an den Vater in weiter Ferne, wo der Krieg wüthete, gedachte.

      Eine Minute lang sprach niemand; dann sagte Margaret in verändertem Tone: „Ihr wisst, warum die Mutter vorschlug, uns diesmal nichts zu Weihnachten zu schenken. Dieser Winter wird für jedermann ein sehr schwerer sein, und sie sindet, dass wir kein Geld für unser Vergnügen ausgeben müssen, während unsere Soldaten soviel zu leiden haben. Viel können wir nicht thun, aber wir können doch auch unsere kleinen Opfer bringen, und das sollten wir fröhlichen Herzens thun. Aber ich fürchte, ich thue es nicht;“ und Margaret schüttelte den Kopf, während sie mit Bedauern an all’ die hübschen Sachen dachte, welche sie sich wünschte.

      „Aber ich glaube, das Wenige, was wir ausgeben würden, könnte nicht viel helfen. Wir haben jede einen Thaler, und dem Heere würde damit nicht viel gedient sein, wenn wir ihn hergäben. Ich lasse es mir gern gefallen, von Mutter und euch nichts geschenkt zu bekommen, aber ich will mir Undine kaufen; ich habe es mir schon so lange gewünscht,“ sagte Josephine, die ein Bücherwurm war.

      „ Ich hatte mir vorgenommen, für mein Geld neue Noten zu kaufen,“ sagte Lieschen mit einem leisen Seufzer, den niemand hörte, wenn nicht etwa der Kaminbesen und der Kesselhaken.

      „ Ich werde mir einen schönen Kasten mit Faber’schen Zeichenbleistiften kaufen; ich habe sie wirklich nöthig,“ sagte Amy entschieden.

      „Die Mutter sagte nichts von unserm Gelde, und sie wird nicht wollen, dass wir alles aufgeben. Lasst uns jede kaufen, was wir uns wünschen, um eine kleine Freude zu haben; wir lassen’s uns wirklich sauer genug werden, um sie zu verdienen,“ rief Josephine, indem sie, wie ein Herr, die Absätze ihrer Stiefel untersuchte.

      „Ich sicherlich, — muss ich nicht jene schrecklichen Kinder fast den ganzen Tag unterrichten, wenn ich mich so sehr danach sehne, zu Hause vergnügt zu sein,“ sagte Margaret wieder in klagendem Tone.

      „Du bist nicht halb so schlimm daran wie ich,“ rief Josephine. „Wie würde es dir gefallen, stundenlang mit einer nervösen, ungemüthlichen Dame eingesperrt zu sein, die ihre Umgebung in steter Bewegung erhält, nie zufrieden ist und einen quält, dass man aus dem Fenster springen oder ihr Ohrfeigen geben möchte?“

      „Es ist unrecht, zu klagen, — aber ich glaube, Schüsseln waschen und das Haus in Ordnung halten, ist die schlimmste Arbeit in der Welt. Es macht mich verdriesslich, und meine Hände werden ganz steif, ich kann gar nicht gut üben.“ Und Lieschen betrachtete ihre rauhen Hände mit einem Seufzer, den diesmal jeder hören konnte.

      „ Ich glaube, keine von euch hat soviel zu leiden wie ich,“ rief Amy, denn ihr braucht nicht zur Schule zu gehen mit impertinenten Mädchen, die ihre Mitschülerinnen plagen, wenn sie ihre Lectionen nicht wissen, über ihre Kleider spotten, ihren Vater infamiren, wenn er nicht reich ist, und sie beleidigen, wenn sie keine hübsche Nase haben.“

      „Was sagst du da von ,infamiren‘, insultiren meinst du wohl“, rief Josephine lachend.

      „Ich weiss, was ich meine,“ versetzte Amy mit Würde, und du brauchst nicht ,statirisch‘ zu sein. Es gehört sich, gute Ausdrücke zu gebrauchen und sein ,Vocabilarium‘ zu bereichern.“

      „So streitet doch nicht, Kinder. Möchtest du nicht, ,Jo‘, dass Papa das Geld noch hätte, welches er verlor, als wir noch klein waren? Ach, wie glücklich und gut würden wir sein, wenn wir keine Sorgen hätten,“ sagte Margaret, die sich besserer Zeiten erinnern konnte.

      „ Du sagtest doch neulich, wir wären weit glücklicher als King’s Kinder, denn sie zanken und klagen den ganzen Tag, trotz ihres Geldes.“

      „ Das ist wahr, Lieschen. Und ich glaube wirklich, dass wir glücklicher sind; denn obgleich wir arbeiten müssen, machen wir doch Spass mit einander und sind eine muntere ,Bande‘, wie Jo sagen würde.“

      „