Martin Cordemann

Tod du Fröhliche


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      Martin Cordemann

      Tod du Fröhliche

      Der zweite Harry Rhode Krimi

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Tod nach dem Urlaub

       Rhodedendron

       Nur eine Frage der Zeit

       Perfektes Timing

       Entführung in bester Gesellschaft

       Mord unterm Weihnachtsbaum

       Auf Eis

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Nach „Tod unterm Leuchtturm“ ist dies nun der zweite „Harry Rhode“-Band, der als E-Book vorliegt. Die Figur des Harry Rhode entstand Anfang 1988 in einer Kurzgeschichte namens „Der Fremde“ und war damals als eine umsichtige, jedes Detail bemerkende Gestalt gedacht, deren höchstes Ziel es war, Polizist zu werden.

      Nuuuuun, wie es aussieht, hat sich die Figur seither etwas gewandelt. Eigentlich komplett. Was auch einer der Gründe dafür ist, dass ich „Der Fremde“ und ein paar andere Geschichten, die in der Schulzeit Rhodes angesiedelt waren (weil dies passenderweise zu der Zeit auch gerade meine Schulzeit war) gewisser maßen „aus dem Programm genommen habe“.

      Wer sich der von mir kreierten Rhode-Chronologie verpflichtet fühlen möchte… braucht das nicht, weil ich die mit der aktuellen Überarbeitung der Reihe komplett über den Haufen werfe. „Tod unterm Leuchtturm“ war eigentlich der Rhode-Text, den ich als letzten geschrieben habe… und der nun zum ersten der Reihe geworden ist. Insofern… was soll’s?

      Abgesehen davon waren dies hier – wie Sie beim Lesen unschwer bemerken werden, eigentlich alles eigene Geschichten. Durch eine kleine Rahmenhandlung, die quasi direkt an den „Tod unterm Leuchtturm“ anschließt, versuche ich dem ganzen den Anschein eines Romans zu geben… oder so was in der Art. Und genau genommen hieß der Band auch eigentlich mal „Rhodedendron“, aber, machen wir uns nichts vor, damit hätte niemand was anfangen können. Deshalb heißt er jetzt also so ähnlich wie das erste Buch, so als Wiedererkennungswert, das ist doch heutzutage auch immer ganz wichtig, nicht wahr? Oder sagen wir, das wäre so gewesen, wenn er „Tod unterm Weihnachtsbaum“ gehießen hätte, aber daraus ist ja nun inzwischen „Tod du Fröhliche“ geworden… na ja!

      Der vorliegende Band enthält die Geschichten:

       Rhodedenron - 1990/1996

       Nur eine Frage der Zeit - 1988/1996

       Perfektes Timing - 1990/1996

       Entführung in bester Gesellschaft - 1989/1996

       Mord unterm Weihnachtsbaum - 1988/1996

       Auf Eis - 1991/1996

      Sowie eine Rahmenhandlung von 2013… die sich als einfache Einleitung entpuppt.

      Und nun: Viel Spaß!

      Tod nach dem Urlaub

      Es war einer von diesen Tagen. Ach, es war immer einer von diesen Tagen. Diese Tage, an denen man sich…

      Schön in die Sonne legen kann?

      Das Leben genießen?

      Den lieben Gott einen schönen Mann sein lassen? Nein, da hatte ich irgendwas durcheinander geworfen. Den schönen Gott…? Nein!

      Ach, war ja auch egal. Arbeit an sich ist ja schon unangenehm, aber wenn für die eigene Arbeit erstmal jemand sterben muss, dann kann einem das den Tag wirklich versauen. Und so ist das dann eben, wenn man in der Mordkommission arbeitet: Damit man was zu tun hat, muss irgendwo erstmal jemand anders dran glauben. Insofern ist das also eigentlich nie ein guter Tag und immer „einer von diesen Tagen“, an denen ich mein Tagwerk verrichten und mich mit irgendeinem Verbrechen auseinandersetzen muss. Und wenn es in meinen Schilderungen ein wenig so klingt, als hätte ich Spaß an der Sache, dann muss ich Ihnen da leider widersprechen. Mord macht mir kein bisschen Spaß, was u.a. mit dem ersten Fall zusammenhängt, mit dem ich mal zu tun hatte.

      Wenn es aber nun so klingt, als würde ich mich hier köstlich amüsieren, dann stimmt das irgendwie nicht ganz. Natürlich versuche ich, das Beste draus zu machen. So wie Ärzte. Viele von denen müssen einen sehr eigenen, für Außenstehende oft schwer nachzuvollziehenden Humor entwickeln, um persönlich mit dem klarzukommen, mit dem sie täglich konfrontiert werden. Und so ähnlich geht es mir auch. Man muss versuchen damit umzugehen… und die Leute, die Verbrechen begehen, hinter Gitter zu bringen.

      Ach ja, eins sollte ich noch vorweg schicken: Das, wovon ich hier erzähle, hat mit wirklicher Polizeiarbeit natürlich nichts zu tun! Es ist wohl eher so, wie man sich Kriminalfälle in der Literatur vorstellt – und meistens nicht einmal das!

      „Sie wollen also doch nicht auf der Insel bleiben?“ hatte mein Chef nach meiner Rückkehr mit breitem Lächeln gefragt. Ganz ehrlich – eigentlich schon. Und nachdem der Fall abgeschlossen war, schien sich das Verbrechen von der Insel zu verabschieden und niemals wieder zu kommen. Ich hätte da also ein ruhiges Leben, ein angenehmes Leben, mit Sonne, Wind und Meeresluft… aber irgendjemand hatte die richtigen Formulare gefunden, sie ausgefüllt, mir einen Rüffel verpasst, weil ich angeblich das bürokratische System der Polizei an den Rand des Abgrunds gebracht hatte, und dann hatte man mich wieder zurück nach Köln gelassen, in mein altes Büro, an meinen alten Arbeitsplatz, zu meinen alten Verbrechen.

      Dabei könnte ich jetzt so schön…

      „Sie haben Arbeit!“

      Da freute ich mich aber. Denn wenn ich Arbeit hatte, war dafür extra jemand gestorben… aber das hatte ich ja schon erzählt. Machte den Beruf irgendwie schon fast ein bisschen pervers, auf jeden Fall deprimierend. Aber so hatte er ja auch angefangen, deprimierend.

      Ich seufzte.

      Mein erster Fall.

      Der lag schon ein bisschen zurück. Lange, bevor man mich auf die Insel geschickt hatte. Damals war noch alles neu für mich gewesen. Und anders.

      Mein erster Fall…

      Rhodedendron

      Der erste Tag in der Abteilung für zivile Ermittlungen verlief relativ ruhig, zumindest mein erster Tag dort verlief ruhig! Ich war also im Polizeidienst gelandet. Durch Zufall mehr oder weniger, ich... war da in so eine Sache verwickelt, als ich noch Student war, und dann hatte man mir ein Angebot gemacht... eine lange Geschichte!

      Jetzt jedenfalls hing ich im Vermisstendezernat rum, wahrscheinlich, weil man annahm, dass ich dort am wenigsten Schaden anrichten konnte. Musste wohl damit zusammenhängen, dass man mich stets unterschätzte!