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Sandra Borchert
Sarah und die Farbenkinder
Eine Geschichte über Liebe und Freundschaft
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Inhaltsverzeichnis
Sarah und die Farbenkinder
Fuer S & L,
meine wunderbaren Toechter
In Liebe, eure Mami
Die kleine Prinzessin
Vor vielen Jahren lebte in einer kleinen Stadt am Ende der Welt eine kleine Prinzessin. Sie war der Stolz ihrer Eltern und sie hegten und pflegten sie. Alles was sie sich wnschte konnte Sarah ihr eigen nennen. Sie war umringt von vielen Kuscheltieren, Puppen und hatte sogar kleine Hasenbabies um die sie sich kuemmerte. Tagein tagaus spielte die kleine Prinzessin mit ihrer Mami oder ihrem Kindermaedchen. Sie hatte also jeden Grund gluecklich zu sein.
Aber sie war es nicht. Es fehlten andere Kinder mit denen Sarah spielen konnte. Leider konnten ihre Eltern nach ihr kein zweites Kind bekommen und so musste sie allein bleiben. Die kleine Prinzessin wuenschte sich nichts lieber als ihre Spielsachen mit jemandem teilen zu koenen. Da sie nun aber eine Prinzessin war, durfte sie nicht so einfach mit den Kindern auf der Strasse spielen. So verbrachte sie die meiste Zeit des Tages damit die Kinder zu beobachten. Neidisch sah sie wie diese sich schmutzig machen durften und sich dabei kichernd vor Freunde die Baeuchlein hielten.
"Ach, wenn ich das doch auch durfte!" dachte die kleine Prinzessin Sarah bei sich.Ploetzlich hoerte sie ein seltsames Geraeusch. Es kam vom Tisch auf dem ihr grosser Spiegel stand. Neugierig ging sie zu ihm hin. Das Klopfen wurde immer lauter. Ein bisschen aengstlich sah sie hinein. Da hoerte sie Stimmen: "Komm naeher......naeher....naeher.!!"
Sarah steckte neugierig die Nase hinein. Auf einmal spuerte sie einen gewaltigen Sog, der sie in den Spiegel zog. Ihr wurde ein wenig schwindlig und sie schloss die Augen.
Das Regenbogenland
Als sie erwachte, fand sie sich auf einem alten Bett in einem alten, aermlich aussehenden Raum wieder.
"Ist sie wach?"
"Oh sieh, nur sie oeffnet die Augen!", hoerte sie zwei Kinderstimmen sagen. Erschrocken schlug sie die Augen auf und sah sich um.
„Wo bin ich denn und wer seid ihr?", fragte sie.
"Wir sind Timmy und Tini und das ist unser Zimmer.",sagten die beiden einstimmig.
„Wie komme ich hierher?" "Jemand oder etwas hat dich zu uns geschickt, um uns zu helfen. Unsere Eltern regieren ueber das Regenbogenland. Doch ein boeser Zauberer hat sie entfuehrt und will dem Land alle Farben nehmen. Darum hat er alle Kinder gefangen genommen und sie in seinem grossen Schloss eingesperrt. Jedes Kind steht fuer eine Farbe. Nun sind nur noch wir beide uebrig. Wenn er uns faengt, wird es nur noch die Farben Schwarz und Weiss auf dieser Welt geben. Deshalb haben wir uns im Keller versteckt. Er ist geheim und noch hat uns niemand gefunden. Die Spaeher suchen allerdings das ganze Land nach uns ab. Wir koennen das nicht alleine schaffen. Nur ein anderes, gutherziges, tapferes und liebes Kind kann uns helfen, unsere Eltern zu befreien. Jeder andere, der es bisher versucht hatte, wurde zu einer jaemmerlichen Kreatur verwandelt und in den Kerker gesperrt oder wandelt des Nachts durch den Wald.", sagte Timmy.
Gespannt lauschte Sarah seinen Worten:"Aber wie kann ich euch denn helfen? Ich bin doch selber noch so klein?"
„Dich koennen die Spaeher nicht sehen, da du kein Farbenkind bist. Du bist lieb und tapfer und hast auch so alles was wir brauchen. Bitte hilf uns unsere Eltern zu finden und die Farbenkinder zu befreien, sonst wird es fuer immer grau auf der Erde bleiben."
"Wenn ihr denkt, dass ich euch helfen kann, mache ich das. Wann soll es denn los gehen?"
"Wir sollten bei Einbruch der Dunkelheit aufbrechen. Wir muessen noch viel zu Essen besorgen, denn es wird ein langer, beschwerlicher Weg werden.", sagte Tini und schaute Sarah mit grossen Augen an.
"Ich weiss wie man Brot baeckt, das habe ich mit meinem Kindermaedchen oft gemacht.", freute sich Sarah.
Um keine Zeit zu verlieren, machten sich die drei gleich an die Arbeit. Sie bereiteten Brot und aus der Milch, die ihnen der alte Knecht taeglich brachte, machten sie Butter. Auch bekamen sie vom alten Joseph jede menge Wurst und natuerlich auch Fruechte und Schokolade fuer den langen, beschwerlichen Weg. Die Schokolade war besonders wichtig, denn sie diente zur Verteidigung gegen gemeine Wesen des Waldes. Ausserdem konnten sie damit die verzauberten Kreaturen des Waldes befreien. Leider wusste Joseph kein Mittel, um den boesen Zauberer Ignoras zu besiegen, denn der Zauberer war ein kaltes, herzloses Wesen und hasste nichts mehr als Kinder und die Liebe.
Als die Nacht hereinbrach gab ihnen Joseph ein Pferd. Er wollte sie begleiten, war aber schon viel zu alt und so konnte er ihnen nur alles Gute wuenschen.
Das erste Mal seit langer Zeit verliessen Timmy und Tini den Keller. Alles sah seltsam aus. Die Sterne leuchteten nicht mehr. Sie waren nicht mehr golden, sie waren nur noch seltsam braeunlich. Sogar Sarahs Kleid war nur noch grau. Da die Stadt von Ignoras' Gefolge bewacht wurde, blieb ihnen nur die Moeglichkeit durch den Wald zu reiten. Inmitten der Baeume und Tiere konnten die Spaeher sie nicht riechen.
Sie hatten eine Karte von Joseph bekommen auf die er den ungefaehren Weg zum Schloss des boesen Zauberers gezeichnet hatte. So genau kannte naemlich niemand den Weg. Falls die Spaeher die letzten beiden Farbenkinder nun doch aufspueren sollten, konnte sich Sarah allein auf den Weg machen. Um dies jedoch zu verhindern, kuschelten sich Timmy und Tini ganz dicht an sie, damit sich ihr Geruch mit dem von Sarah vermischen konnte.
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