Nathan R. Corwyn

Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora


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      Nathan R. Corwyn

      Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Hauptpersonen

       Prolog

       London

       Informationen zur Romanreihe

       Impressum neobooks

      Hauptpersonen

       Keeva McCullen

      Tochter von Liam McCullen, Enkelin von Robert Paddock

       Ist von ihrem Großvater zur Dämonenjägerin ausgebildet worden – heimlich, denn nach dem Regelwerk der Dämonenjägerzunft ist diese Ausbildung nur Männern erlaubt, da Frauen durch höhere Dämonen kontrolliert werden können.

       Shane Truax

      Vierteldämon, Enkel von Theobald Truax

       Freischaffender Dämonenjäger; mit Keeva befreundet.

       Theobald Truax

      Abtrünniger Dämon, Großvater von Shane

       Hat vor über fünfzig Jahren der Dämonenwelt den Rücken gekehrt.

       Liam McCullen

      Vater von Keeva, Schwiegersohn von Robert Paddock

       Ehemals sehr erfolgreicher Dämonenjäger; hat vor zehn Jahren seine Frau Rachel und seinen Sohn Gabriel – Keevas Zwillingsbruder – bei einem Kampf gegen einen Erzdämon verloren; Liam hat die Dämonenjagd danach aufgegeben und lebt seither zurückgezogen mit seiner Tochter, seinem Schwiegervater und der Haushälterin Emma Wickham in einem mehrstöckigen viktorianischen Reihenhaus in London; führt ein Antiquitätengeschäft im gleichen Gebäude; ahnt nichts von den Aktivitäten seiner Tochter.

       Robert Paddock

      Keevas Großvater und heimlicher Lehrmeister

       Dämonenjäger in Rente; hat sein Wissen vor vielen Jahren an Liam McCullen weitergegeben, seinem späteren Schwiegersohn; nach dem Tod seiner Tochter hat Robert seine Einstellung zur Ausbildung von Frauen geändert und Keeva von ihrem zehnten Lebensjahr an trainiert.

       Edward Skeffington

      Kriminalbeamter bei New Scotland Yard

       Seit vielen Jahren mit Liam McCullen befreundet; hat zu Liams aktiver Zeit häufig hinter ihm „aufgeräumt“, d.h. Indizien, die auf dämonische Aktivität hinweisen, möglichst diskret behandelt; wendet sich an seinen Freund, wenn er Fragen zu übersinnlichen Themen hat; hat von Keevas Geheimnis erfahren, behält es jedoch - auf ihren Wunsch hin - noch für sich.

       Liekk-Baoth

      Gestaltwandler und rechte Hand des Erzdämons

       Hält sich derzeit in London versteckt, um den nächsten Auftrag seines Meisters auszuführen; hasst die Menschen.

      Prolog

       Norwegen

      Nebelschwaden durchzogen das Moor. Die Konturen der niedrigen Bäume und Sträucher zerflossen, wurden zu undeutlichen Schatten, die an zusammengekauerte, lauernde Gestalten erinnerten. Das rötliche Licht der untergehenden Sonne verstärkte diesen Eindruck noch und es war still - wie immer um diese Zeit, an diesem Ort. Der Nebel dämpfte jegliches Geräusch.

      Das feuchte Klatschen der eigenen Schritte drang dem alten Mann nur leise an das Ohr und bereits wenige Meter entfernt war es so gut wie gar nicht mehr zu hören – doch das spielte keine große Rolle. Aleksaner Hakonsen rechnete sowieso nicht damit, hier einem anderen Wanderer zu begegnen.

      Die Gegend war verrufen, jedermann wusste, dass hier ein Ort der Geister war. Ein Ort, an dem es keinen Unterschied gab zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten, von dem man sich besser fernhielt, wenn einem der eigene Seelenfrieden etwas bedeutete – und genau aus diesem Grund hatte Aleksander diesen Platz einst gewählt. Ein perfektes Versteck für einen Gegenstand, der vor den Menschen verborgen gehalten werden musste.

      Über vierzig Jahre lang hatte dieser Gegenstand hier sicher geruht und lediglich er, Aleksander Hakonsen, hatte von seinem Aufenthaltsort gewusst. Doch inzwischen war Aleksander alt – und er spürte, dass seine Kräfte nachließen, dass er schwach war … und müde.

      Daher war die Nachricht, die ihm heute morgen zugestellt worden war, gerade recht gekommen: Sie enthielt die Aufforderung, die Schatullen nach London zu bringen. Der Brief war vollkommen unerwartet eingetroffen, aber Aleksander hatte sogleich eine starke Erleichterung verspürt. Es war gut, wenn er sein Geheimnis endlich an jemand anderen weitergeben konnte und von der Verantwortung dafür erlöst war.

      Der alte Mann blieb stehen und sah sich um, dann nickte er. Er war am Ziel. Seit mehr als vier Jahrzehnten hatte er diesen Ort nicht mehr aufgesucht, erkannte ihn jedoch sofort wieder: Der eigenartig geformte Felsen, der verkrüppelte Baum, nichts davon hatte sich groß verändert. Nur er selbst war grau geworden in all dieser Zeit …

      Er seufzte und warf den Beutel, den er auf dem Rücken getragen hatte, auf den federnden Boden und gönnte sich eine kurze Verschnaufpause. Unbehaglich sah er sich um. Dieser Ort hatte seinen schlechten Ruf nicht ohne Grund. Auch wenn der alte Mann keine Angst vor den Toten hatte – gegen Geister wusste er sich zur Wehr zu setzen -, so spürte er doch die beklemmende Magie, die hier jeden Zweig, jeden Stein, ja sogar die Luft, die er einatmete, zu durchdringen schien.

      Er schüttelte dieses unangenehme Gefühl ab, beugte sich nach unten zu dem Sack, öffnete ihn und holte einen kleinen Spaten heraus. Ächzend richtete er sich wieder auf, ging zu einem Fleck neben dem eigenartig geformten Felsen und begann zu graben. Das schwindende Licht des Tages reichte momentan noch aus - für den Rückweg würde er jedoch die Laterne benötigen.

      Aleksander ignorierte seinen protestierenden Rücken und schaufelte ein wenig schneller. Er wollte nicht zu spät zum Abendessen kommen. Heute war sein letzter Abend hier, er wollte ihn genießen. Außerdem würde Malin, seine Enkeltochter, sich sonst Sorgen um ihn machen - und womöglich ihren Mann mit den Hunden losschicken, um nach ihrem hilflosen alten Großvater zu suchen.

      Sven würde ihn finden - Sven fand immer alles, und wenn nicht er, dann die Hunde - und Aleksander müsste erklären, warum in drei Teufels Namen er bei Einbruch der Dunkelheit im unheimlichsten Teil des Moores herumstiefelte, noch dazu in seinem Alter …

      Aleksander lächelte bei dem Gedanken an das ernste Gesicht von Malins Mann. Für Sven bestand die Welt aus einer Aneinanderreihung von Problemen: hatte man eines gelöst, so konnte man sich sofort wieder mit dem nächsten herumplagen. Malin wiederum war das genaue Gegenteil, immer fröhlich und fast schon leichtsinnig optimistisch. Die beiden ergänzten sich hervorragend.

      Die Spitze des Spatens stieß auf etwas Hartes, ein dumpfer Ton erklang. Vorsichtig schob Aleksander die Erde zur Seite und nach wenigen Minuten konnte er