Aysia

Burnout


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      Aysia

      Burnout

      Leben danach

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Burnout

       Impressum

       Vorwort

       Jastine

       Tage später

       Wieder daheim

       Allein zu Haus

       Vier Wochen später

       Impressum neobooks

      Burnout

      Leben danach

      Erzählung von

      Jutta Hinzmann

      Impressum

      Text: Copyright by Jutta Hinzmann

      Umschlag: Copyright by Jutta Hinzmann

      Vela: Jutta Hinzmann

      Waldweg 44

      19258 Besitz

      Druck: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin

      Print in Germany

      Vorwort

      Burnout heißt in der deutschen Übersetzung „ Ausgebranntsein“

      Dieser Zustand der völligen Erschöpfung ist ein schleichender Prozess und wird von den meisten Menschen erst wahr genommen, wenn es bereits zu spät ist. Ich will Ihnen die Geschichte einer jungen Frau erzählen, die viele Jahre mit ihrem seelischen Ungleichgewicht kämpft, bevor sie bewusst mit sich und ihrem Leben umgehen kann. Nennen wir diese junge Frau Jastine.

      Jastine

      Der schrille Ton einer Pfeife, Türknallen, Laufschritte auf dem Flur laute Rufe, wecken Jastine wie jeden Morgen recht unsanft. Bevor sie begreift, wo sie sich gerade befindet, was augenblicklich passiert, sprich, ihr Kopf klar denken kann, kommt im Kommandoschritt Schwester Sabine und reißt ihr die Decke weg. „ Guten Morgen! Aufstehen!“ Jastine regt sich nicht. „ Nun komm schon, du weißt doch: Bewegung am Morgen beschert dir ein Tag ohne Sorgen.“ „ Ja ist ja gut, ich gehe nur noch schnell aufs WC“. Gähnend und noch nicht ganz wach geht sie ins Bad. Während Jastine auf dem Clo hockt, denkt sie über den Spruch von Schwester Sabine nach. „Immer diese tollen Sprüche, wirklich helfen tun die auch nicht.“ Langsam steht sie auf und schaut in den Spiegel. „ Guten Morgen Jastine, wie geht es dir heut? Schlecht siehst du aus. Ringe unter den Augen, blasse Gesichtsfarbe, die Haare ungepflegt! Hast mal besser ausgeschaut, Jastine Pool. Hoffentlich änderst du das bald!“ Die Clospülung rauscht und Jastine bewegt sich langsam ohne Lust nach unten zum Frühsport. Noch so eine überflüssige Erfindung, zu Haus würde sie eh keinem Frühsport machen. In zwei Tagen wird ihr Aufenthalt hier beendet sein. Endlich! In der psychosomatischen Klinik verbrachte sie 12 Wochen, 12 lange Wochen. Nicht das es ihr hier nicht gefallen hätte, nein! Wie ein Hotel mit Empfangshalle schicken Designer und vielem Schickschnack, präsentierte sich die Klinik. Alles wunderbar. Doch geht ihr es jetzt besser? Jastine knappert an den Fingernägeln, was sie übrigens immer tut, wenn sie zu sehr über ein Problem nachdenkt. Sie weiß es nicht wirklich. Wartend geht sie den langen vor Flur vor dem Therapieraum des Professors auf und ab. „ Wie lange dauert das denn noch? Ihre Zimmermitstreiterin kommt und kommt nicht raus“, resigniert die Ungeduldige. „ Frau Pool, sie sind dran“, eine Schwester des Hauses bittet sie einzutreten. Heut soll das Abschlussgespräch mit ihr und dem Professor statt finden. Jastine fühlt sich einfach nur schlecht. Der Rücken ist klitschnass, obwohl bis eben nichts vorgefallen ist. Unsicher setzt sie sich. „ Dann erzählen sie uns bitte jetzt, wie ihre augenblickliche Befindlichkeit ist und ob sie bereit sind, wieder am gesellschaftlichem Leben teil zunehmen.“ Jastine schaut den Professor an, neben ihm sitzen die Schwestern Sabine und Renate. Jastine mag beide gern. Ihre ruhige Ausstrahlung tat so manches Mal gut. Ein dicker Kloß im Hals macht sich da breit, wo eigentlich die Stimme klingen soll. Ihr Herz rast, die Hände werden schweißnass. „ Oh ne, nicht schon wieder, hat das denn nie ein Ende“, schießt es Jastine durch den Kopf. „ Nun, ich höre nichts, Frau Pool.“ Die Stimme des Professors klingt leicht gereizt. Ein schlechtes Zeichen. „ Ja wie soll ich sagen. Die Angst hat wohl nach gelassen. Ich bemühe mich sehr, allein zu recht zukommen. Ich traue mich sogar auf die Straße und gehe allein über die Brücke am Fluss, was ich mich seit Monaten nicht wagte. Die Gedanken spielen weniger verrückt, nur manchmal, wenn ich unter Druck stehe. Ansonsten fühle ich mich gut, ich möchte gern nach Haus.“ Beim erzählen reibt sie ungeduldig die Hände aneinander. Der Professor registriert ihre Unruhe genau, lässt sich jedoch nichts anmerken. Jastine meint, gleich sofort fällt sie um und ist tot, so aufgeregt und aufgewühlt ist ihre Befindlichkeit. Doch darüber reden, mag sie nicht. „Ob sie entlassen weder oder nicht, dass entscheiden nicht sie. Wieso meinen sie, hier unter Druck zu stehen? Verstehe ich jetzt nicht ganz, aber weiter im Text. Wissen sie nun, warum sie hier sind, was der Auslöser ihrer panikartigen Zustände ist? Verstehen sie, wie sehr sie mit Ihrem Körper Schundluder getrieben haben? Hat ihnen der Aufenthalt geholfen. Werden sie in Zukunft auf ihre innere Stimme hören???“ Jastine nickte nur, in Gedanken jedoch ist sie bereits in der Vergangenheit…... Jastine Pool ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Ihr Mann, Klaus arbeitet auf Montage und ist aus diesem Grund selten daheim. Die beiden Kinder, zwei Buben gehen in die achte Klasse und machen keine großen Sorgen. In der heutigen unsozialen schnelllebigen Zeit hat sie keine wirklichen Probleme. Ein Haus, ein kleine Jacht, jedes Jahr Urlaub im Ausland, kein Stress mit dem Ehemann. Sie führen eine wirklich harmonievolle Beziehung. Ihrem Beruf als Anwältin opfert sie alle Zeit, die sie aufbringen kann. Oft geht sie morgens um acht aus dem Haus und kommt vor 20oo Uhr nicht heim. Dann beginnt die zweite Schicht. Waschen, bügeln, vorkochen, sauber machen und Kindersorgen anhören. Und am Ende des Tages warten die Vorbereitungen für die nächsten Fälle am nächsten Tag. Da sitzt Jastine so manchen Abend bis spät in die Nacht am PC. Und dann kommt es eben vor, sehr oft vor, dass Jastine nur ein bis zwei Stunden schläft. Mehr Zeit bleibt ihr nicht. Seit Jahren treibt sie Schundluder mit ihrer Gesundheit. Hört nicht auf die Warnsignale ihre Körpers. Es gibt Stunden, da meint sie, neben sich zustehen und ihre Umwelt nicht klar wahr zunehmen, als träume sie nur. Dieser Zustand vergeht in der Regel sehr schnell und Jastine denkt nicht weiter darüber nach. Rast das Herz, was immer häufiger passiert, trinkt sie ein Glas Wasser und meint so das Übel an der Wurzel gepackt zu haben. Nebenbei besucht sie einen Englischkurs. Wozu, weiß sie nicht. Imagefrage? Sie ist weltoffen und gebildet. Zeit für sich selbst, kennt sie überhaupt nicht. Sie ist eine richtige Powerfrau. Sie steht ihrem Mann, keine Frage. Jastine ist eine hübsche Frau. Sie legt viel Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild. Macht Sport, das heißt, sie läuft jeden morgen eine halbe Stunde bevor sie in die Kanzlei fährt, selbstredend natürlich mit einem Porsche. Jastine achtet auf ihre Figur und somit hat der Salat in ihrem Leben den Vorrang andere Speisen eingenommen. Bloß nicht dick werden!