Philipp Frotzbacher

Die Schritte der Kinder


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       Die Schritte der Kinder

       Menschheitsgeschichte

      Über das Paradies

      und unseren Boden, der die Liebe ist.

      Von Gottmenschen und mächtigen Zaubereien,

      verbrannten und versteckten Schriftrollen.

      Die Evolution der menschlichen Kultur

      und der Weg zurück ins Paradies.

      

      

       Impressum

       Copyright: © 2014 Phroton

       Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

       ISBN: 978-3-7375-8614-6

      

       Die Schritte der Kinder

       Menschheitsgeschichte

       Der Anfang

       Einheit

       Aufmerksam beobachten und lernen

       Feuer in der Nacht

       Sprache

       Sesshaftigkeit

       Schrift

       Wissen

       Trennung

       Der Plan der Weisen

       Chaos und Ordnung

       Glaube

       Der Weg zurück

       Glück

      Der Anfang

      Ein fünfjähriger Junge mit dem Namen Konstantin fragte mich: Wie ist der Anfang? Die Frage ist so schön formuliert. Sie ist die Antwort. Ich konnte nichts erwidern. Und mich erinnern: Wir kommen von dort und gehen dorthin. Kinder wissen das mit einer Selbstverständlichkeit, die in Staunen versetzt. Wir können und sollen von ihnen lernen.

      Wenn man etwas sehr gern hat, so achtet man darauf, man beobachtet es aufmerksam. Passiert das in der reinen Form, geschieht etwas Wunderbares. Das Unberührbare berührt uns. Wir sehen das Unsichtbare. Wir hören das Lautlose. Wir erkennen das Geheimnis. Das ist der Anfang.

      Einheit

      Es ist hier und jetzt im Moment verbunden. Die natürliche Reaktion ist Bewegung, Leben. Es gibt nichts zu tun. Nur das eine. Es gibt nichts zu wissen. Nur das eine. Es ist.

      Wir sind mitten drinnen. Im Urgrund. Wir sind die veränderliche Zeitlosigkeit als Ausdruck des Augenblicks. Wir sind Spiegelbild der ewigen Wahrheit. Resonanz und Reflexion. Die Summe aller Möglichkeiten in grenzenloser Freiheit.

      Aufmerksam beobachten und lernen

      Der Geist des Weltenerbauers entfaltet sich mit der reinen Aufmerksamkeit. Unsere Antwort ist der kreative Schöpfungsprozess. Wir lernen durch achtsame Wahrnehmung, Beobachtung und Nachahmung.

      Einen Brand in der freien Natur zu beobachten ist ein gewaltiges Erlebnis. Alle Tiere flüchten davor. Es ist gefährlich. Neugierde lässt uns trotzdem näher heran gehen und das Feuer genau studieren. Es ist heiß, es raucht, es riecht verbrannt, es verbrennt Holz. Mut lässt einen staunenden Beobachter einen brennenden Ast aufheben und ein Stück weit tragen. Riesige Augen lassen dabei seine Begeisterung erkennen. Die anderen staunen und schauen entsetzt zu. Durch die Nähe zum Feuer ist plötzlich die Angst davor besiegt. Ihr mit Mut zu begegnen lässt uns das Unbegreifliche begreifen. Die Euphorie möchte gemeinsam erlebt werden. Jeder soll den Triumph sehen. Das Feuer wird vorsichtig getragen und auf einem sicheren Platz wieder auf den Boden gelegt. Alle kommen zusammen, um es zu bestaunen. Was ist das, was kann man damit machen? Es wird mit Holzstücken gefüttert. Das Feuer darf nicht ausgehen. Sie beginnen, Wurzeln und Früchte zu erhitzen. Das erste Essen wird gekocht. Das Feuer wird gut bewacht. Und doch ist es irgendwann passiert. Vielleicht hat Regen den Zauber beendet, oder das Feuer ist einfach so ausgegangen. Jedenfalls war der Wille, das Feuer wieder zu entfachen, sehr groß. Erinnerung, Phantasie, Schaffensdrang und Logik beginnen zusammen zu arbeiten. Das Holz muss sehr heiß werden, damit es brennt. Durch Reibung kann man Hitze erzeugen. Kleine, dünne und trockene Stücke brennen leichter. Wenn man genug Hitze erzeugt, könnte es klappen. Und tatsächlich. Es funktioniert. Wir können Feuer machen! Unglaublich aber wahr. Das war der ganz große Triumpf der Vernunft.

      Ein Grundpfeiler für unsere Fähigkeit, Liebe zu leben.

      Die Menschheit erwacht.

       Welches Symbol passt am besten in den freien Platz?

      Feuer in der Nacht

      Diese Errungenschaft werden die Menschen nie mehr hergeben. Das Feuer wird gemeinsam gemacht und behütet. Die Älteren zeigen es den Jüngeren. Die lernen so ganz selbstverständlich, wie es geht.

      Was sind wir. Das Feuer in der Nacht ist die Geburtsstunde dieser Frage. Es spendet Ruhe, Wärme, Licht und Sicherheit. Die Antwort kommt mit uns. Gewahrsein und Selbsterkenntnis.

       1 + 1 = 2

      Eins und eins sind zwei. Ein Kind und noch ein Kind sind zwei Kinder. Sie entstehen aus dem gern haben. Es ist einfach. Alles Lebendige kennt die Fürsorge für die eigenen Nachkommen. Es gibt nichts Wichtigeres. Mama, Papa. Bitte, Danke.

      Während die Kinder schon schlafen, sitzen die Älteren noch leise beim knackenden Feuer. In den funkelnden Augen spiegelt sich der flackernde Lichtertanz wider. Demut ist darin zu lesen. Dem sanften Blick ins Feuer folgt der ruhige Blick nach oben in den Sternenhimmel. Sind diese vielen kleinen Lichter auch Feuer? Es sind so gewaltig viele. Die Sterne lassen sich nicht angreifen. Sie sind so weit weg. Man kann sie nicht zählen. Wir haben verstanden, dass wir nicht verstehen. Und damit gewusst: Da ist mehr.

      Zwei und zwei ist fünf.

       2 + 2 = 5