Rudolf Jedele

Kaana


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      Rudolf Jedele

      Der Weg der Menschen

      Kaana, Band- Nr.2

      Kaana

       Band 2

      Der Weg der Menschen

      Rudolf Jedele

       Impressum

      Texte: © Copyright by Rudolf Jedele

      Umschlag:© Copyright by Rudolf Jedele

      Verlag:HCC UG (haftungsbeschränkt)

      Parkstraße 53

       87439 Kempten

      

      Druck:epubli ein Service der

      neopubli GmbH, Berlin

      ISBN 978-3-****-***-*

      Printed in Germany

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar

      Rückblick

      Was in Band 1 geschah:

      Kaana – Wagen und Reiter

      Es mag sein, dass es Welten gibt, die auf eine andere Art geschaffen wurde, als die unsere. Doch es mag sein, dass auch dort Menschen und Tiere leben, die den unseren sehr gleichen.

      Das Hiron – Gebirge dient einem ganz besonderen Menschenschlag als Heimat. Jäger, Krieger und Handwerker und einer von ihnen ist Joshara. Josharas Kunst ist durch das Eisen, den Stahl und die Esse begründet und das macht ihn selbstbewusst. So legt er sich eines Tages mit seinem Clansvater an und muss kurz darauf fliehen. Er beschließt hinaus aus den Bergen ins grüne Land zu fliehen, dorthin wo die Wagen der Sippen durch das Meer aus Gras ziehen, wundervolle Pferde züchten, ihre Rinder hüten und ununterbrochen Krieg einander und gegen die Städte führen. Dort erhofft er sich als Schmied eine Zukunft, denn die Reiter der Sippen, die sich ob ihrer Traditionen Kentauren nennen, haben möglicherweise einen hohen Verschleiß an guten Waffen. Nichts bedeutet dem Volk der Steppe mehr, als vollendete Reitkunst und die perfekte Beherrschung ihrer Waffen.

      Josharas Flucht führt ihn zum Wagen der 4. Sippe, die unter der Führung Kazars einen verzweifelten Kampf darum führt, die verloren gegangene Ehre wieder zu gewinnen.

      Joshara gelingt, was nie zuvor jemandem gelungen ist. Er wird ein Teil der Steppe, er wird in die 4. Sippe aufgenommen und entwickelt sich zum Reiter und Krieger. Sein Weg führt in bis in das legendäre Kampfspiel Bus-Ka-Shi wo er bis unter die besten Reiter der Steppe gelangt. Erst ganz am Ende findet er in Kazars Sohn Joel doch noch seinen Meister und Bezwinger.

      Steppenwinter

      Die Wagen der vierten Sippe waren weit nach Osten gezogen. Viel weiter als gewohnt, denn die vierte Sippe hatte das frühere Weideland der siebten Sippe mit übernommen und Kazar war nun der unmittelbare Nachbar des Sheenlandgebietes um Zeparana. Er wollte den Steppenwinter dazu benutzen, das Land entlang der Grenze zu erkunden und sich mit den Landmarken und Gegebenheiten vertraut machen. Kein besonders schweres Unterfangen, denn sein zweiter Sohn Kargul hatte eine Tochter der siebten Sippe als Gefährtin genommen und erstaunlicher Weise hatte Pantera nicht nur ein Dutzend bildhübscher Sklavinnen mit gebracht, sondern zweiundzwanzig junge Krieger, die sich schämten zu der Sippe zu gehören, der zwei üble Verräter hintereinander vorgestanden hatten. Zuerst Vilas, der Brandstifter und Sippenmörder und dann Marigo, der seine eigenen Kinder an Sabandin verkauft hatte. Da war es weitaus besser, einer Sippe anzugehören, die beim letzten Thing en Wunder vollbracht und alle Wettbewerbe bis hin zum Bus-Ka-Shi gewonnen hatte.

      Aber nicht nur Karguls Wagen war enorm gewachsen, noch mehr Zulauf hatte Joshara gehabt. So viele junge Krieger wollten in seiner Sippe leben und kämpfen lernen, dass ihm Kazar allen Ernstes empfohlen hatte, eine eigene, die fünfzehnte Sippe zu gründen, doch Joshara hatte abgelehnt.

      „Ich bin dein Bruder und ich werde es bleiben, solange ich lebe. Du hast mich aufgenommen, du hast alles gewagt was du warst und was du besessen hast, um mich zu einem Teil des Volkes zu machen, deshalb bleibe ich bis an mein Lebensende ein Teil deiner Familie. Es sei denn, du jagst mich davon.“

      In Josharas Wagen lebten nun dreißig junge Krieger und auch in Kazars Wagen war es eng geworden, denn auch er hatte Anhänger gewonnen. Die Demonstration seiner Reitkunst während des Schwertkampfs gegen Joshara war zu einer Legende des Volkes geworden.

      Jeden Morgen, wenn Kazar aus seinem Wagen stieg und sich auf seinen Hengst schwang, sah er über seinen Treck und war stolz.

      Zehn lange Jahre hatte die vierte Sippe ein klägliches Dasein gefristet und war mit einem Wagen und immer am untersten Ende des Existenzminimums durch die Steppe gezogen. Nun verfügte er über sechs große und ebenso viele kleine Wagen, gut zweihundert Krieger und dazu mehr als dreihundert Sklaven. Die Anzahl seiner Rinder war auf über fünftausend gestiegen und seine Pferdeherden waren auf nahezu tausend Köpfe angewachsen. Seine zehn erwachsenen Söhne und Joshara halfen ihm, alles zusammen zu halten und jeder von ihnen war ein Idol unter den neuen Kriegern. Doch keiner von ihnen kam Joel, dem Sieger des Bus-Ka-Shi und dem König der Lanzenreiter gleich.

      Nur Joels wegen waren sogar zwei neue Wagen zur vierten Sippe gestoßen und damit war aus Kazar endgültig ein Machtfaktor im Volk Kaana geworden, den man beachten musste.

      Joel und Joshara war es zu verdanken, dass sie mit dem Ansturm an neuen Kriegern und der dadurch entstandenen Platznot zu Recht gekommen waren, denn wieder waren es diese beiden gewesen, die eine geradezu revolutionäre Neuerung eingeführt hatten. Die vierte Sippe besaß immer noch die sechs Wagen des Facecas und vierzig der ehemals fünfzig Maultiere waren ebenfalls noch am Leben und gesund. Sechs Maultiere an jedem Wagen waren in der Lage, mühelos mit dem Treck zu fahren, wenn die Wagen nicht allzu schwer waren. Um Platz in den großen Wagen zu schaffen, hatten die beiden klugen Köpfe der vierten Sippe vorgeschlagen, alle Werkstätten in die Maultierwagen zu verlegen und auf den großen Wagen nur noch zu leben.

      Eine glänzende Idee, wenngleich sie – wieder einmal – mit unzähligen Traditionen brach, die man im Volk schätzte. Doch als Misteeva und Sinthara ihre neue Schmiedewerkstatt, Bolgova ihren eigenen Gerberwagen, Rihenna ihre Hexenküche und Valka ihre Sattlerwerkstatt zum ersten Mal genutzt hatten, waren sie ebenso begeistert, wie Siklava in ihrem Küchenwagen. Der sechste und letzte Wagen wurde als Vorratslager für alle zusammen genutzt und so war eine völlig neue Organisation im Treck entstanden. Die Maultierwagen wurden von zuverlässigen Sklaven gelenkt und an der Spitze des Trecks fuhr stets der Küchenwagen Siklavas. Danach folgten fünf der sechs Ochsengespanne und dann die Werkstattwagen. Am Ende des Trecks fuhr Tigran mit dem sechsten Wagen und so waren alle Wagen in der Lage, im Falle eines Angriffs den Schutz für die kleinen Wagen mit zu übernehmen.

      Die vierte Sippe war eine starke Sippe geworden.

      Kazar hatte Joshara und seine Söhne beauftragt, täglich mit den neuen Kriegern die Übungen der stählernen Wand zu absolvieren und noch ehe sie ihr Winterquartier erreicht hatten, war aus ehemals zweihundert wild angreifenden Kentauren eine geschlossen manövrierende Einheit geworden, die dennoch nichts von ihrer Schnelligkeit und Angriffswucht verloren hatte.

      Die vierte Sippe war nicht nur mächtig geworden, sie war auch eine Macht geworden. Eine Streitmacht.

      Das Tal der Götter

      Der Winter auf den neuen Weiden an