Marion Becker

Was hat das Huhn mit der Rallye zu tun?


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      Marion Becker

      Was hat das Huhn mit der Rallye zu tun?

      Eine Herr-Enkelkind-Geschichte

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

      Für das weltbeste Enkelkind.

      Kapitel 1

      Ein friedlicher Sonntagmorgen

      Sonntag! Lange schlafen, keine Schule, stundenlang im kuscheligen Schlafanzug spielen. Jona rieb sich die Fäuste. Dieser Sonntag würde noch viel besser werden! Seine Eltern waren beide Ärzte und hatten gleichzeitig Notdienst. So etwas kam höchstens einmal in hundert Jahren vor!

      „Sturmfreie Bude!“, jubelte Jona. Sein Magen knurrte ein bisschen. Vergnügt hüpfte er in die Küche. In wenigen Sekunden würde er sich ein Spiegelei braten. Seine Eltern hatten ihm zwar verboten, an den Herd zu gehen. Aber jetzt waren sie weg. Und nachher würde er alle Spuren beseitigen. Nichts, aber auch gar nichts würden sie von seiner Eier-Braterei bemerken!

      „Ich brate mir ein leckeres Spie-gel-ei“, sang Jona und schob eine gewaltige Pfanne auf den Herd. Mit dem schärfsten Küchenmesser von allen schnitt er ein Stück Butter ab, stupste es in die Pfanne und stellte den Herd an. Jetzt hieß es abwarten, bis die Butter brutzelte. Ein Ei lag bereits aufschlagbereit in seiner Hand. Da klingelte es an der Haustür.

      „Wer zum Teufel stört meinen Sonntagmorgen!“, stöhnte Jona. Und vor Schreck rutschte ihm das Ei aus der Hand und knallte auf den Boden. Dort hinterließ es eine gelbe Halbkugel und jede Menge Eiweißschleim. Nebst einem Haufen weißer Schalensplitter.

      Um das ruinierte Ei würde er sich später kümmern. Jona lief zur Küchentür. Von dort aus konnte man durch die offen stehende Flurtür bis zur gläsernen Haustür sehen. Vorsichtig spickte er um die Ecke.

      „Ausgerechnet jetzt!“, stöhnte Jona. Die kleine Oma mit dem langen Hals und dem Hexenblick stand auf der Matte. Natürlich hatte sie ihn längst entdeckt und winkte ihm fröhlich zu.

      Kapitel 2

      Schluss mit Ruhe

      Seine Eltern hatten ihm kein Wort davon gesagt, dass Oma kommen würde. Wo sie ihn nun schon einmal gesehen hatte, musste er aufmachen. Sonst gab es später fürchterlichen Ärger.

      Missmutig stapfte Jona zur Haustür. Nicht, dass er seine Oma nicht mochte. Ganz im Gegenteil! Wenn die kleine Oma mit dem langen Hals und dem Hexenblick auftauchte, gab es immer was zu lachen. Oder ein ordentliches Abenteuer zu erleben! Doch ausgerechnet heute hatte er sich auf einen ungestörten Tag gefreut! Mussten die Erwachsenen einem denn jeden Spaß verderben?

      So sehr Jona die Oma mochte, so sehr graute ihm vor der Begrüßung, denn die fiel immer gleich aus und war sowas von peinlich. Jona atmete tief durch.

      „Tür auf, ducken und weg“, flüsterte er zu sich selbst und drückte die Klinke hinunter. In dem Moment entdeckte er, dass die Oma ausgesprochen merkwürdig gekleidet war. Sie steckte in einem knallblauen Sportanzug mit drei weißen Streifen an jeder Seite. Auf ihrem Kopf thronte ein seltsamer Helm aus gelbem Leder und um ihren langen Hals hatte sie einen noch viel längeren grasgrünen Schal geschlungen. Und so landete Omas Kuss schneller in Jonas Haaren als Jona NEIN schreien konnte. Im nächsten Augenblick umkrallten ihn die Oma-Umarmungsarme und Oma rief: „Jona, mein kleiner Schatz! Hach, wie ich mich freue, dich zu sehen!“

      „Ich bin NICHT klein!“, protestierte Jona.

      Oma schloss die Haustür, lächelte und sprach: „Verzeihen Sie bitte vielmals, Herr Enkelkind, das hatte ich doch schon wieder vollkommen vergessen!“

      Kapitel 3

      Oma übernimmt das Kommando

      Wie ein Kaninchen hielt Oma ihre Nase in die Luft und schnupperte. Dabei hüpfte ihre runde Brille auf und ab als würde sie Seilspringen.

      „Was riecht denn hier so verbrannt?“, fragte sie misstrauisch.

      Fluchend rannte Jona in die Küche. Der Herd! Das Ei! Schnell drehte er den Herd aus und stellte sich unauffällig mitten in die Küche. Hoffentlich übersah Oma die Schweinerei! Wenn sie ihn bei den Eltern verpetzte, hatten sie ihn das letzte Mal allein im Haus gelassen.

      Doch Oma übersah niemals eine Schweinerei. Allerdings petzte sie auch niemals. Höchstens aus Versehen.

      „Herr Enkelkind“, ordnete sie das weitere Vorgehen an, „sobald wir die Eierschweinerei beseitigt haben, ziehen Sie sich etwas Sportliches an. Und zwar so schnell es geht. Superschnell! Auf unserem heutigen Programm steht eine überaus schwierige Rallye.“

      Wegen der Eierschweinerei traute sich Jona nicht zu widersprechen. Dabei knurrte sein Magen inzwischen wie ein wütender Hund. Im Nu war die Küche lupenrein und Jona steckte in seinem Trainingsanzug, den er hasste wie die Pest. Darin sah er nämlich aus wie eine verkleinerte Ausgabe von Oma. Und welcher neunjährige Junge will schon gekleidet sein wie seine eigene Oma?

      Kapitel 4

      Omas neuer Wagen

      „Die Wagentür können Sie geschlossen lassen, Herr Enkelkind“, rief Oma. „Springen Sie einfach mit einem beherzten Satz darüber.“

      Jona kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.