Hans Pürstner

Die letzte Kreuzfahrt


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      Hans Pürstner

      Die letzte Kreuzfahrt

      Tagebuch einer Altenheimbewohnerin

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Der erste Tag – Frau Scholz

       Der erste Tag – Elvira, Tochter

       Die Neuaufnahme - Pflegeschwester

       Der zweite Tag – Frau Scholz

       Elvira, Tochter

       Frau Wimmer, Pflegerin

       Der erste Sonntag – Frau Scholz

       Frau Wimmer, Pflegerin

       Weihnachten – Frau Scholz

       Der Muttertag – Frau Scholz

       Elvira, Tochter

       Frau Wimmer, Pflegerin

       Der weiß ich wievielte Tag-Frau Scholz

       Elvira, Tochter

       Derrick – Frau Scholz

       Frau Wimmer, Pflegeschwester

       Geburtstag - Frau Scholz

       Elvira, Tochter

       Frau Scholz - Träume

       Frau Wimmer, Pflegerin

       Frau Scholz - Zurück

       Frau Wimmer, Pflegerin

       Letztes Kapitel - Pflegeschwester

       Der letzte Tag – Frau Scholz

       Impressum

       Vorwort

      Dieser Roman entführt sie in die Welt der Altersheime, die wir, wenn überhaupt, höchstens von gelegentlichen Besuchen enger Verwandter kennen, bei denen wir jedes Mal froh waren, so bald wie möglich wieder nach Hause gehen zu können. Doch die Bewohner solcher Heime haben diese Möglichkeit nicht.

      Sie können überhaupt nicht mehr nach Hause. Für so gut wie alle ist der Schritt ins Heim zu gehen, ein endgültiger.

      Der Autor, selbst Küchenleiter eines Alten-und Pflegeheims, versucht in tagebuchähnlicher Form das tägliche Einerlei und die großen und kleinen Probleme dort zu beschreiben.

      Und zwar aus der Sicht aller Beteiligten, der Bewohnerin, ihrer Tochter und der leitenden Pflegeschwester. Jeder erzählt die gleichen Dinge, aber aus seiner ganz persönlichen Sicht.

      So mag auch der Leser in Zukunft etwas anders reagieren, wenn er in den Medien wieder einmal den neuesten Skandal aus dem Pflegeheim Milieu erfährt.

      Außerdem kommen wir wohl alle mal in das Alter, wo wir unsere Eltern den schweren Schritt ins Heim nicht mehr ersparen können, wenn wir nicht sogar selbst schon bald soweit sind.

       Der erste Tag – Frau Scholz

      Wir steigen aus dem Auto. Gerade hat Elvira es auf dem großen Parkplatz abgestellt. Elvira ist meine Tochter.

      „Dort hast Du es doch viel besser, Mutti, in dem schönen Heim!“, hat sie mir gesagt. Immer und immer wieder. Bis ich es selbst glaubte. Nun bin ich da in dem Heim, dem schönen. Sieht noch ziemlich neu aus, das Gebäude. Die Vorderfront geschwungen, wie der Bug eines Schiffes.

      Wie der der Hanseatic. Das war ein Schiff. Drei Mal waren wir auf Kreuzfahrt damit, Alwin, mein Mann und ich. Beim ersten Mal war Elvira noch dabei. „Mensch, Mutti, ist das langweilig hier, alles nur alte Leute!“, hat sie sich beklagt. Dabei hat Alwin so viel Geld bezahlt dafür. Na ja, heute hat sie ihren Hans.

      Der fliegt mit ihr auf die Malediven. Wohnen in einer Strohhütte. Einer komfortablen zwar, mit Klimaanlage, aber einer Strohhütte.

      Da ist es schon schöner, wenn man seine Kabine auf der Hanseatic hat. Den gleichen Kabinensteward wie beim letzten Mal, Rodolfo hieß er, kam aus Portugal. Deutsche wollen das ja kaum noch machen. Dienen, bedienen, freundlich sein.

      Und jetzt steh ich hier, vor dem schönen Altenheim „Sankt Angelika“. Warum müssen die immer so heilige Namen haben, die erinnern an christliche Werte, Nächstenliebe, Bescheiden-heit. Aber ich soll hier 2900 Euro bezahlen im Monat.

      Ein paar Hundert bezahlt die Pflegeversicherung dazu, immerhin. Aber meine ganze Witwenrente geht drauf dabei. Und die Zusatzversorgung vom Aluminiumwerk auch, wo ich mir als Putzfrau was dazuverdient hatte, weil Alwin nicht mehr so viel nach Hause brachte, die letzten Jahre vor seinem Tod. Zwanzig Jahre hat er geschuftet. Nachtdienst, Sonntagdienst in der Druckerei als Setzer.

      Dann kamen die Computer. Da konnte ja jede kleine Bürotippse setzen. Jetzt kommt alles aus der Redaktion fix und fertig als Druckvorlage. Wird nur noch auf die Rollen der Druckmaschine gespannt. Und ab geht’s. Wozu braucht man da einen Schriftsetzer.

      Aber nicht mal all dieses Geld reicht aus für den Heimbeitrag. Elvira soll doch für den Rest aufkommen, haben sie ihr gesagt, auf dem Sozialamt. Vom Erbteil ihres Vaters.

      Dafür hat Alwin eisern gespart, jahrzehntelang. Damit seine Tochter es einmal besser haben würde als wir.

      Obwohl so schlecht hatten wir es ja auch nicht. Die Kreuzfahrten auf der Hanseatic. Rodolfo hat immer Herr Doktor gesagt zu Alwin. Weil er so gutes Trinkgeld gegeben hat. Rodolfo meinte wohl, dass wir reiche Leute seien. Aber so richtig geglaubt hat er es eh nicht. „Sie sind viel zu nett für einen Millionär“ hat er immer gesagt zu meinem Mann.

      Doch jetzt lasst uns endlich reingehen in das Haus. Die Glastür