Gabriela Schuetz

Trabergeschichten - Ein Leben nach dem Rennen


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      Gabriela Schuetz

      Trabergeschichten - Ein Leben nach dem Rennen

      Kurzgeschichten Band 1

      Dieses eBook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Gabriela, Laura und Natrium

       Imke und Madox

       Sarah und Löwenherz

       Sarah, Michael und Legolas

       Britta und Truffaut

       Anke Hoffmann, Sven Jarck und Super Division

       Laura Christina und Rie B Rock

       Wiebke und Le Marquis

       Carino` und Alena

       Dobby, Krümel und Katja

       Steffi und Johnny

       Catharina und Nero

       Jacqueline und Eras

       Gerd und Rina

       Anke und Kornius

       Lena und Kürassier

       Marion und Isabell

       Danke

       Impressum

       Gabriela, Laura und Natrium

      

      Sie nannten ihn den kleinen Kämpfer

      Mein Natrium *Nando* wurde von der Rennbahn auf einen Gnadenhof geholt, wo er liebevoll aufgepäppelt wurde, denn er war in einem desolaten Zustand, da seine Vorbesitzer sich nicht mehr um ihn kümmerten. Er wurde als Rennpferd nicht mehr gebraucht und einfach *vergessen*. Er blieb 1 1/2 Jahre auf der Jugendfarm in Duisburg, bis zu dem Tag, als meine Tochter und ich ihn sahen. Er stand allein, mit hängendem Kopf auf der Koppel, machte den Eindruck als wäre er ein Aussenseiter. Als er den Kopf hob und uns anschaute, war es um uns geschehen! Diese traurigen Augen, die alles Erlebte auf einmal wieder zu spiegeln schienen, trafen mich mitten ins Herz. Ich fragte den Besi um wen es sich handelt und er sagte das ist ein ehemaliges Trabrennpferd was er vor 1 1/2 Jahren von der Bahn geholt hätte. Ok. ein Traber also. Meine nächste Frage war, da ich ja keinen Plan von Trabern hatte und die immer nur vor Sulkys herlaufen gesehen habe, war, ob man den reiten könnte. Er sagte, er wurde im Gelände freizeitmäßig geritten, aber man kann bestimmt noch was aus ihm machen, bisschen Dressur oder Springen. War mir egal, ich wollte ihn! Er sagte er müsste es sich durch den Kopf gehen lassen (na toll)... Seine Pflegerin erzählte uns was er für Macken hatte, das er koppt und beim Hufe kratzen immer das Hinterbein wegzieht, das er tritt und schnappt und schwer Vertrauen aufbaut (toll, herrliche Aussichten!). Aber was wir uns einmal in den Kopf setzen, das wird auch durchgezogen :) Eine Woche später, Samstags, kam der Anruf: Wo bleibst du denn, dein Pferd möchte abgeholt werden... Ich wusste gar nicht mehr wo vorne und hinten ist, Hänger organisiert, Nando verladen und ab ging nach Hause...Die ganze Fahrt hab ich mich nicht eingekriegt: Laura, da hinten ist UNSER Pferd drin... sei ganz ruhig Mama, alles ist gut :) Er ist jetzt 3 1/ 2 Jahre bei uns und ist auch immer noch etwas schwierig im Umgang, aber ein Leben ohne ihn könnten wir uns nicht mehr vorstellen. Wir haben jetzt eine hervorragende Bereiterin und Reitlehrerin in Britta Adam gefunden, die uns mit Rat und Tat zur Seite steht. Und stolz sind wir auf jeden kleinen Vorschritt. Man muß nicht lange überlegen, ob man sich einen Traber zulegt oder nicht, man sollte es einfach tun! Ich habe es bis heute nicht bereut.

       Imke und Madox

      Ich hatte bereits eine Holsteiner Schimmelstute, die ich seit über 10 Jahren ritt und als Pflegepferd auf einer Reitanlage ganz für mich alleine hatte. Irgendwann ergab sich die Möglichkeit dieses Pferd zu kaufen-16 war meine Gerdi damals, tolles Dressurpferd, bis Klasse S ausgebildet. Sie war nie krank gewesen, doch nach einem knappen halben Jahr bekam sie mitten in der Nacht eine ganz schwere Kolik mit einer Darmverschlingung...am Tag darauf musste ich sie über die Regenbogenbrücke gehenlassen :-( ein paar Wochen darauf sah ich ein Bild von Madox im Internet und auch mein Mann meinte, dass ich ein neues Pferd bräuchte, denn ich würde zuhause rumlaufen, wie ein Tiger im Käfig. Gesagt und getan, die Verkäuferin angeschrieben, es ging hin und her und sie meinte zum Schluss: er ist ein Traber! War mir völlig egal, ich hatte mich so in dieses Pferd verliebt!!! Hingefahren, probegeritten und eine Woche später stand er bei mir im Stall....ich bin so froh und bereue keine Sekunde ihn gekauft zu haben, mittlerweile habe ich ihn seit 5 1/2 Jahren.

       Sarah und Löwenherz

      Kurz nach meinem 18er habe ich meine zwei Sparbücher angeschaut. Das schwerere habe ich für diverse Notfälle und Krankheiten aufgehoben und das kleinere aufgelöst. Geld war da - Pferdesuche begann. Nach kurzem schon habe ich ein wirklich tolles Warmblutmix-Stuti gefunden, angesehen und sofort verliebt. Zwei Tage bevor ich sie holen wollte kam ein Anruf, sie hätte sich auf der Koppel verletzt und eine Sehne wäre fast durch. (Wirklich meine allergrößte Hochachtung an die Ehrlichkeit der Besitzer!) Mein großer Traum schien geplatzt. Ich war natürlich fürchterlich traurig und wollte schon aufgeben, da erzählte mir eine gute Freundin von einem Traumpferd das so gut zu mir passen würde. Obwohl ich eigentlich gar nicht wollte, habe ich mir die Anzeige angesehen und er gefiel mir recht gut, ansehen schadet ja nicht, dachte ich. Gesagt getan: Am nächsten Tag war ich dort und wusste, ich gehe nichtmehr ohne ihn weg. Am nächsten Tag (7.8.2013) zog der Dicke also bei mir ein und ich war im 7ten Himmel. Trotzdem hätte ich ihn fast wieder hergegeben, weil ich mittlerweile mehr als ich für ihn gezahlt habe an Tierarztrechnungen bekommen hatte und meine Familie die ersten 3 Monate nur Kommentare wie ''keiner von uns hätte gedacht, dass du so dumm bist und dir ein Pferd kaufst'' oder ähnliches losgelassen hat, ohne sich eine Minute die Zeit zu nehmen mir zuzuhören oder ihn überhaupt mal ansehen zu kommen. Mittlerweile stehen sie aber wirklich voll und ganz hinter mir und dem Dicken und mögen ihn auch ganz gerne :). Er ist wieder gesund (lief die letzten 1,5 Monate mit Verband durch die Gegend) und hüpft froh und munter herum, frotzelt