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Alina Frey
Das Strahlen in deinen Augen
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Inhaltsverzeichnis
Eine ganz normale Familie
Mit einem Schwung warf Selina die Haustüre hinter sich zu und ging vollgepackt mit Tüten in die kleine Küche. „Süße, bist du im Garten?“ Neugierig streckte sie den Kopf zur Terrassentür hinaus. Mit lautem Gebell raste Daisy, ihre Dackeldame auf sie zu, dicht gefolgt von Lara, ihrer Adoptivtochter. Die Beiden waren ein Herz und eine Seele und selten getrennt anzutreffen. Selina begrüßte die Bande und holte Leckerchen für Daisy und eine Tüte für Lara hervor. „Sieh mal, Lara – Süße, für deine Einschulung!“ Neugierig zog Lara die neue Schultasche aus der Tüte und hob sie triumphierend hoch: „Prinzessin Lillifee! Oh ist die schön Mamilein“, rief sie glücklich. „Genau die habe ich mir so gewünscht…!“ Selina lachte laut los: „Toll siehst du aus meine Kleine, morgen bekommst du noch deine Schultüte…erst morgen!“ Selina räumte den Einkauf in die Schränke und holte kalte Getränke hervor. „Geht ihr schon mal in den Garten, ich komme gleich nach…!“ Ungestüm rannte die kleine Bande davon und Selina ordnete die Getränke und Knabbereien auf ein Tablett. Ein halbes Jahr war seit der Hochzeit mit Gereon vergangen.
Mittlerweile hatte sich Lara gut in ihrer neuen Familie eingelebt und die Einschulung stand bevor. Natürlich war sie mächtig aufgeregt – wollte es aber nicht zugeben. Selina ging hinaus in den Garten und setzte sich in einen Liegestuhl. „Aufgeregt? Ach Süße, das ist doch ganz normal. Du wirst neue Kinder kennenlernen, neue Lehrer und ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Es wird dir gefallen – du wirst es sehen!“ Selina nahm den blonden Engel fest in die Arme und drückte einen Kuss auf dessen Stirn. „Was sagst du, haben wir nicht gut eingekauft?“ Lara nickte begeistert: „Super, Mamilein!“ Nachdenklich ging Selinas Blick zu dem Busch, unter dem sie damals Lara gefunden hatte. „Worüber denkst du gerade so angestrengt nach?“ wollte Lara wissen. „Tja Süße, ich weiß immer noch nicht so genau, wie du damals hier in den Garten gekommen bist. War das ein Zufall?“ Wie immer wenn sie nachdachte, zwirbelte Lara mit ihren Fingern in ihrer Lockenpracht herum: „Nein, es war kein Zufall! Immer wenn du und Daisy am Kinderheim vorbeigekommen seid, habe ich euch gesehen und gedacht: Das wird meine neue Mami!“ Ungläubig sah Selina ihr Töchterchen an: „Im Ernst? Jetzt verstehe ich auch, was du damals im Krankenhaus im Schlaf gemeint hast!“ „Im Schlaf? Habe ich im Schlaf gesprochen?“ „Ja, du hast gesagt: Ich wollte doch immer nur zu dir Tante Selina! Jetzt ergibt das alles einen Sinn! Und dann, Süße? Was ist dann passiert?“
„Einmal, als ihr wieder am Heim vorbeigegangen seid, bin ich euch nachgelaufen. Ich wollte doch wissen, wo ihr wohnt. Ganz in der Nähe vom Heim…das war schön. Im Zaun war ein kleines Loch und da bin ich durch! Unter dem Busch habe ich dann abgewartet und als Daisy dann kam, hatte ich Angst. Ich habe mich nicht mehr getraut, wegzulaufen!“ Selina wuschelte Laras Locken und sagte glücklich seufzend: „Das war auch gut so und für uns alle ein großes Glück. Jetzt sind wir eine kleine Familie …sonst fehlt uns nichts mehr!“ Lara legte ihr Köpfchen an Selinas Schulter. „Darf ich dir mal was sagen? Du darfst mich aber nicht auslachen, Mamilein...!“ „Natürlich lache ich dich nicht aus…du kannst uns immer alles sagen!“ Lara wuselte etwas unsicher hin und her: „Also, ich sehe manchmal meine Mama und meinen Papa! Sie lachen und sind sehr froh, seit ich hier bei euch bin. Ich kann auch mit ihnen sprechen…!“ Zärtlich strich Selina über das Lockenköpfchen: „Siehst du, dann haben wir ja alles richtig gemacht. Es ist schön, wenn du sie sehen kannst. Sie sind und bleiben immer deine Eltern. Da…!“ Selinas Finger klopfte zart auf Laras kleines Herzchen: „Da Süße, da sind sie immer drin…!“ Aufatmend kuschelte Lara sich wieder in Selinas Arme. „Dann sind sie nicht böse, wenn ich neue Eltern habe?“ „ Aber nein, mein kleiner Engel. Im Gegenteil…sie sind glücklich wenn es dir gut geht!“ Lara sprang auf:“ Komm Daisy, lass uns was rumtoben…!“ Selina hörte die Türe und stand auf. Wie schön, Gereon kam schon nach Hause… freudig ging sie ihm entgegen. „Hallo meine Schöne“, rief Gereon lachend und nahm sie in den Arm. „Alles in Ordnung, Baby?“ „Alles bestens, Gereon. Wieso bist du schon so früh fertig?“ Gereon drückte ihr einen Kuss auf die Nase: „Baby, morgen wird unser Blondschopf eingeschult. Da haben wir sicher noch vieles vorzubereiten?“ Selina zeigte ihm die Schultasche und sie wurde als „Super“ befunden. „Schau mal, hier die Schultüte…ist die nicht süß?“ Selina hielt ihm eine lilafarbene, mit Elfen besetzte Schultüte vor die Nase. „Ich sehe, mein Eheweib hat Geschmack!“ Gereon wirbelte sie in die Runde, sein Glück strahlte nur so aus seinen Augen.
Einschulung
Der nächste Morgen begann sehr aufgeregt. Lara konnte kaum beim Frühstück still sitzen und Selina rannte aufgeregt in der Gegend herum. Nur Gereon war wie immer der Fels in der Brandung und versuchte, seine Frauen zu beruhigen. „Meine Lieben, es ist nur die Einschulung…! Wir starten nicht zu einer Raumfahrt! Kommt mal wieder runter…!“ Endlich ließ der Streß nach und Selina und Lara folgten Gereon zum Auto. An der Schule wurden sie bereits von Frau Küster erwartet, die an der Einschulung ihres ehemaligen Sorgenkindes teilhaben wollte. Drei Jahre lebte Lara nach dem Tod ihrer Eltern in dem Kinderheim von Frau Küster, bis sie von Selina und Gereon adoptiert wurde. Nach einer herzlichen Begrüßung begaben sie sich in die große Turnhalle wo liebevoll viele Tische mit Kaffee, Kakao und Kuchen eingedeckt waren. Es herrschte ein aufgeregtes Treiben, bis alle Eltern und Kinder ihre Plätze eingenommen hatten. Später wurden sie vom Direktor der Schule begrüßt und er teilte mit, welche Kinder in welche Klasse kamen. Lara rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her und Selina versuchte, sie zu beruhigen. „Ruhig Süße, den anderen Kinder geht es auch so. Aber du wirst dich ganz schnell anfreunden mit ihnen…warte es nur ab!“ Zehn Minuten später hatte Lara in ihrer Tischnachbarin bereits eine Leidensgenossin gefunden und alle Aufregung fiel von ihr ab. Dann wurden die Kinder