Marcel-Martin Kuhnt

Die erotischen Erzählungen des Grafen Bruno von Bötrhoff


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Jutta geschickt. „Aber sicher, aber sicher!“ war die schnelle Antwort von Wiegalt. Jutta hatte sich aber gut vorbereitet und die Knopflöcher der Bluse so verengt, dass ein Öffnen von oben nach unten immer schwieriger wurde. „Augen zu!“ befahl sie und nach einem Augenblick „Die blöde Bluse lässt sich nicht öffnen könntet ihr mal helfen, ihr seht doch recht kräftig aus!“ „Ich habe doch die Augen zu!“ log er, denn er schielte wohl ein wenig durch die Wimpern. „Ich steh doch direkt vor euch!“ Denn Jutta war aufgestanden und sich vor Wiegalt postiert. Wiegalt streckte die Arme vor und tat als wäre er blind. Natürlich fasste er dahin wo man als fremder Mann niemals hin fasst. Statt einer Ohrfeige, die er erwartete, hörte er aber: „Nicht doch, die Knöpfe sind doch in der Mitte, Augen auf!“ Er gehorchte. die nächsten zwei Knöpfe ließen sich noch öffnen. Damit erhielt er die Aussicht, die ihm zu Kopfe stieg. Durch geschickte Bewegungen des Oberkörpers wackelten die zwei Objekte der Begierde, dass der kalte Schweiß ihm auf der Stirn stand. Der nächste Knopf wollte sich nun gar nicht öffnen lassen. Die Meisterin konnte so recht nichts sehen, weil ihr Mann davorstand. Plötzlich aber verlor der Meister die Geduld. Mit einem Ruck riss er Jutta die Bluse auf, dass die Knöpfe durch die Stube flogen. Jutta drehte sich flink an der Seite des Meisters vorbei, dass die blanken Busen der Meisterin ins Auge stachen. Da war die Meisterin nicht mehr zu halten und stürmte in die Stube! Schnappte sich die Kehrschaufel und prügelte auf ihren Mann ein. „Du Lüstling! Wie kannst du fremden Frauen die Kleider zerreißen?“ „Sie wollte das doch so!“ wollte sich Wiegalt verteidigen. Da bekam er von Jutta die Ohrfeige, die er sich schon lange verdient hatte. Magda trat ein und legte Jutta ein Tuch um, dass alles bedeckte. Die Meisterin tobte weiter „Wenn du Magda noch einmal anfasst, gerbe ich dir das Fell, dass du nicht mehr laufen kannst!“ Und wenn man die kräftige Meisterin ansah, glaubte man ihr das sofort!

      Neue Mitglieder

      Alfred bot Jutta und Magda die Mitgliedschaft in Ihrer Bande an. Jutta schüttelte sich vor Lachen und lehnte dankend ab. Magda ging zunächst drauf ein, als aber Susi sie über das Ritual aufgeklärt hat, wollte auch sie ablehnen. Man einigte sich, dass Susi ihr die Prüfung abnehmen soll. Ob jemand hinter dem Hüttlein vorschielte, kam nicht raus. Dass sie aber Königin wird, darauf verzichtete sie, da es an Zeugen mangelte. Auch war sie zunächst oft mit am Hüttlein. Als Wilhelm und Peter, Magda und Alfred beim knutschen im Hüttlein erwischten, kam Magda gar nicht mehr. Auch Alfred der sonst immer da war, fehlte jetzt des Öfteren.

      Bodo kam eines Tages angehächelt: „Dahinten, dahinten, knutschen sie!“ „Wer?“ wollte Susi wissen. „Na die Magda liegt auf dem Rücken und der Alfred oben drauf!“

      „Los, das wollen wir sehen!“ jubelte Gerd. „Ihr seid Schweine, macht man doch nicht!“ wetterte Susi los. „und du willst mein Bruder sein, schäme dich!“ „Hast ja Recht, war nur so ein Gedanke... lassen wir den Zweien das Vergnügen, Männer, sollen sie ihr Glück genießen.“ „Männer?“ warf Susi ein „wisst ihr was, wir machen heute wieder Wettpieseln!“ Damit waren alle sofort einverstanden! Klar doch und freuten sich auf die schönen Aussichten. Susi machte ihnen aber wieder einen Strich durch die Rechnung. Als sie dran war behielt sie ihren Rock an, Sie setzte sich so, dass der Rock nach hinten und vorn überhing. mit dem blanken Hinten ins Moos. „Ohje, ohje! Seht, Wölfe dort am Waldrand nix wie weg!“ rief sie laut. Und alle blickten erschrocken natürlich in diese Richtung. Sie aber geschwind Röckchen hoch, und einen hübschen Strahl auf das Pieselholz gemacht. „Königin.“ sagte Kuno ganz gelassen...

      Er hatte sich nicht ablenken lassen. Als Schiedsrichter doch nicht! Plötzlich vernahm er: „Genau stimmt!“ Roderich hat sich wohl mit geschlichen!

      Susi richtete sich auf, rückte ihren Rock zurück und stand ein wenig verlegen da. Peter ging auf sie zu, nahm sie in den Arm: „Du verrücktes Huhn, ab heute bist du unsere Anführerin, Alfred und Magda haben wohl jetzt anderes im Kopf!“ „Klar doch, ich Königin. Ihr müsst mich tragen. Und vor mir knien!“ lachte sie los.

      „Ich knien?“ krähte Gerd, ihr Bruder los, „den Hintern wird ich dir versohlen!“ „Ach was!“ jubelte Susi. „Auf zum See heute ist Badetag!“ Dass der Tag noch so schön wurde hatte keiner gerechnet. So vergingen Tage und Jahre wie im Fluge.

      Dreifelderwirtschaft

      Kuno hat nun alles gelernt was ein Bauer wissen muss! Der Paul war ein guter Lehrmeister. Manche Tage aber musste sich Kuno beim Hauptmann der Wache melden und Übungsstunden absolvieren. Reiten, Fechten und mit der Lanze zu Pferde üben! Diese Tage war Paul auf sich allein gestellt. Dachte er jedenfalls, Roderichs Hilfe blieb meist unentdeckt, wenn man doch etwas bemerkte, dankte man Gott und gut war es. Der Bauer war allem neuen zugetan. Von einem durchreisenden Bänkelsänger hatte er von der ‚Dreifelderwirtschaft’ erfahren.

      Der fahrende Händler Ger, war ein weiser Mann und als Paul ihn fragte ob er etwas über die ‚Dreifelderwirtschaft’ weiß, da war der in seinem Element. „Ich komme viel herum, manches ist nichtig, aber anders dafür umso bedeutsamer! Also höre gut zu ich erkläre es dir.“

      Als Vergleich führte der Händler aus: „Du arbeitest doch auch nicht Tag und Nacht! Immer nur Grütze magst du auch nicht! Mal Haferbrei, mal einen guten Kanten Brot und am Sonntag ein Hühnchen! Und nachts ins Heia Bett!“ „Ach ein Hühnchen wäre nicht schlecht!“ seufzte Paul „War wohl lange kein Sonntag bei dir!“ lachte der Händler. „Wenn du mir das mit dieser ‚Dreifelderwirtschaft’ beibringst, will ich dafür sorgen, dass heute Sonntag ist und lade dich zum Schmausen ein!“ rief Paul begeistert! „Gut, hör zu!“ „Bertha! Bertha, schlachte den alten Gockel, wir müssen eh einen neuen kaufen!“ „Bist du verrückt! Unseren schönen Italiener Hahn! Weit und breit findet man nicht so einen!“

      Ihr müsst wissen, ums Viehzeug kümmerte sich Bertha, während Paul und in letzter Zeit auch Kuno, sich auf den Feldern umtaten. Nur die Pflege der beiden Ochsen, das war Kunos Aufgabe. So konnte Paul auch nichts von der wundersamen Verwandlung des alten Hahnes wissen. „Dann back eben einen Dinkelkuchen! Wir haben einen Gast!“

      Der Händler sprach: „Lass gut sein Bauer. Ein gutes Stück Brot reicht auch, höre gut zu, was ich dir nun sage, du musst dein Ackerland in genau drei Teile aufteilen.

      Auf dem Ersten Teil baust du ein Getreide, Hafer, Roggen, Dinkel oder für die Herrschaft Weizen, wie beliebt.

      Auf dem Zweite Acker baust du Rübe, Bohne oder Pastinake, auch wie beliebt, kannst auch halb Rübe halb Bohne diesen Acker teilen.

      Den dritten Acker lasse brachliegen! Auf dass er sich erholt! Nessel, Gras oder andere gewachsene Kräuter pflügst du im nächsten Jahr unter. Das wird wie Dünger, nutzt du auch Mist?“ unterbrach sich der Händler. „Aber sicher!“ antworte Paul mit einem gewissen Stolz in der Stimme. „Der Mist wird aufs Feld gebracht und dient den Pflanzen als Nahrung!“ Der Händler fuhr fort: „Dann tauscht du und lässt einen anderen Acker in der Brache. So fährst du alle Jahre fort, und du wirst sehen, es lohnt sich!“ Da trat die Magd Jutta ein „Hier ein Kuchen, habe ich gestern für die Besucher gebacken, die sind aber nicht erschienen, so sollt ihr euch laben!“ „Oh laben ist wohl das rechte Wort, was für eine hübsche Person, eure Magd, Herr Bauer!“ „Unsere Magd, ja eine hübsche Person!“ mit vorgehaltener Hand aber zum Händler: „Das ist ja das Elend, die Frau ist sehr eifersüchtig.“ „Wollt Ihr euch von euer Magd trennen? Ich täte sie sofort in Dienst nehmen. Hübsche Weiberleute verkaufen besser, als ich alter Esel!“ flüsterte der Händler zurück. Natürlich haben Juttas spitze Ohren alles mitbekommen!

      „Wo ist Kuno eigentlich?“ wollte Paul wissen. „Gewiss wieder beim Truchsess, der bringt ihm auf Dagnas Geheiß hin, Fechten und Reiten sowie das Führen der Lanze bei.“ sagte Jutta. Danach traten sie aus der Tür, der Händler wollte sich seinem Fuhrwerk zuwenden, da preschte ein Reiter in den vollen Galopp heran. „Hallo, Kuno, nicht so wild!“ rief Martha, die nun auch herbeigekommen war „Nicht das du mir zu schaden kommst!“ Der Reiter kam vor den Leuten zum stehen. Beugte sich vom Pferd herunter und sprach: „Nur keine Sorge, Mütterlein, so schnell falle ich nicht vom