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Michael Feldmann
Die Anwalt-Saga
Zwei Leben
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Inhaltsverzeichnis
Ein Gespräch mit der Schwester
Der Morgen danach
Mark wachte schweißgebadet auf und griff instinktiv neben sich. Die Jalousien waren automatisch hochgefahren und Sonnenstrahlen verteilten sich wie kleine Scheinwerfer im Schlafzimmer. Ben lag neben ihm und schnarchte leise vor sich hin.
Die letzte Nacht war für beide anstrengend gewesen, auch wenn der Anwalt sich so etwas nie eingestehen würde. Die Erlebnisse auf dem Rastplatz fühlten sich wie ein unartiger, feuchter Traum an, aus dem man ruckartig geweckt wurde und nur noch, wenn überhaupt, bruchartige Puzzlestücke der Geschehnisse im Kopf hatte.
Er drehte sich zur Seite und schaute auf den Läufer neben dem Bett. Dort lag noch immer der Beweis, dass die letzte Nacht real gewesen war. Ein lebloses, aber auch jetzt verführerisch wirkendes Gummipuppengesicht schaute ihn aus leeren Augenhöhlen an. Die Silikonbrüste waren noch immer in dem von getrockneten Schweißperlen übersäten glänzenden Latexanzug fixiert und die hautfarbenen Nippel schauten noch immer aus den leicht geöffneten Zippern der Cuphalterung. Das Vorführen und Benutzen durch wildfremde Menschen, die ihren Liebessaft in eine unterwürfige Gummipuppe pumpten, entsprach nicht dem romantischen Bild, das er bei einer perfekten Liebesbeziehung mit Ben vor Augen hatte, aber er brauchte diese Art eines Rollenspiels einfach und fühlte sich darin wohl, wenn Ben es befahl und sich an dem Liebesspiel mit anderen Männern erfreute.
Leise setzte er sich aufrecht und schaute wieder vorsichtig zur Seite. Der Anwalt schlief noch immer.
Schneewittchen, die in der Nacht oft umherwanderte, hatte es sich in ihrem plüschigen Hundekörbchen im geöffneten Ankleidetrakt bequem gemacht. Sie schaute kurz zu Mark hoch und legte ihren Kopf dann wieder zur Seite. Einen Augenblick später war auch ihr gleichmäßiges Atmen wieder zu hören.
Mark packte vorsichtig, um ja kein unnötiges Geräusch zu verursachen, das Gummipuppen-Outfit zusammen und schlich leise die Treppe ins Erdgeschoss hinunter. Er wollte die Latexkleidung im Waschraum reinigen und aufhängen. Im Bad neben dem Schlafzimmer hätte er Ben mit Sicherheit durch den Lärm relativ schnell geweckt. Ben war seiner Meinung nach sowieso schon durch seinen Job und den Stress mit Förster relativ ausgepowert, auch wenn er das natürlich nie zugeben würde.
Der Gedanke an die bevorstehende Hochzeit stimmte Mark glücklich. Er war sich sicher, dass ein Leben mit dem Staranwalt der Stadt einfach nur perfekt sein konnte. Der Nebenjob im Rubber’s Empire war Vergangenheit, auch wenn die sexuellen Praktiken der letzten Nacht einen ähnlichen Beigeschmack hatten. Es war aber etwas anderes. Er hatte so zu dienen, wie der Anwalt es wollte. Das Tragen der Latexmaske hatte seinen Blick ein wenig getrübt, aber ihm war der Glanz in Bens Augen nicht entgangen, als der Biker in der schwarzen Lederkombi die unschuldige Gummipuppe heftig zugeritten hatte. Es war ein Bestandteil ihres Vertrags, den er vor einiger Zeit unterschrieben hatte, aber auch ein Bestandteil ihrer Beziehung. Das Leben nach außen blieb nach wie vor davon unberührt. Tagsüber gingen beide Männer ihrem Job nach und würden es auch in der Zukunft so beibehalten. Diese leidenschaftliche Gummiabhängigkeit und das Spiel zwischen Dominanz und Unterwürfigkeit war halt die andere Seite ihres gemeinsamen Lebens. Eine Welt aus Leidenschaft, Gier und tabulosem Sex, in der Freundschaft zu Gleichgesinnten nicht unbedingt eine vordergründige Rolle spielte. Dort zählte nur der frohlockende Geruch des von Schweiß durchzogenen Latex und die Befriedigung der sexuellen Gelüste, wie auch immer sie aussahen.
Unten angekommen lief ihm Maria pfeifend über den Weg.
„Señor Mark, einen wunderschönen guten Morgen. Wie wäre es mit einer heißen Tasse starken Kaffee? Bei mir kommt die Mühle morgens ohne dieses Wundermittel nicht in Bewegung.“
Sie