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Alessandro Norsa
DIE RÃCKKEHR DES UNTOTEN
EINE REISE IN DAS REICH DER VAMPIRE
Originaltitel: Il ritorno del non morto. Viaggio nel Regno dei Vampiri
Ubersetzung von: Monika Westhagen
Tektime, 2017
Wir bedanken uns für die Mitarbeit bei:
Prof. Rudolf M. Dinu, Direktor des Rumänischen Instituts für Kultur und Humanistische Forschung - Venedig
Dr. Mihai Stan, Rumänisches Institut für Kultur und Humanistische Forschung â Venedig Prof. Tudor SÄlÄgean, Direktor des Muzeul Etnografic al Transilvanei â Cluj-Napoca (Rumänien) Prof. Ion ToÅa, Storico Muzeul Etnografic Transilvanei â Cluj-Napoca (Rumänien) Prof. Alberto Borghini, Direktor des âCentro di Documentazione della Tradizione Oraleâ [Dokumentationszentrum für mündlich überlieferte Tradition] Piazza al Serchio (CTDO), das mit dem Aufbau eines Archivs für Volkskunde befasst ist und Lehrstuhlinhaber für Kulturanthropologie an der Polytechnischen Universität â Turin Den rumänischen Informanten: Mocan Lena Zamfira (Zalau â Salaj), Florea Cosmi (Runcu Salvei) und Pivasu Lucia (BraÅov).
Ein besonderer Dank gilt den Freunden: Aldo Ridolfi, der mir mit unendlicher Geduld und gewissenhafter Akribie bei der Revision des Textes geholfen hat, Gigi Speri, der mit cleverem graphischen Know how dem Buch Form gegeben hat und Simona Strugar, einer wertvollen Mitarbeiterin, der ich die Ãbersetzung der Texte aus dem Rumänischen verdanke, die es mir ermöglicht hat, die Kultur ihres Heimatlandes von Grund auf zu verstehen und schätzen zu lernen und die mir wertvolle Ratschläge in Bezug auf die Lektüre Transsilvanischer Mythen gegeben hat.
Originaltitel: Alessandro Norsa: Il ritorno del non morto. Viaggio nel Regno dei Vampiri. Liberamente: März 2016 ©. Deutsch Ausgabe: Die Rükkehr des Untoten. Eine Reise in das Reich der vampire: Liberamente. März 2017 ©.
https://www.facebook.com/Il-ritorno-del-non-morto-218253505241025/
e-mail : [email protected] Publisher: Tektime â www.traduzionelibri.it Ãbersetzung von: Monika Westhagen
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GENEIGTER LESER
Gibt es jemanden, der noch nie etwas von Dracula oder von Vampiren gehDracula von Bram Stoker das Interesse und wir erleben auch heute noch stets neue Wellen (von Halloween bis zur TV-Saga Twilight). Die bereits zu diesem Thema erschienenen B Um einen besseren Zugang zu diesem Thema zu finden haben wir die Suche mit der Lekt Es ist also eine Reise in die Vergangenheit, um zu verstehen, wo Aussehen und Eigent
EINLEITUNG: ODER ERLÃUTERUNG DES ANLIEGEN DIESES WERKES
SchlieÃen wir für einen Moment die Augen und versuchen wir, uns Dracula vorzustellen. Wie sieht er in unserer Phantasie aus? Wahrscheinlich groÃ, alt und schwarz gekleidet. Mit einem Adlergesicht und schmaler Nase mit einem ausgeprägten Höcker und seltsam geblähten, gebogenen Nasenflügeln. Mit edler, hoher Stirne, Geheimratsecken, aber vollem Haupthaar. Die dichten Augenbrauen sind auf Höhe der Nase fast zusammengewachsen. Der Mund, soweit er unter dem dichten Schnurrbart erkennbar ist, hat schmale Lippen, die dem Gesicht strenge, beinahe grausame Züge verleihen. Die weiÃen und spitz zulaufenden Zähne überragen die Lippen, der glühende Teint spricht für eine erstaunliche Vitalität bei einem Mann seines Alters. Die Ohren sind blass und spitz zulaufend, das Kinn ausladend und ausgeprägt, die Wangen sind, obgleich furchig, kräftig. Das ganze Gesicht wird dominiert von einer unbeschreiblichen Blässe.
Das ist die finstere Figur von Dracula, wie sie detailliert und anschaulich von Stoker in seinem Roman beschrieben wird. Gleich einem Experten für Folklore vereinigt Stoker Figuren aus der Mythologie verschiedener Herkunft in ein und derselben Person: zunächst diejenigen aus dem folkloristischen Erbe Irlands, vermischt mit den Legenden anderer Länder, insbesondere Rumäniens. Das Charakteristikum der Augenbrauen, wie eingangs beschrieben, finden wir beispielsweise in einigen mythologischen Figuren des osteuropäischen Raums, wie wir später sehen werden, während die Blässe ein typisches Merkmal umherirrender Gespenster oder der Seelen Verstorbener ist. Aber kehren wir nochmals zurück zum Roman, um andere Elemente einzubeziehen, die von Nutzen sein könnten. Dracula ist von edlem Geblüt, ist charmant und spricht mehrere Sprachen. Er hat jedoch keine Bediensteten, nimmt nicht an Empfängen der mondänen Welt teil, frönt nicht den irdischen Genüssen eines guten Essens oder der Gesellschaft schöner Frauen. Er hat magische Kräfte und spricht zu den Tieren in ihrer Sprache, so dass er sie befehligen kann. Er hat die frostig-kalte Haut eines Toten und seine Gestalt wirft kein Spiegelbild. Er besitzt enorme physische Kräfte und eine unglaublich hohe Reaktions- und Bewegungsgeschwindigkeit; er kann mit seinem Blick hypnotisieren, sich in einen Hund, einen Wolf oder in eine Fledermaus verwandeln. Er schläft am Tag und macht den Eindruck eines Toten, realisiert jedoch alles, was um ihn herum geschieht. Aber warum orientieren sich unsere Kenntnisse von Dracula an diesen Koordinaten? Hauptsächlich ist dies dem kreativen Genius des bekannten irischen Romanschreibers zu verdanken, der, um den Leser weitestgehend mit einzubeziehen, zu einer List griff und die Gestalt des Dracula an eine real in der Historie identifizierbare Gestalt koppelte: den brutalen Woiwoden der Walachei Vlad III, der zwischen 1431 und 1476 lebte, Sohn von Vlad II, genannt Dracul. Dieser Herrscher, ein erbarmungsloser Gegner der Türken, ist, da er den Beinamen des Vaters geerbt hat, auch als Dracula bekannt, ein Name, der in Rumänisch Teufel bedeutet; das Suffix âulâ steht für den Artikel, der in dieser Sprache am Ende des Wortes steht. Zu unterstreichen wäre, dass aus historischer Sicht Vlad III, auch Å¢epes genannt (âÅ¢epes der Pfählerâ - das rumänische Å£eapa bedeutet Pfahl) nie mit dem Vampirismus in Verbindung gebracht wurde. Es gab allerdings einige zufällige Zusammenhänge, die einen in der Tat dazu verleiten könnten, einen Vergleich zu dem rumänischen Prinzen zu ziehen, der in der europäischen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts so präsent war. Der Grund für einen solchen Bekanntheitsgrad liegt in einigen Bräuchen, die denen der Vampire sehr nahe kommen. Vorrangig die von Vlad III bevorzugte Exekutionsmethode, das Pfählen, also jene Praxis, die man für am wirksamsten hielt, um einen Vampir zu vernichten. Andere Ãberzeugungen resultierten aus seinen blutrünstigen Taten. Vlad III ähnelte in der Tat jenen Männern, die besondere Schandtaten verübt hatten und sich nach ihrem Tod in Vampire verwandelt haben sollen. Å¢epes wurde schlieÃlich enthauptet, eine Todesart, die bei denjenigen angewandt wurde, die man des Vampirismus beschuldigte. Nach der Beerdigung wurde sein Grab geöffnet und geplündert, was die örtliche Bevölkerung zu dem Glauben veranlasste, er sei von den Toten wieder auferstanden. Bei der weiteren Lektüre dieses Buches finden wir diese Ãberzeugungen in Verbindung mit gewissen exorzistischen Praktiken, die sich in einer authentischen Vampir-Kultur entwickelt haben, die ein Jahrhundert nach dem anderen überdauern sollte.