Über den Autor
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Ernst Barlach (1870 – 1938) wächst als Sohn eines Landarztes in Wedel, Ratzeburg und Schönberg bei Lübeck auf. Er studiert an der Königlichen Akademie für bildende Künste in Dresden, wo er als Maler und Bildhauer ausgebildet wird, anschließend lebt er in Paris, Friedrichsroda, Wedel, Berlin und Florenz; schließlich zieht er 1910 zu seiner Mutter nach Güstrow, wo er bis zu seinem Tode arbeitet. 1925 wird er Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München. Die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock schlägt er aus, ebenso Professuren in Berlin und Dresden. Im Februar 1933 wird er Ritter der Friedensklasse des Ordens Pour le Mérite. Drei Monate später verbrennt man seine Bücher. 1937 werden insgesamt 381 Werke Barlachs in der Aktion „Entartete Kunst“ aus öffentlichen Sammlungen konfisziert. Barlach erhält noch im selben Jahr ein generelles Ausstellungsverbot. 1938 wird schließlich auch das „Hamburger Ehrenmal“ zerstört und Barlachs Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste erzwungen. Am 24. Oktober 1938 stirbt Ernst Barlach in einer Rostocker Privatklinik.
Zum Buch
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„Ich wurde am 2. Januar 1870 geboren. Die Welt, die ich anzuschauen bekam, ließ es sich von meinem guten Platze aus gefallen, dem Eckhaus am Markt, wo ich vom Balkon herab einen Leichenzug mit herzlichem Hurra begrüßte, da ich den Unterschied von einem Schützenausmarsch noch nicht wahrnahm.“
Zehn Jahre vor seinem Tod legt der deutsche Bildhauer, Grafiker und Dichter Ernst Barlach seine Autobiografie unter dem Titel „Ein selbsterzähltes Leben“ vor. Barlach, den man zu den wohl bedeutendsten deutschen Expressionisten zählen darf, schuf literarische Werke, die seinem bildnerischen Schaffen ebenbürtig, aber weit weniger bekannt sind. Seine eigenwillige, expressive Sprache ist ihm ein „Spiegeln des Unendlichen“, die bildhafte Ausdruckskraft, sein Humor und die scharfe Beobachtungsgabe machen diese Autobiografie zu einem Klassiker, die zu lesen auch heute noch große Freude bereitet.
„Ich halte Barlach für einen der größten Bildhauer, die wir Deutschen gehabt haben.“
Bertolt Brecht
„In der Trauer, in dem Schmerz, in der Verzweiflung führt er uns vor Augen: Ecce homo!“
Max Liebermann
„Er hat Bühnen- und Bildwerke geschaffen, alle ausgezeichnet durch eine höhere Schlichtheit; nur der geprüfte, umgetriebene Geist erlangt sie zuletzt. Erdgebunden war niemand weniger als dieser Künstler, der dennoch gelernt hatte, die stummen Wesen um ihn her redend zu machen und den Unbewussten ihre innigste Gestalt zu geben.“
Heinrich Mann
„Zu jeder Kunst gehören zwei: einer, der sie macht, und einer, der sie braucht.“
Ernst Barlach
Inhalt
Schulze und Spiegelschwab gehen über den Kamelshöcker