Carrie Fox

Duo Dominant - wie werde ich eine Domina? | Erotischer SM-Roman


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      Duo Dominant - wie werde ich eine Domina? | Erotischer SM-Roman

      von Carrie Fox

      1964 in Dinslaken geboren, verbrachte Carrie Fox ihre Jugend in Duisburg. Außer einer Eins in Deutsch zeichnete sich nie ab, dass sie einmal Romane schreiben würde. Ihr beruflicher Lebenslauf führte sie über eine handwerkliche Ausbildung in den Einzelhandel. Den privaten Ausgleich schaffte sie sich mit ihren Hobbys, dem Schreiben und dem Fotografieren. Zunächst publizierte sie über 50 wissenschaftliche Artikel in einer historischen Fachzeitschrift. Dann schlug sie einen neuen Weg ein und begann, von erotischen Abenteuern zu erzählen. Die Geschichten dazu entstanden aus Erzählungen im Bekanntenkreis und eigenen Erfahrungen sowie einem gehörigen Schuss Fantasie. Hierbei kam ihr auch ihre Erfahrung im Recherchieren und Führen von Interviews zugute, die sie sich bei der Arbeit für die wissenschaftlichen Artikel angeeignet hatte. Carrie scheut sich nicht, direkt einen Blick in die Szene zu werfen – sei es der Besuch bei einer Domina, ein Gespräch mit dem Inhaber eines Swingerclubs oder das Treffen mit einem berühmten Pornofotografen.

      Lektorat: Marie Gerlich

      Originalausgabe

      © 2019 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © alphaspirit @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783862778751

      www.blue-panther-books.de

       Tiefe Bedenken

      Ihre Augenlider waren geschwollen. Auch das eiskalte Wasser, das sie sich mehrmals mit hohlen Händen ins Gesicht schüttete, brachte keine wesentliche Besserung. Emma legte ihre Hände aufs Gesicht und zog mit festem Druck an ihren Wangen, sodass die Augen geöffnet wurden und das Weiße um den Augapfel herum sichtbar wurde. Winzige rote Äderchen zeigten sich am Rand des Augenwinkels. Ihre Haare waren widerspenstig und ließen sich heute einfach nicht in Form bringen. Noch nie war es ihr passiert, dass sie dermaßen übernächtigt aussah. Sie stellte eine gewisse Blässe ihrer Haut fest. Dabei hatte der Sommer doch schon längst angefangen! Vielleicht sollte sie mehr an die frische Luft gehen, anstatt jedes bisschen Freizeit vor dem Computer oder im Silky Sexlife zu verbringen. Starker Kaffee würde sie jetzt bestimmt munter machen.

      Emma setzte ihre Vorsätze gleich nach dem Frühstück in die Tat um. Sie ging raus in die kühle Luft des Morgens und fuhr mit dem Fahrrad die grünen Wiesen entlang, um den Kopf freizubekommen. Leise summte sie vor sich hin. Der Sonntagmorgen war frisch und sonnig und verlieh ihr bald eine gute Laune, die sich aus ihrem Innern heraus bis in ihre Fuß- und Fingerspitzen ausbreitete. Sie radelte sportlich, bis sie den unscheinbaren Feldweg erreichte, der in Richtung Wald führte. Der Weg war eigentlich nur für Traktoren bestimmt und holprig, aber das machte ihr nichts aus. Stöße von unten war sie ja gewohnt. Sie lächelte verschmitzt vor sich hin, als sie dabei an ihre Fickeskapaden ins Silky Sexlife dachte …

      Sie liebte diese taufrischen Morgenstunden des Sommers, genoss die frische Luft, die ihr als Fahrtwind kühl ins Gesicht blies. Nahe dem Wald roch es besonders frisch, nach neu sprießenden Blättern und Kräutern, die am Rand des Dickichts wuchsen. Emma kam gelegentlich hierher, um zu entspannen oder nachzudenken. Heute galt es, zu überlegen, wie es weitergehen sollte. Sie stellte das Fahrrad ab, kickte den Radständer heraus und ließ das Gefährt am Wegrand stehen. Die Blätter des Gebüschs berührten ihre Beine. Die Zweige, die im Weg standen, drückte sie mit den Händen auseinander und tauchte in gebückter Haltung ins Unterholz. Als sie sich aufrichtete, eröffnete sich ihr ein wunderbarer Blick auf eine versteckte Lichtung. Kein Mensch fand hierher. Die Stelle war schwer zugänglich. Emma hatte sie zufällig entdeckt, als sie mit einem Typen, den sie im Internet kennengelernt hatte, einmal hier spazieren gegangen und vom Weg abgekommen war. Sie wunderte sich, wie schnell die Zeit vergangen war. Es kam ihr vor, als wäre es erst gestern gewesen, als er sich über sie hergemacht hatte und sie es genossen hatte, in freier Natur mit ihm zu vögeln.

      Ein dicker Baumstamm lag schon viele Jahre an dieser Stelle. Er war teilweise mit weichem Moos bewachsen, das in der feuchten Frische des kühlen Morgens in einem satten Grün leuchtete und durch den morgendlichen Tau glänzte. Viele winzige Wasserperlen glitzerten auf der Oberfläche des üppig wuchernden Mooses und die kleinen Spinnweben, die sich im Geäst und auf dem Waldboden befanden, schimmerten silbern. Sanftes Licht gelangte durch die Baumkronen und die Büsche ringsherum auf den Stamm. Die Luft schien leicht neblig zu sein, denn die Feuchtigkeit der Nacht verdunstete hier unter den Büschen nicht so schnell. Die Stelle schimmerte eigenartig, wie verwunschen. Emma betrachtete staunend, wie der versteckte Ort im Unterholz in tanzenden Lichtreflexen erstrahlte. Sie fühlte sich an diesem Platz wie im Märchenwald. Es sah aus, als seien die winzigen Wassertröpfchen Feen, die im Licht tanzten.

      Emma breitete ihre Regenjacke über dem Baumstamm aus und setzte sich. Der Ort fühlte sich magisch an und war zugleich doch so vertraut. Emma dachte an den damaligen Spaziergang. Wie ein Film tauchten die frivolen Gedanken aus dem Dunkel ihrer Erinnerung hervor. Es war ein heißer Sommertag gewesen. Sie und ihre neue Bekanntschaft waren erst kurz zusammen. Sie hatte ihn aus einem Chat gefischt und sich anschließend mit ihm getroffen. Sie hatten sich angesehen und wussten beide, dass es ein besonderes Abenteuer werden würde. Ihre Lust aufeinander war enorm. Die Gier stand ihm ins Gesicht geschrieben, ihr Verlangen nach ihm war kaum zu zügeln. Dann hatte er sie von hinten umarmt und sie ließ es gern geschehen, wie er sie an der Taille hielt und an ihrem Nacken küsste. Dann fuhr eine Hand an ihrem Körper hoch und spielte mit ihrem Busen. Durch das dünne Sommerkleid spürte sie jede Bewegung, als wären seine Finger auf ihrer Haut. Die andere Hand rutschte abwärts und glitt unter ihr Kleid. Flugs hatte er seine Finger in ihren Slip gesteckt. Er zog ihr das Höschen aus und öffnete seine Jeans. Sie erinnerte sich an das Zippen des Reißverschlusses, als stünde er neben ihr. Dann hatte er sie auf den Baumstamm geschubst und ihr das Kleid über den Po geworfen. Sie hatte sich mit den Händen auf der Rinde abgestützt und lustvoll seinen Schwanz erwartet. Ja, sie hatten es getrieben, hier auf diesem Baumstamm, der so anschmiegsam gewachsen war, dass sie sich während des Spiels mühelos auf ihn legen konnte. Hier draußen, an diesem ungewöhnlichen Ort, in freier Natur, war der Sex ein sinnliches Geschenk höchster Güte. Es war ein unvergessliches Erlebnis gewesen … Emma würde immer an dieses Ereignis denken, wenn sie das Unterholz betrat.

      Sie erwachte aus ihrer Erinnerung wie aus einem Sekundenschlaf. Sonnige Strahlen drangen durch die Blätter der Bäume auf ihr Gesicht. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und träumte schöne Tagträume. Natürlich waren ihre Gedanken ausschließlich bei den Männern. Nicht nur bei ihrem Abenteuer im Wäldchen, sondern auch bei all den anderen, die nach ihm gekommen waren.

      Ihre Gedanken schweiften erneut in weite Ferne ab. Erst ein Jahr war es her? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Ihre allererste Begegnung mit einem Fremden im Swingerclub war etwas Besonderes gewesen und Emma wusste damals schon, dass sie diesen Mann und die damit verbundene erste Liaison nicht so schnell vergessen würde. Seine zarten Hände und sein Einfühlungsvermögen brachten sie dazu, mehr zu wollen. Randy hieß er. Leila, die Mitarbeiterin des Swingerclubs, hatte damals zu Emma gesagt, dass ihr sicher ein guter Anfang gelungen sei, und sie hatte recht damit. Denn Emma war bald so weit, dass sie nicht mehr darauf verzichten wollte, sich mit verschiedenen Herren im Silky Sexlife zu treffen. Einer nach dem anderen hatte Emma bestiegen und durchgefickt und je mehr Kerle es wurden, desto stolzer war sie. Es war, als wollte sie eine spezielle Sammlung an Erfahrungen anhäufen, wie andere Leute Briefmarken sammelten. Mit dem Unterschied, dass sich Emma lebendige Menschen nahm, jeder für sich etwas ganz Besonderes. Manche davon hätte sie am liebsten als Figur in eine wertvolle Glasvitrine gestellt, damit sie sich immer an diverse, besondere Sexpraktiken erinnern konnte. Emma wusste ziemlich genau, dass es Männer, die ihren Wunschträumen zu hundert Prozent entsprachen, gar nicht gab, aber die Hoffnung hatte sie dennoch nicht aufgegeben. Die Begegnungen mit Typen aus dem Internet endeten meist nach dem gleichen Schema: sich im Internet kennenlernen, im Club zum ausgelassenen Sex treffen und dann wieder loslassen und gehen. Eigentlich war der Swingerclub Silky Sexlife eine ganz glückliche Lösung. Emma hatte Sex, ohne sich verbindlich mit jemandem zusammenzutun. Alles war sehr seriös. Nichts