Linda May

Marie - Assistentin der Lust | Roman


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      Marie - Assistentin der Lust | Erotischer Roman

      von Linda May

      Linda May hat es sich zur Aufgabe gemacht, erotische Literatur mit viel Gefühl zu schreiben. Erotik in all ihren Facetten nimmt in ihren Büchern einen großen Teil ein, es wird aber immer auch eine Geschichte erzählt. Dabei beschreibt Linda die Charaktere der Protagonisten so, dass im Kopf der Leserin und des Lesers ein Bild entsteht und die Gefühle und das Handeln der Personen nachvollzogen werden können. Eine besondere Rolle spielt Erotik unter Frauen – egal ob zärtlich, dominant oder devot. „Ich freue mich, wenn Ihnen meine Bücher gefallen und Sie mir Anregungen für zukünftige Geschichten schicken. Zögern Sie nicht, mir Ihre Wünsche mitzuteilen – vielleicht lesen Sie in einem der nächsten Bücher ja dann ‚Ihre‘ Geschichte.“

      Lektorat: Jasmin Ferber

      Dieses Buch widme ich Rosi und Gerd, Stella Sophie, Marion N., Meike, Maria Rosa, Sarah, Axel, Hartwig, Birgit und Peter. Ihr habt mich immer wieder bestärkt und vorangetrieben – und vor allem habt ihr immer an mich geglaubt! Danke dafür!

      Originalausgabe

      © 2018 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © LiaKoltyrina @ bigstockphoto.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783862777389

      www.blue-panther-books.de

       Kapitel 1 Das Kennenlernen

      Es war wieder mal einer dieser repräsentativen Abende kurz vor Weihnachten. Meine Frau und ich hatten Geschäftsfreunde in eine Suite eingeladen – zu »Night of the Proms – Classic meets Pop.«

      Wie jedes Jahr war das Konzert ein voller Erfolg, und zum absoluten Höhepunkt gehörte immer wieder die Live Performance von »Music Was My First Love« mit John Miles am Flügel. Auch heute hatten sich alle Gäste bestens unterhalten gefühlt, und dies nicht zuletzt dank der perfekten Organisation, für die Marie verantwortlich war.

      Meine Frau Lisa und ich leiteten gemeinsam eine Anwaltskanzlei und hatten in den Räumlichkeiten getrennte Büros. Zwischen unseren Zimmern befand sich der große Raum, in dem unsere Sekretärinnen und Assistentinnen arbeiteten. Lisa war zehn Jahre jünger als ich, und immer, wenn ich sie im Büro mit Marie gemeinsam sah, kam in mir der Gedanke hoch, die beiden könnten auch Schwestern sein. Besonders in Erinnerung war mir ein Tag, an dem beide in einem dunkelblauen Kostüm, in hellbraunen Strümpfen und hohen Pumps mit hochgesteckten Haaren nebeneinanderstanden und sich über eine Akte beugten. Ich betrachtete beide, die mit dem Rücken zu mir standen – und irgendwie ging meine Fantasie mit mir durch.

      Marie war meine Assistentin, die durch ihre Kompetenz und ihr fröhliches Wesen bei den Mandanten äußerst beliebt war. Ihre Attraktivität rundete den Eindruck ab. Marie hatte vor über elf Jahren ihre Ausbildung bei uns begonnen und sich direkt danach für eine frei gewordene Stelle im Sekretariat beworben. Trotz ihres jungen Alters hatte sie diese Position perfekt ausgefüllt und unser Vertrauensverhältnis war immer enger geworden. Nach kurzer Zeit hatte ich sie zu meiner Assistentin befördert, da die Stelle aufgrund Elternzeit vakant gewesen war.

      So hat es also angefangen, und jetzt, nach über elf Jahren, wollte Marie sich »neu finden« und in München Modedesign studieren. Heute war also so etwas Ähnliches wie ein Abschiedsabend – daher hatte Marie ihre beste Freundin Fleur mitbringen dürfen.

      Maries Eltern, die sich immer ganz besonders um das Wohl ihrer einzigen Tochter gesorgt hatten, habe ich ebenfalls eingeladen, da wir uns im Laufe der Zeit des Öfteren über den Weg gelaufen sind.

      Marie übernahm – zusammen mit Fleur – den Small Talk und sorgte sich um die Zufriedenheit unserer Gäste. Ich musste mit Wehmut daran denken, dass meine Assistentin den traumhaft bezahlten Job gegen den Hörsaal tauschen wollte. Marie war Anfang, Fleur Mitte dreißig. Beide blond-brünett, hochgewachsen und sehr attraktiv. Marie hatte ab und an mal eine lose Beziehung gehabt, Fleur arbeitete als Bankkauffrau und war seit nunmehr neun Monaten von ihrem langjährigen Freund getrennt und lebte allein.

      An diesem Abend war etwas anders. Ich wurde nicht unruhig, sondern hatte ein gutes Bauchgefühl und machte mir keine Sorgen, dass einigen Gästen weniger Aufmerksamkeit geschenkt würde als anderen. Ich beobachtete immer wieder Lisa, die das Konzert sichtlich genoss, ebenso wie alle Gäste und ganz besonders Marie und Fleur, die bei den Auftritten von Lionel Richie oder Seal die Texte mitsangen und glücklich aussahen.

      Zwischendurch fiel mir auf, wie Lisa und Fleur Augenkontakt suchten, sich anlächelten und sich in der Pause oder beim Getränkeholen angeregt unterhielten.

      Ich suchte in der Pause das Gespräch mit Maries Eltern, und als ihr Vater mich fragte, ob ich wirklich alles versucht hätte, seine Tochter von ihrem »Selbstfindungstrip« eines Studiums in München abzuhalten, war mir klar, dass es für Marie kein Zurück mehr gab. Sie war eine sehr konsequente Frau, die immer ihren Weg gegangen war und ihre Entscheidungen wohlüberlegt getroffen hatte.

      Das Konzert neigte sich dem Ende zu, und als Höhepunkt traten alle Mitwirkenden auf die Bühne und sangen gemeinsam den Titel »Hey Jude« von den Beatles. Ein sehr schöner Abschluss, Wunderkerzen wurden abgebrannt, die Halle stand Kopf und alle sangen mit.

      Nach dem Konzert waren wir noch gemeinsam in der Suite und unterhielten uns angeregt. Die ersten Gäste verabschiedeten sich, und nach und nach leerte sich der große Raum. Der Abschied von Maries Eltern war sehr herzlich, und wir beschlossen, lose in Kontakt zu bleiben.

      Nachdem alle Gäste die Suite verlassen hatten, standen wir noch zu viert an einem Tisch und tranken ein letztes Glas. Lisa lud Marie und Fleur als Dankeschön zu einem Abendessen zu uns nach Hause ein, und die beiden freuten sich sehr darüber.

      Lisa zwinkerte mir zu, wie nur sie es konnte. Dieses Zwinkern und das damit verbundene Lächeln weckten immer Fantasien in mir, und hier lief es auf Lisa und Fleur hinaus. Da Lisa im sexuellen Umgang mit anderen Frauen sehr erfahren war und ich sehr oft zuschauen durfte, bevor ich einbezogen wurde, war die Vorstellung schon sehr konkret, und ich fragte mich, wer von beiden wohl welche Rolle spielen würde?

      Fleurs Blicke strahlten eine gewisse Überlegenheit aus. Marie schien dies auch aufzufallen, aber sie tat in ihrer unnachahmlichen Art so, als hätte sie nichts bemerkt. Lisa übernahm letztendlich die Initiative und bot Marie und Fleur das Du an, ich schloss mich selbstverständlich an. Wir hatten noch viel Spaß an dem kleinen Stehtisch, und unsere Gespräche waren sehr kurzweilig. Mittlerweile war die Halle fast geleert, die Bühne nahezu komplett abgebaut und der Manager der Arena betrat unsere Suite, um sich höflich mit uns zu unterhalten und uns nicht zuletzt auch zu bitten, die nunmehr komplett leere Halle ebenfalls zu verlassen.

      Die Damen sprachen einen Termin an einem Samstagabend ab, und beschwingt verließen wir die Konzerträume, um mit unseren bestellten Taxen getrennt nach Hause zu fahren. Lisa und Fleur verabschiedeten sich herzlich und schenkten sich noch ein Lächeln der besonderen Art, das in mir bereits die Vorfreude auf das Treffen weckte.

      Oder war es letztendlich der Alkohol, der mich Momente sehen ließ, die lediglich meiner Fantasie entsprungen waren?

      Auf dem Heimweg im Taxi sprach ich Lisa darauf an – ihre Antwort kam wie erwartet: »Du magst es doch, wenn ich mit anderen attraktiven Frauen flirte. Außerdem ist deine Marie ja auch dabei, und wer weiß, was an einem solchen Abend alles passieren wird.«

      Ihr Gesichtsausdruck ließ mich träumen.

      Meine Marie? Diese beiden Wörter hatte Lisa noch nie benutzt. Lisa kannte meine Fantasien, Marie betreffend. Ich hatte das Mädchen innerhalb kurzer Zeit – nach ihrer Ausbildung und Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis – komplett zur Businessfrau hin verändert und ihr die passende Kleidung auch gern gekauft. Jedoch war außer lockeren Flirts bisher nichts passiert, obwohl ich sie oft zu Terminen mitgenommen hatte und die Versuchung immer sehr groß gewesen war, wenn sie mit ihrem Kostüm neben mir auf dem Beifahrersitz saß und manchmal sehr lasziv und durchaus provokant die