Eve Passion

Wildes Verlangen | 12 Erotische Geschichten


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      Wildes Verlangen | Erotische Geschichten

      von Eve Passion

      Eve Passion ist das Pseudonym einer Künstlerin, die sich bereits seit fast zwei Jahrzehnten erfolgreich als Malerin betätigt. Die besondere Faszination ihrer Arbeiten liegt in der Darstellung des männlichen Körpers. Durch diverse Reisen hat sie viele Impressionen zur unterschiedlichen Wahrnehmung der Maskulinität gesammelt. Von Ihrer Heimat im offenen Rheinland geprägt, lebt sie ein extrovertiertes Dasein mit 2 autistisch veranlagten Hunden. Mit Lyrik in diversen Anthologien gestartet, wird nun mit „Wildes Verlangen“ Ihr erstes schriftliches Kunstwerk veröffentlicht.

      Lektorat: Nicola Heubach

      Originalausgabe

      © 2017 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: Kasia Bialasiewicz @ bigstock.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862776627

      www.blue-panther-books.de

       1. Dunkles Verlangen

      Sollte ich wirklich? Es war eine Mischung aus Reiz und Angst, zwischen der ich mich nicht entscheiden konnte. Meine rechte Hand lag auf der Maus, aber ich schaffte es nicht, auf Senden zu klicken. Wenn ich das tat, hätte ich die Entscheidung getroffen und musste es durchziehen. Der Gedanke daran verursachte bei mir Panik. Doch bevor ich wieder einen Rückzieher machen konnte, zuckte mein rechter Zeigefinger und der Button war gedrückt. Panik stieg in mir auf, doch dazu mischte sich etwas Vorfreude. Ich würde es wirklich tun!

      Seit Wochen war ich auf der Internetseite »donttouch-yourself.com« unterwegs und schaute mich nach einem festen Liebhaber um. Die Webseite warb mit »erotischen Kontakten in deiner Nähe« und es waren so einige Profile, die ich mir interessiert angesehen hatte. Aktiv war ich, jedoch entpuppten sich die Männer, wenn sie real vor mir standen, als wesentlich unattraktiver als erwartet. Eine Beziehung war aktuell nicht in Sicht und ich sah nicht ein, länger auf alles zu verzichten, nur weil der passende Partner auf sich warten ließ. Im Kollegen- oder Freundeskreis war mir das Unterfangen zu indiskret, man wusste nie, ob das vielleicht ein unschönes Ende nahm. Daher suchte ich jemand völlig Fremden, eine Person, mit der ich intim sein konnte, um Momente der Zweisamkeit zu genießen. Bisher war ich noch nicht fündig geworden. Doch nun hatte ich das Gefühl, es könnte passen.

      Als ich auf dem Profil von ihm gelandet war, stimmte einfach alles. Von den Vorlieben über die Tabus, bis hin zu den geheimen Wünschen. Wir hielten beide nichts von neumodischem Kram wie BDSM, Fesselspielchen, Unterwerfung oder sonstigen Fetischen.

      SensualMe nannte er sich und es war zu verlockend, um ihm nicht zu schreiben. Nun hatten wir nicht nur seit Tagen regen Kontakt, jetzt stand tatsächlich unser erstes Treffen an. Bereits morgen Abend würde ich zu ihm fahren, die Details über den Ablauf waren alle geklärt. Das Gefühl, wieder sechzehn zu sein, ergriff Besitz von mir und ich tigerte nervös in Richtung Kleiderschrank, um den langen Trenchcoat zu suchen, den ich brauchen würde. Das Ungewöhnliche diesmal war, dass wir einander nicht sehen würden. Die letzten Treffen hatten es mir gezeigt: Zu oft wurde ich durch die wenig reizvolle Optik abgeschreckt oder enttäuscht. Diesmal wollte ich bis zum Äußersten gehen, denn ich wollte Sex! Ich würde zu ihm fahren und seinen bereits völlig verdunkelten Raum betreten, in dem er auf mich warten würde. Uns blieben lediglich der Tastsinn, der Geschmack und Geruch des anderen. Wir hatten auch keine Fotos ausgetauscht, somit hatten wir keine Vorstellung voneinander. Das machte dieses Treffen von vornherein zu etwas Besonderem.

      ***

      Am nächsten Tag war ich bereits mittags zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich hing mit meinen ganzen Gedanken an dem Moment, was passieren würde, wenn ich den Raum betrat. War es doch ein Fehler gewesen? Ging ich zu weit mit meinem Wunsch nach Befriedigung? Was war, wenn ich ihn nicht riechen konnte oder er mich? Nachdem ich vor lauter Nervosität die zweite Tasse in der Küche zerschmettert hatte, beschloss ich, ruhig auf dem Sofa zu bleiben und auf den Abend zu warten. Viel zu früh war der Moment da und ich setzte mich nur mit Dessous und einem Mantel bekleidet in mein Auto. Hoffentlich hatte ich jetzt keine Panne! Ich zitterte nicht nur innerlich, sondern ich sah es auch an meinen Händen, als ich die Klingel drücken wollte. Wie Mottenflügel rasten die einzelnen Glieder aneinander vorbei, als wenn sie Alarm schlagen wollten. Bevor ich einen Rückzieher machen konnte, zwang ich mich zu handeln und klingelte. Es dauerte nicht lange, bis ich Schritte hörte, und jemand die Tür wie verabredet nur eine Handbreit öffnete. Ich hörte, wie die Person wieder ging, und wartete ab. Wenn ich jetzt durch diese Tür trat, würde ich vielleicht ein richtig geiles Erlebnis verbuchen können, überredete ich mich selbst. Langsam schob ich die Tür weiter auf und spähte in den Raum. Links war eine offene Küche und nach vorn ging es über ein Wohnzimmer direkt in den Garten. Alles war abgedunkelt und ruhig. Links hinter der Küche lag ein Flur und dort, auf der ersten Zimmertür, war eine Markierung. Langsam bewegte ich mich darauf zu und streifte dabei meinen Mantel ab.

      Meine Güte, was für ein Klischee, dachte ich in dem Moment, Mantel und nichts drunter ...

      Na ja, fast nichts, der Kauf der neuen Dessous hatte sich bisher bewährt. Nichts zwickte oder rutschte, alles saß da, wo es hingehörte. Bis hierhin hatte ich es geschafft, also konnte ich auch weiter, sprach ich mir Mut zu und drückte vorsichtig die Klinke der Zimmertür. Im Inneren war es noch dunkler als im Flur, doch konnte ich beim Eintreten durch den Lichteinfall ein großes Bett erkennen und auch, dass jemand davorstand – mit dem Rücken zur Tür.

      Ab dem Moment war es mir egal, ob ich diesen Menschen kannte oder nicht, ob ich mich blamierte oder das Treffen am Ende ein Reinfall wurde. Ich war hier, jetzt, und ließ mich darauf ein. Kaum hatte ich die Tür geschlossen, umfing mich völlige Dunkelheit und ich hörte, wie er sich auf mich zubewegte. Ich war immer noch nervös, aber gleichzeitig freute ich mich auf das, was passieren würde. Bevor ich Zeit hatte zu überlegen, was ich nun tun sollte, fühlte ich seine Hände an meinen Hüften. Meine Finger waren eiskalt. Um ihn nicht zu erschrecken, hauchte ich sie mit meinem Atem an, bevor ich seine Brust berührte. Ich fühlte ein leises Beben unter ihnen und merkte, dass er lachte. Ich musste ebenfalls grinsen, ließ sie aber da, wo sie waren. Er zog mich näher an sich heran und glitt mit seinen Fingerspitzen weiter aufwärts. Während er mich erkundete, fühlte ich, wie groß mein Gegenüber eigentlich war. Er war ungefähr einen halben Kopf größer als ich und hatte kurze Haare. Seine Statur war schlank, aber durchaus muskulös, denn ich fühlte die festen Muskeln seiner Brust. Das Interessanteste in dem Moment war, dass seine Haut nach Marzipan roch. Mit meinem rechten Zeigefinger suchte ich seine Lippen und als ich sie fand, küsste ich ihn vorsichtig. Er antwortete mit seiner Zunge willig aber langsam, genauso, wie es mir gefiel. Jegliche Unsicherheit fiel jetzt von mir ab. Wir harmonierten, und in mir regte sich Wärme. Während ich mich weiterhin darauf konzentrierte, ihn zu küssen, hatte er den Verschluss meines BHs gefunden. In dem Moment wurde mir bewusst, dass er gar nicht wissen konnte, wie viel Mühe ich mir bei der Auswahl gegeben hatte, schließlich war es stockfinster um uns herum. Er war geübt in dem, was er tat, und schnell stand ich oben ohne direkt vor ihm. Seine Hände glitten nach vorn und umfassten meine nackten Brüste. Langsam kreisend brachte er meine Warzen zum Stehen und ich fühlte ein wohliges Kribbeln in meinem Rücken. Ich spürte, dass sein Schwanz wach wurde, und drückte meinen Unterleib gegen seinen, um mehr davon zu fühlen. Er ging langsam rückwärts und zog mich mit sich in Richtung Bett. Als wir es erreicht hatten, blieb er stehen und ich hatte den Eindruck, dass er auf etwas wartete. Seine Hände blieben auf meinen Hüften liegen. Da wurde mir klar, dass ich jetzt an der Reihe war. Mit langsamen Berührungen meiner Lippen ging ich von seiner Brust abwärts in die Knie, bis ich auf Höhe seines besten Stücks war. Der wenige Stoff, der mich von ihm trennte, war schnell entfernt und ich freute mich darauf, ihn genauer zu erkunden. Ich nahm ihn vorsichtig in den Mund. Er hatte eine angenehme Größe und ich merkte, wie er in mir härter wurde. Ich lutschte und saugte voller Freude, bis ich merkte, dass sein Atem unkontrollierbar schnell ging. Mit seinen Händen zeigte er mir deutlich, dass es nun Zeit für den nächsten Schritt war.

      Ich ließ mich bereitwillig auf das Bett dirigieren. Anscheinend