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Impressum:
Sex auf dem Rasthof | Erotische Geschichte
von Uma Rogers
Uma Rogers – 1970 in Hannover geboren – schrieb schon während ihrer Schulzeit mit Begeisterung lange Aufsätze. Nach der Schule erlernte sie auf Drängen ihrer Mutter einen kaufmännischen Beruf, den sie aber kurz nach der bestandenen Abschlussprüfung wieder aufgab. 1990 traf sie auf einer Party den damals 42-jährigen Adrian. Uma war fasziniert von dem reifen Mann und seiner lockeren Art. Einige Monate später heiratete sie den erfolgreichen Schweizer und verbrachte mit ihm spannende Jahre in Genf, Mailand und London. Nach seinem plötzlichen Tod 2010 kehrte sie nach Deutschland zurück. Hier entdeckte sie erneut ihre Liebe zum Schreiben. In ihren Geschichten geht es häufig um ganz alltägliche Situationen, die dann in einem Feuerwerk der Lust enden. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und nennt die Dinge beim Namen. Uma Rogers lebt heute in einem kleinen Ort bei Hannover.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2020 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: AleksandarGeorgiev @ istock.com
Umschlaggestaltung: Matthias Heubach
ISBN 9783964772121
www.blue-panther-books.de
Sex auf dem Rasthof von Uma Rogers
Es war bereits siebzehn Uhr, als Stefan mit seinem LKW den Rasthof erreichte. Den ganzen Tag hatte er in dem Automobilwerk in Germersheim zugebracht. Obwohl er morgens pünktlich an der Warenannahme eingetroffen war, hatten sie ihn erst am Nachmittag entladen. Nun ging seine Schichtzeit langsam zu Ende und er war froh, dass der nächste Truckstop nur wenige Kilometer vom Werk entfernt war.
Langsam fuhr er mit dem Sattelzug an den geparkten Wagen vorbei. Obwohl es noch relativ früh war, hatten bereits viele andere Fahrer den Parkplatz angesteuert, um dort ihre Nachtruhe zu verbringen. Die ersten beiden Reihen waren schon völlig belegt. Nur in der letzten Parkreihe fanden sich noch einige freie Stellflächen. Vorsichtig steuerte er den 40-Tonner in eine freie Lücke. Die Abstände zu den LKWs neben ihm waren gerade mal ausreichend, um später die Türen öffnen zu können. Stefan war aber ein Profi und so stellte er seinen Zug problemlos in der Parklücke ab.
Er legte die Feststellbremse ein, schaltete das Automatikgetriebe auf »neutral« und drehte den Schlüssel auf null. Sofort herrschte Ruhe in seinem »MAN«.
Stefan warf einen Blick auf den digitalen Fahrtenschreiber und vergewisserte sich, dass die Einstellung automatisch von »Arbeit« auf »Pause« gewechselt hatte. Dann nahm er aus einer der Schubladen ein kleines Notizbuch. Darin vermerkte er Uhrzeit, Kilometerstand und die angefallene Tagesmaut.
»Endlich Feierabend«, murmelte er leise.
Der Fahrer entriegelte die Lenksäule und schob sie in eine aufrechte Position. Mit der linken Hand fingerte er nach einem Schalter am Sitz. Es zischte leise, als der Druck aus dem luftgefederten Fahrersitz entwich und sich die Sitzfläche absenkte.
Stefan schlüpfte aus den schweren Sicherheitsschuhen und wollte gerade nach den leichten Sportschuhen greifen, die im Fußraum der Beifahrerseite bereitstanden, als es an der Fahrertür klopfte. Langsam öffnete er die große Tür.
»Bleibst du über Nacht stehen?«
Ein junger Mann, Stefan schätzte ihn auf Anfang zwanzig, stand neben seinem LKW und sah zu ihm hoch. Er trug ein T-Shirt, auf dem eine gelbe Muschel abgebildet war, und eine schwarze Geldbörse am Gürtel.
»Ja, ich bleibe bis morgen früh hier«, antwortete Stefan. Er war schon öfter auf dem Rasthof gewesen und wusste, was nun kam.
»Dann bekomme ich zehn Euro Parkgebühr!«, sagte der junge Mann und öffnete sein Portemonnaie.
Stefan bezahlte und bekam zwei rote Zettel ausgehändigt. Beide trugen einen Stempel mit dem aktuellen Datum.
»Den großen Zettel hinter die Scheibe legen, der kleine ist ein Gutschein für das Restaurant«, erklärte der Parkwächter.
»Ja, ich weiß«, antwortete Stefan.
Er kannte diese Methode auch von anderen Rasthöfen. Um zu verhindern, dass ausländische Fernfahrer die Parkplätze belegten, sich dann aber selbst verpflegten, hatten die Rasthofbetreiber angefangen, saftige Parkgebühren zu erheben. Tatsächlich wurde die Summe aber bei einem Restaurantbesuch in voller Höhe angerechnet, sodass man schließlich kostenlos parkte.
Stefan stand auf und öffnete eines der Staufächer, welche oberhalb der riesigen Windschutzscheibe angebracht waren. Die Fahrerkabine der TGX-Reihe war so hoch, dass er mit seinen einen Meter fünfundachtzig Körpergröße darin bequem aufrecht stehen konnte. Er holte einen braunen Stoffbeutel hervor, in dem sich Duschgel, ein sauberes Handtuch und Zahnputzzeug befanden. Bevor er ausstieg, warf er noch einen Blick in den Außenspiegel. Ein freundliches Gesicht mit markantem Kinn, blauen Augen und kurzen blonden Haaren schaute ihn an.
»Morgen muss ich mich wohl mal wieder rasieren«, sagte er leise zu sich selbst, als er seinen Drei-Tage-Bart bemerkte.
Stefan kletterte die Stufen der Sattelzugmaschine hinab, warf die Tür zu und drückte eine Taste am Zündschlüssel. Mit einem leisen »Klack« verriegelten sich die Türen.
Langsam ging er über den Parkplatz auf das Gebäude zu. Dass er dabei beobachtet wurde, merkte er nicht.
Es war mittlerweile halb sechs abends geworden. Obwohl es für April tagsüber schon angenehm warm war, wurde es nach Sonnenuntergang recht kühl. Stefan freute es – nichts war schlimmer, als in einer aufgeheizten Kabine schlafen zu müssen. Eine Standklimaanlage spendierten nur die wenigsten Chefs ihren Fahrern.
An der Kasse der Tankstelle holte er sich den Schlüssel für eine der Duschkabinen. Er ging die Treppe zum Keller hinab, wo sich die Toiletten und Waschräume befanden, und stellte sich unter die Dusche. Das kühle Wasser erfrischte und entspannte ihn nach dem anstrengenden Tag. Als der Strahl zwischen seine Beine traf, dauerte es nicht lange, bis sein Schwanz hart wurde und sich aufrichtete. Normalerweise hätte er sich bei der Gelegenheit einen runtergeholt, sein letzter Sex lag schon wieder eine Weile zurück und er hatte ziemlichen Druck. An diesem Abend hatte er aber großen Hunger und Durst, da musste seine Lust noch etwas warten.
***
Später im Restaurant saß Stefan an einem der Ecktische und aß ein leckeres Steak mit Pommes und Salat. Dazu trank er ein großes Bier. Er würde erst in elf Stunden weiterfahren, bis dahin wäre das Bier längst verdaut.
Er stach gerade ein paar Pommes auf die Gabel, als jemand zu ihm an den Tisch herantrat.
»Darf ich mich zu dir setzen?«
Stefan blickte von seinem Teller auf. Vor ihm stand eine junge Frau und schaute ihn fragend an.
Innerhalb von einer Sekunde wanderten seine Augen an der Dame von oben nach unten und wieder zurück. Sie hatte schulterlange, dunkelblonde Haare, die ein wenig zerzaust aussahen, so als hätten sie einige Zeit keinen Kamm gesehen. Die grünen Augen leuchteten unter perfekt gezupften Brauen hervor. Ihr Mund war leicht geöffnet und zwischen dunkelroten Lippen konnte er strahlendweiße Zähne erkennen. Die Unbekannte war schlank, sportlich und scheinbar etwas kleiner als er. Die wenigen Knöpfe an ihrer weißen Bluse hatten Mühe, nicht den Halt zu verlieren. Stramm pressten sich zwei üppige Brüste von innen gegen den dünnen Stoff. Ihre blaue Jeans war grob in Höhe der Oberschenkel abgeschnitten und ausgefranst. Die Füße steckten sockenlos in weißen Converse. Stefan merkte, wie sein Herz schneller zu schlagen begann. Die Frau war genau sein Ding.
Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte sie sich auf den Stuhl ihm gegenüber. »Ich heiße Milena«, stellte sie sich vor.
»Stefan.«
»Du bist LKW-Fahrer, stimmt’s?« Sie sprach gutes Deutsch mit polnischem Akzent.
»Das ist an einem Truckstop nicht sonderlich schwer zu erraten, oder?«, fragte Stefan lächelnd und