Melanie Gerhardt

Hausarrest die ersten 30 Tage


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       Melanie Gerhardt

       Hausarrest die ersten 30 Tage

       Ein kleines Landhotel, eine weltweite Pandemie

      © 2020 Melanie Gerhardt

      Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN
Paperback:978-3-347-06671-7
Hardcover:978-3-347-06672-4
e-Book:978-3-347-06673-1

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Liebe Leserinnen und Leser,

      dieses kleine Buch, ist ein Stück Lebensgeschichte von dem kleinen Landhotel Finca San Juan, was ich miterlebt habe.

      Diese Zeit war von so vielen Gedanken, Gefühlen und Ereignissen geprägt, dass ich Sie hier aufs Papier gebracht habe.

      Ich bin kein professioneller Autor und habe noch nie ein Buch geschrieben.

      Deshalb bitte ich, hier über eventuelle Schreib oder Grammatik- Fehler hin weg zu sehen.

      Der Erlös soll dabei helfen, dass unser kleines Finca Hotel mit seinen Mitarbeitern und deren Familien, wieder zuversichtlich in die Zukunft sehen kann.

      Ich sage DANKE, dass Du / ihr dieses Buch gekauft habt und hoffe es wird Euch gefallen und Ihr liest es bis zum Ende.

      Eure Melanie Gerhardt

       Sonntag 15.03.2020 Tag 1

      Um 6 Uhr klingelte der Wecker, eine Stunde früher als normal.

      Das ist bei uns zwar selten, aber wenn Gäste früh morgens abreisen, stehen wir schon gerne mal früher auf, damit Sie noch etwas Frühstücken können. Doch diesmal war es vom Gefühl anders…… normalerweise stehen Jochen und ich an einem Sonntag gemeinsam auf um mit unseren Mitarbeitern gemeinsam den Sonntags- Branch vorzubereiten und wir uns auf viele Gäste auch von außer Haus freuen. Diesen Sonntag wussten wir, es kommen keine Gäste von außer Haus und die Hotelgäste würden noch Frühstücken und dann sich auf den Heimweg machen. Der erste Tag des Hausarrestes hatte begonnen. Jochen ging so als erste in den Laden und machte mit unseren Mitarbeitern das Frühstück. Ich kam zwei Stunden später auch und es war eine komische Stimmung. Alle wussten nicht so recht was Sie denken oder fühlen sollten. Nach und nach verabschieden sich die Gäste und immer wieder sagte man…“bleibt gesund und hoffentlich sehen wir uns bald wieder“. Ich glaube, keinem war zu diesem Zeitpunkt bewusst, was diese Worte für uns alle die nächsten Wochen bedeuten würde. Unseren Mitarbeitern und unserem Günter (Name geändert), der noch einige Gäste von uns nach Hause gebracht hatte, sagten wir, Sie sollen sich, was Sie mögen, einpacken und mit nach Haus nehmen. Lebensmittel wegschmeißen, ist nicht so unser Ding und von diesen hatten wir viel zu viel, da wir ja eigentlich mehr Gäste erwartet hatten, doch diese leider nicht kommen durften. So packte sich jeder ein kleines Packet, was wir noch einfrieren konnten, froren wir ein, den Rest würden wir die nächsten Tage essen.

      Noch war mir nicht richtig bewusst, was nun auf mich zukommt. Auch unseren Mitarbeitern ging es so, bis der Nachmittag kam, alle Arbeit war getan und Sie sich von uns verabschiedeten um nach Hause zu fahren. Normalerweise kommen die Worte „ schönen Feierabend und bis morgen “doch nun waren es die Worte „Bleibt bitte gesund und hoffentlich das wir bald wieder hier gemeinsam arbeiten dürfen“ dieses sagten Sie mit Tränen in den Augen und da blieb mir doch für Sekunden das Herz stehen und von da an überschlugen sich die Gedanken und Gefühle in mir.

      Ich stand da und weinte, ich hatte das Gefühl das meine ganze Welt gerade zusammen bricht. Alles wofür mein Herz schlägt, wofür ich so hart gearbeitet habe, ist nun für immer verloren?

      Jochen nahm mich in den Arm und sagte zu mir „Süße das schaffen wir “.

      Wir saßen noch lange an diesem Abend zusammen und bauten uns seelische gegenseitig auf.

      Auch hatten wir noch zwei Gäste in einem unseren Ferienhäusern, Paula und Paul (Namen geändert).

      Diese waren seit 6 Tagen bei uns auf der Finca und wollten hier einen 14 Tägigen schönen Urlaub verbringen. Nun mussten wir Sie darüber aufklären, dass Sie die Finca nicht mehr verlassen dürfen, nur wenn Sie zum Einkaufen müssen und dann nur einer von Ihnen. Man sah in Ihren Gesichtern, dass die Gedanken sich bei Ihnen überschlugen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch noch nicht viele Informationen und konnten so natürlich viele Fragen nicht beantworten. Wir versicherten Ihnen, dass wir Sie über jede Neuigkeit informieren würden.

      So endetet der erste Tag des Hausarrestes zu später Stunde mit vielen Gedanken und Gefühlen. Wir gingen ins Bett und versuchte etwas zu schlafen.

       Montag 16.03.2020 Tag 2

      Ich lag die ganze Nacht wach und bin immer nur für ein paar Minuten eingeschlafen. Mein Kopf war mit so viele Gedanken beschäftigt…… mein Sohn sollte eigentlich seit gestern hier bei mir sein, doch wegen der ganzen Situation hat er den Flug mit seiner lieben Freundin und seinem besten Freund abgesagt. Klar war das die richtige Entscheidung , doch er hat heute Geburtstag und wir haben uns schon sehr darauf gefreut diesen zusammen zu feiern, da wir uns nun ja auch nicht so oft sehen….meine Mama wird dieses Sommer 89 Jahre und wie wird Sie diese Krise überstehen….werde ich Sie noch mal wieder in die Arme nehmen können….viele persönliche Fragen hatte ich im Kopf aber genauso viele Fragen wie soll es hier mit der Finca weiter gehen, wie sollen meine Mitarbeiter durch dies Kriese kommen….. Fragen über Fragen.

      Ab 9 Uhr saß ich im Büro und versuchte aus dem Internet weitere Informationen zu bekommen. Später telefonierte ich mit meinem Steuerberater. Dieser konnte mir aber auch leider nicht viel sagen, außer dass wir zwei Mitarbeiter schon kündigen können, da Sie noch nicht so lange bei uns sind. Schweren Herzen stimmte ich diesem zu, so haben Sie wenigstens die Möglichkeit vom Amt Geld zu bekommen. Ob wir Hilfen bekommen war zu diesem Zeitpunkt völlig unklar. Mein Anwalt sowie die Bank meinten nur, wir müssen alle unsere Verpflichtungen weiter nachkommen, es wäre egal ob wir jetzt noch ein Einkommen haben oder nicht. Diese Aussagen verstärkten die Angst in mir sehr und ich hatte Schwierigkeiten die Tränen und meine Gefühle vor Jochen, Paula und Paul zu verbergen.

      Auch sprach ich mit meinem Sohn und mit meiner Mutter. Mein Sohn versprach mir und das hat er auch vorher immer getan, gut auf meine Mama, seine Oma, aufzupassen und Sie mit allem zu versorgen. Auch meine Mutter verstand den Ernst der Lage und versprach mir sich von anderen Menschen fern zu halten und nicht mehr zum Einkaufen zu gehen. Das waren eigentlich die einzigen Telefongespräche die an diesem Tag mir etwas Hoffnung und Zuversicht gaben.

      Paula und Paul versuchten auch so viele Informationen wie möglich sich zu besorgen und wir informierten uns gegenseitig. So war, wenn man das überhaupt so sagen kann, für Sie noch einiges im grünen Bereich. Ihr Flug war immer noch Planmäßig…der Versuch früher zu fliegen, war leider gescheitert…… und mit einem Lächeln meinten Sie „wir können uns hier ja noch auf 10.000.00 Quadratmetern bewegen“. Damit Sie nicht wegen ein paar Kleinigkeiten das Gelände verlassen müssen, versorgten wir Sie mit Fleisch, Bratwurst, Ketchup und noch so einigen Dingen. Normalerweise wären Sie ja den ganzen Tag unterwegs und hätten da irgendwo was gegessen und etwas eingekauft. Mit einer Flasche Wein und ein paar Dosen Bier, die Sie sowieso noch im Kühlschrank hatten, machten die Beiden das Beste draus…einen gemütlichen Abend.

      Schon jetzt war ich froh, so liebe und pflegeleichte Gäste zu haben. In so einer Situation noch anstrengende Gäste, die über alles meckern, ich weiß nicht wie ich damit zurechtgekommen wäre. Die Beiden hatten sich auf einen schönen Urlaub gefreut und dafür ja auch hart gearbeitet und gespart um diesen machen zu können. Dieses war mir zu jedem