Erhard Kaupp
Hilflos – Ratlos – Ziellos
Corona mit Nebenwirkungen
Gewidmet all den Menschen, die mich so akzeptieren, wie ich bin, und mein Dasein lebenswert machen.
Erhard Kaupp
Hilflos
Ratlos
Ziellos
Corona mit Nebenwirkungen
Text, Fotos, Zeichnungen: © 2020 Erhard Kaupp
Satz: Erik Kinting – www.buchlektorat.net
Verlag und Druck:
tredition GmbH
Halenreie 40-44
22359 Hamburg
ISBN 978-3-347-06793-6 (Paperback)
ISBN 978-3-347-06794-3 (Hardcover)
ISBN 978-3-347-06795-0 (e-Book)
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhalt:
Vorwort
Es liegt was in der Luft
Die Nacht des Großen Bruders
Hinaus in die Welt schreie ich um Hilfe
Bin ich gesund oder habe ich krank zu sein?
Seltsame Begegnungen
Alles nur ein Traum?
Das Wochenende naht
Hilfe scheint in Sicht
Bedrohliche Hilfe
Heute so, morgen so!
Endzeitstimmung
Frei sein
Der Mai ist gekommen
Neu im Angebot: Aerosole
Vorwort:
Corona – erleben oder überleben?
Bin ich schon gesund,
oder habe ich noch krank zu sein?
Ein Virus fährt Karussell.
Schizophrenie auf Verordnung?
Corona, ein Virus dirigiert sein Weltorchester.
Bühne frei für die größte Show aller Zeiten.
Corona sei Dank, macht die Gesellschaft mich
krank.
Dies ist ein kleines Buch mit vielen Untertiteln, dessen eigentliche Herausgeber nicht von dieser Welt sind. Wie von Geisterhand geführt, bewegte sich meine Hand übers Papier und ließ ein Tagebuch entstehen über eine grausam unwirkliche Zeit, deren dunkler Macht ich mich widerstandslos ausgeliefert sah.
In den folgenden Zeilen geht es um die Kraft der Medien, wie sie ihre düsteren Schatten über dem Menschen ausbreiten und in unserer Seelenlandschaft eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Dieses Buch taugt weder zum Ratgeber noch ist es ein Fachbuch. Ganz sicher bin ich mir allerdings, dass ich in dieser konfusen Zeit nicht der einzige Mensch bin, der sich so machtlos und beschissen fühlte. – Ich entschuldige mich in aller Form für diesen Ausdruck, eine treffendere Bezeichnung fällt mir allerdings dazu nicht ein.
Stellen Sie sich nun vor, wir sitzen uns in lockerer Runde zum Five o'clock Tea gegenüber und ich erzähle Ihnen meine Geschichte …
Um die Frage Was soll das Ganze? vorwegzunehmen, habe ich folgende Erklärung:
Es gibt Dinge, die man nicht über die Lippen bekommt, weil einem eine unsichtbare Macht den Hals zuschnürt, zusätzlich erschwert dadurch, dass der – Corona sei Dank – gegenübersitzende Psychologe sich ebenfalls hinter einer Gesichtspappe verschanzt hat.
Deshalb habe ich mich entschlossen, diesen außergewöhnlichen Weg zu wählen, denn es mir von der Seele zu schreiben, ist meine Art von Therapie.
Ich sah mich angsterfüllt an einem Abgrund, im Bombenhagel medialer Gewalt, machtlos in den Fängen von Corona.
Die Masse an Nachrichten, die uns überfallmäßig im Minutentakt um die Ohren gehauen wurden, schienen für einen neugierigen Menschen wie mich anfangs hochinteressant. Meine Versuche, die Menge an Neuigkeiten zu hinterfragen, um sie auf die Reihe zu bekommen, scheiterten allerdings kläglich. Meine Fragen blieben unbeantwortet, mein Kopfkarussell begann sich wild zu drehen.
Kann mir bitte jemand sagen, was hier geschieht? Wo soll diese Reise hingehen und wo wird sie enden?
Da mir auf diese Frage niemand antworten konnte, sah ich als mögliche Lösungen nur den freien Fall in den Abgrund oder einen Angriff nach vorne. Das Erstere schien mir, der ich von mir selbst behaupte, ein klar denkender Mensch zu sein, die falsche Richtung. Ich nahm die Herausforderung an und wählte die zweite Variante.
In meinem Innersten brennt es lichterloh, meine Seele scheint sich selbst aufzufressen. Der einzige Weg, den ich sehe, ist es, dorthin hinauszuschreien, wo es vielleicht gehört wird!, so schrieb ich in mein Tagebuch.
Ich bin sicher, dass ich mit dem, was diese Corona-Krise in mir auslöste, nicht der Einzige bin. Noch immer etwas durch den Wind geschossen bin ich nach paar Wochen Auszeit endlich wieder in der Lage, halbwegs klare Gedanken zu fassen.
Mit den Auszügen aus meinem Tagebuch bin ich bereit, fremde Menschen tief in meine innerste Gefühlslage blicken zu lassen. Gleichzeitig weise ich darauf hin, dass es nur in Worte gefasste Gedanken sind, mit denen ich niemanden anklagen, verletzen, oder gar persönlich angreifen möchte.
Es liegt was in der Luft
Kaum war der Januar vorbei, stand die fünfte Jahreszeit vor der Tür. Das neue Jahr schien vielversprechend zu werden, der Frühling steckte in den Startlöchern, die Tage wurden merklich länger. Der einzige Wermutstropfen, der mich drückte, waren die Blütenpollen. Sie hingen bereits massenweise im Geäst von Büschen und Bäumen, startklar zum Angriff auf Körper und Psyche der Allergiker.
Seit meiner Kindheit begleitet mich diese Volksseuche und macht mir Jahr für Jahr das Leben tagelang zur Hölle; immer intensiver, je älter ich werde. Aus diesem Grunde bereitete ich mich vor: Letztes Jahr hatte ich mit frei verkäuflichen Tabletten aus der Apotheke gute Erfahrungen gemacht, davon abgesehen wurden sie vom Hausarzt verordnet, was sollte also in diesem Jahr dagegensprechen?
Als kein Freund von chemischen Produkten versuchte ich, die Einnahme hinauszuzögern, zumindest so lange, wie es zu ertragen war – bis zum Sonntagnachmittag bei Kaffee und Kuchen. Der von zwei uralten Birken gesäumte farbenfroh gedeckte Tisch stand im Garten dekorativ unterm Haselnussstrauch. Allergiker rollen vermutlich jetzt schon mit den Augen, weil sie wissen, was kommt. Bis dahin war ich jedoch verschont geblieben, deshalb realisierte ich nicht sofort, dass dies ein denkbar ungünstiger Ort für mich war. – Die Pollen starteten ihren erbarmungslosen Angriff. Im wahrsten Sinne des Wortes heulte ich nach Kurzem Rotz und Wasser.
Das Einzige, was mir in solchen Momenten hilft, ist der kürzeste Weg unter die Dusche, dann ab ins Bett; Rollos runter, die Decke über den Kopf. Am