Denise B. Frei Lehmann

Auf der Suche nach dem Märchenprinzen


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      Denise Frei Lehmann

      Auf der Suche nach dem Märchenprinzen

      © 2020 Denise Frei Lehmann

      Lektorat: Michel Bossart - www.schreibkram.ch

      Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

      978-3-7497-9400-3 (Paperback)

      978-3-7497-9401-0 (Hardcover)

      978-3-7497-9402-7 (e-Book)

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

       Inhaltsverzeichnis

       Wie alles begann

       Neue Lebenssicht

       Der Griff nach dem Rettungs-Anker

       Eine verhängnisvolle Einladung mit unabsehbaren Folgen

       Das Unabwendbare nimmt seinen Lauf

       Irdisches und Ausserirdisches

       Es kommt anders als geplant

       Liebe kennt keine Grenzen, Hass genauso wenig!

       Leidensgrenze erreicht

       Zwei Alphatiere auf Reisen

       Astrologische Deutereien

       Auszug aus dem Paradies

       Das Los der Arbeitslosen

       Buddhistische Sichtweisen

       Ungewöhnlicher Abschied

       Ein neuer Lebensabschnitt

       Individualpsychologische Erkenntnisse

       Gefangen in der Opferrolle

       Ende gut, alles gut?

       Indische Astrologie

       Der Tag aller Tage

       Wie alles begann

      „Geh in den Wald, such dir einen Frosch, küsse ihn und wer weiss, vielleicht ist es der langersehnte Märchenprinz“, grinste Alan seine Freundin Vivienne beim gemeinsamen Mittagessen an, nachdem sie sich wieder einmal ausgiebig über die Unzulänglichkeiten ihres Partners Richard beklagt hatte. Vivienne lachte ob des Vorschlags, der so typisch war für ihren eher sarkastisch gestrickten Freund, den sie aus dem Berufsleben kannte. „Ist es denn so wichtig, eine romantische Liebesbeziehung zu führen?“ wollte er noch wissen. „In einer Partnerschaft sind meiner Meinung nach vor allem Vertrautheit, Zuverlässigkeit und Loyalität ausschlaggebend, denn Liebesgefühle haben früher oder später ein Verfallsdatum.“ „Interessant – hast Du Dich schon mal gefragt, warum du eigentlich regelmässig von deinen Partnerinnen verlassen wirst, obwohl du so gut weisst, wie eine perfekte Partnerschaft zu funktionieren hat?“ konnte sich Vivienne nicht verkneifen nachzufragen. „Hm, ja gute Frage. Vielleicht war die Richtige noch nicht dabei und vielleicht fehlt mir halt doch die gewisse Prise Romantik, um in Liebesgefühlen zu schwelgen, was euch Frauen so in Entzücken versetzt“ gab er nach einiger Überlegung zu. „Ja, so sehe ich das auch. Euch Männern ist vielleicht der Sinn nach Sex gegeben, doch an romantischen Gefühlen und an der Sehnsucht nach der vollkommenen Liebe fehlt es euch gänzlich.“ „Was ist die vollkommene Liebe?“ wollte Alan provozierend wissen. „Zur vollkommenen Liebe gehören neben Vertrautheit, Zuverlässigkeit und Loyalität auch Leidenschaft und tiefe, verschmelzende Gefühle dazu. Sich in den Armen des anderen geborgen fühlen, sich anlehnen, verschmelzen, das alles gehört zur vollkommenen Liebe. Als Kind und später Jugendliche wünschte ich mir oft, in einen Tiefschlaf zu verfallen, um nach meinem 20. Altersjahr vom Märchenprinzen wach geküsst zu werden. Dann wäre ich erwachsen gewesen und meine Eltern hätten nichts mehr zu sagen gehabt“ erklärte Vivienne ihren Hang zur Märchenwelt. „Jetzt bist du aber erwachsen und kannst tun und lassen was Du willst. Und vor allem kannst du nach dem Märchenprinzen Ausschau halten, der alle deine Sehnsüchte erfüllt“ spöttelte Alan. „Vivienne, ich kenne dich vor allem aus dem Geschäftsleben und da agierst du klar und zielorientiert. Und nun schwärmst du mir vom Märchenprinzen vor, den es in der Realität nicht gibt? Ich kann das kaum glauben!" „Vergiss unser Gespräch wieder, Alan, ich wollte dich nicht überfordern“ wechselte Vivienne frustriert das Thema. ‚Vielleicht muss ich tatsächlich endlich so richtig erwachsen werden und meine Vorstellungen über eine perfekte Partnerschaft herunterschrauben‘ kam sie zur Überzeugung, nachdem sie sich von Alan verabschiedet hatte und mit ihrem Auto zurück zur Arbeit fuhr.

      „Warum machst du so ein wütendes Gesicht?“, wollte der 14jährige Fabian abends von seiner Mutter wissen, als er nach der Schule zur Haustüre reinkam. „Weil ich es satthabe, mit einem Partner zusammen zu leben, der kaum Zeit für uns aufbringt. Soeben hat sich dein Stiefvater fürs Abendessen abgemeldet und ist zurück in sein Geschäft gefahren!“ „Mein Stiefvater hat einen Namen, Mami, er heisst Richard. Immer wenn du wütend bist, nennst du ihn Stiefvater. Wie das tönt! Du weisst ja, dass er grad sein neues Geschäft aufbaut und das braucht halt Zeit.“ „Jaja, schon gut. Damit hat sich dein Grossvater auch immer herausgeredet. Obwohl weder meine Mutter noch wir Kinder Freude an seinem Dauerfernbleiben vom Familientisch hatten! Nun wiederholt sich das Ganze mit Richard. Ich verstehe nicht, warum er seinen gut bezahlten Job für ein eigenes Geschäft aufgegeben hat. Zusammen mit meinem Einkommen könnte es uns nun so richtig gut gehen. Aber nein, Monsieur greift lieber nach den Sternen, als am Boden zu bleiben und das Leben zu geniessen!“ „Wann gibt es zu essen?“ wollte Fabian wissen, ohne weiter auf das Gezeter seiner Mutter einzugehen. „In zehn Minuten, bitte wasch dir vorher noch die Hände.“ „Bin ich ein kleines Bubi Mami?“ fragte er augenrollend und machte sich dann aber doch auf, um sich im Badezimmer frisch zu machen. Vivienne ging in die Küche, um die Pfanne mit Geschnetzeltem vom Herd zu nehmen.

      Die wahren Gründe, warum sich Richard kurzfristig fürs Abendessen abgemeldet hatte, verschwieg sie Ihrem Sohn. Der unschöne Streit ging ihr nun durch den Kopf. Ihr Partner hatte ihr ein aus ihrer Sicht unmoralisches, nein, ungeheuerliches Angebot gemacht, nachdem sie sich einmal mehr über seine Distanziertheit und Karrieregeilheit beklagt hatte. „Ich liebe dich nach wie vor“ meinte er daraufhin. „Du bist grundsätzlich meine Traumfrau, doch ich kann deinen Ansprüchen nicht gerecht werden, das bin ich mir wohl bewusst und das hast du nicht verdient. Darum mache ich dir jetzt einen Vorschlag: Wir bleiben zusammen und du suchst dir nebenbei einen Liebhaber.“ „Machst Du Witze, Richard?!“ bebte Vivienne vor Wut. „Manchmal frage ich mich, ob du nicht schwul bist und dir der Mumm fehlt, dazu zu stehen?“ „Sicher bin ich nicht schwul…“, entrüstete er sich. „Ich mag einfach keinen Sex, das war schon immer so! Meine Devise ist, dass man mit seiner Partnerin einmal Sex hat und dann gehört man zusammen. Mehr benötigt es meiner Meinung nach nicht. Das wäre verschwendete Energie!“ „Geh doch endlich mal zu einem Psychiater!!! Du tickst einfach nicht richtig! Oder werde Priester! In einem katholischen Orden rennst du mit deiner Einstellung offene Türen ein!“ „Wie soll mir ein Psychiater helfen? Die haben selbst nicht alle Tassen im Schrank und von Priestern halte ich noch viel weniger. Ich mag keinen Sex, damit hat es sich. Und das hat weder mit dem Zölibat noch mit