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Impressum
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Projektleitung: Anja Schmidt
Lektorat: Sylvie Hinderberger
Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München
eBook-Herstellung: Lena-Maria Stahl
ISBN 978-3-8338-7765-0
1. Auflage 2020
Bildnachweis
Coverabbildung: Stocksy
Illustrationen: Andreas Precht
Syndication: www.seasons.agency
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Meinen Kindern Linus, Cornelius und Yuna Grete. Corona ist die erste große Krise, die ihr bewusst erlebt. Möget ihr stark und aufrecht sein für alle weiteren und an ihnen wachsen!
Jetzt stark werden! Die Corona - Krise als Wachstumsbeschleuniger
Kein Leben ohne Krisen. Warum eigentlich? Könnte man nicht auch ohne Krisen leben und sollte nicht unser Bestreben sein, Krisen so weit wie möglich abzuschaffen? Der Wunsch liegt nah. Krisen tun weh, in Krisen geht viel kaputt, um uns herum, aber auch in uns drin. Wir haben Angst, wenn wir in eine Krise geraten, und Krisen verändern das Leben immer radikal.
Trotzdem kommen in einem Leben ziemlich viele Krisen zusammen. Die Versuche der meisten Menschen, Krisen zu vermeiden, fruchten nicht. Selbst wenn es ihnen gelungen ist, das Leben jahrzehntelang störungsfrei zu verbringen, fallen sie spätestens mit Mitte fünfzig in die Midlife-Crisis. Dazu kommen die uneingeladenen Krisen: Auch wenn ein Mensch in perfekter Balance lebt und alles unter Kontrolle zu haben scheint, kann das Schicksal jemanden aus seinem Leben reißen. Plötzlich liegt dann alles in Scherben und die Krise ist da. Oder es macht sich, wie dieses Jahr, ein Virus aus einer fernen Stadt in China auf seinen Weg durch die Welt und stellt sie komplett auf den Kopf. Ohne Vorwarnung. Niemand kann sich dagegen absichern, niemand darauf vorbereiten – und so sind wir alle, mehr oder weniger, auf ganz unterschiedliche Weise plötzlich gefordert, uns an Umstände anzupassen, die wir uns nie gewünscht haben, und mit Herausforderungen fertigzuwerden, für die es keine Anleitung und keine Vorlage gibt.
Krisen gehören zu jedem Leben. Obwohl das so ist, wurde bisher nur sehr wenig über sie geschrieben. Unternehmen beschäftigen sich mit der Frage, wie sie Krisen bewältigen können, Militärs beschäftigen sich mit Krisen und Staaten entwerfen Krisenpläne. Aber Individuen? Menschen wie du und ich? Wir leben meistens, als gäbe es Krisen nur in Ausnahmefällen und als seien sie vermeidbare Pannen in einem sonst geglätteten und angenehmen Leben. Wir beschäftigen uns stattdessen viel mit der Frage, wie wir am besten mit Stress umgehen. Aber mal ehrlich: Im Angesicht einer echten Krise, die das ganze Leben auf den Kopf stellt, ist der tägliche Stress doch eher banal. Mag sein, er führt in eine Krise, weil uns bewusst wird, dass wir im Leben etwas falsch gemacht haben, wenn wir ständig unter Strom stehen. Aber wenn die Krise da ist? Spielt er dann wirklich noch eine Rolle?
Ganz ehrlich betrachtet ist es doch so: Krisen begleiten uns durch das Leben. Sie wirbeln immer wieder alles durcheinander, werfen uns aus Komfortzonen, markieren die wichtigen Wendepunkte, lassen uns reifen, oft wider Willen, und letztlich machen sie uns stark. Kennst du einen beeindruckenden Menschen, der ein Leben ohne Krisen hatte?
Wenn aber klar ist, dass Krisen Teil des Lebens sind, und keiner von uns an ihnen vorbeikommt, sollte es an der Zeit sein, uns für sie zu interessieren, damit sie uns nicht komplett unvorbereitet treffen. So können wir wenigstens die aktuelle Krise leichter bewältigen und ihr volles Potential nutzen.
Die Krise als Chance
Als unvermittelt die Corona-Krise über uns hereinbrach, hat sich auch mein Leben innerhalb einer Woche komplett verändert. War ich vorher drei Tage pro Woche in ganz Deutschland unterwegs, hielt Seminare und Vorträge und unterstützte Unternehmen und Leistungssportler, stand plötzlich alles still. Die Volleyball-Bundesliga, in der ich ein Team coachte, wurde abgebrochen, Veranstaltungen auf Monate hinaus abgesagt und viele meiner Freunde, die selbstständig sind, kämpften plötzlich um ihre wirtschaftliche Existenz. Meine Mitarbeiterin war von einem Tag auf den anderen im Homeoffice, die Kinder mussten sich Mathe selbst beibringen und konnten ihre Freunde nicht mehr sehen. Die Tapete, die sich schon länger von der Wand im Badezimmer ablöst, ging uns allen plötzlich richtig