Der Raufbold
Wie das Eifeldorf Wiesental berühmt wurde
Rainer Nahrendorf
Deutsche Nationalbibliothek, CIP Einheitsaufnahme
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.ddb.de abrufbar.
© 2020 Rainer Nahrendorf
Schriftsatz: Dr. Bernd Floßmann. IhrTraumVomBuch.de Verlag und Druck: tredition GmbH Halenreihe 40-44 22359 Hamburg
978-3-347-09791-9 (Paperback)
978-3-347-09792-6 (Hardcover)
978-3-347-09793-3 (e-Book)
Der Raufbold
Wie das Eifeldorf Wiesental
berühmt wurde
Mit Videos
Rainer Nahrendorf
Inhalt
Vorwort
Meine Hass-Liebe zu Rocky
Ein Gnadenhof in Wiesental
Der Wanderesel Ramon
Das Shetlandpony Aileen
Die Schulhündin Grace
Die Hauskatze Mieze Mäuseschreck
Das Ferkel Frieda
Der Dorfschreck Frederick
Der Lieblingshof der Dorfkinder
Rätselhafte Eierdiebe
Ein Marder bringt den Hof in Gefahr
Frederick wird gestohlen
Der Dorfschreck wird zum Besuchermagnet
Exkurs
Videos und Hintergrundinformationen
Bildnachweise
Weitere Bücher des Autors
Kampflustiger Hahn
Vorwort
Liebe Kinder, liebe Eltern,
zuweilen geschehen auf einem Bauernhof seltsame Dinge. Ein Hahn stürzt sich kampfeslustig auf Besitzer und Besucher. Wer dann nicht Reißaus nimmt oder den Hahn packt und ihn beruhigt, auf den hackt er ein. Der Fluch „Verrücktes Huhn“ ist kein Friedensangebot. Er müsste auch richtigerweise „verrückter Hahn“ heißen, denn Hennen drehen selten durch. Beschimpfungen und Abwehrversuche mit dem Besen könnten seinen Aggressionstrieb noch anstacheln. Dies Büchlein will erklären, warum manche Hähne so aggressiv sind und was zu tun ist.
Das Buch ist multimedial angelegt. Mit den Augen etwas zu sehen, prägt sich stärker ein als viele Worte. Deshalb gibt es am Schluss des Buches QR-Codes und Weblinks. QR Codes sind kleine Wirrwarrwürfel, hinter denen sich ein Link verbirgt. Man muss den QR-Code einscannen und kann dann ein Video sehen, vorausgesetzt, man hat eine Internetverbindung. Um ihn in das Smartphone oder Tablet einzuscannen, braucht man einen QR-Code-Scanner. Die App für einen solchen Scanner ist meistens kostenlos. Man richtet ihn dann auf den Code und wartet auf das Signal, dass der Scanner den Code fokussiert und einliest. Damit man auch am PC die Videos sehen kann, stehen vor den Codes die Bezeichnungen der Titel dieser Filmchen. Diese muss man in die Suchmaske von YouTube oder Google eintragen, und YouTube oder der Browser zeigen dann den Film. Im Ebook muss man die Weblinks anklicken, die neben den QR-Codes stehen. Es kann sein, dass ein Video nicht mehr verfügbar ist. Dann ist es vom Server oder aus einer Mediathek gelöscht. Das bedauere ich.
Nicht alle Videos sind spaßig. Dies gilt ganz besonders für das Video über die Hahnenkämpfe auf den Philippinen. Sie sind Tierquälerei und kein Sport zum Wetten. Ich habe es aber dennoch in dieses Büchlein aufgenommen, weil das Leben nicht immer ein Spaß ist. Ich glaube, auch die aggressiven Hähne haben keinen Spaß daran, Kinder und Erwachsene anzugreifen, sondern wollen nur ihre Hennen beschützen – mit vollem Einsatz. Deshalb sollte man sie nicht provozieren, sondern in Ruhe lassen.
Bitte sucht das Dorf nicht. Wiesental ist zu schwer zu finden. Ich hoffe, dieses Büchlein trägt nicht nur zur Belustigung der Leser, sondern auch zur Freundschaft zwischen Menschen und Hähnen bei.
Rainer Nahrendorf, im Frühsommer 2020
Meine Hass-Liebe zu Rocky
Ein Erfahrungsbericht von Bettina Boemans
Ein Buch über aggressive Hähne klingt witzig. Da muss ich direkt wehmütig an meinen Lieblingsgockel „Rocky“ denken, mit dem mich in Südafrika eine innige Hass-Liebe verbunden hat. Als ich das halbe Jahr dort gelebt hatte, kam der Riesenhahn als Handaufzucht irgendwann in die Obhut des Geiercenters. Wenn das Riesenvieh gerannt kam, klang es wie der T-Rex bei Jurassic Park, und der Boden hat gebebt. Leider wusste das Vieh, wo ich morgens immer das Hühnerfutter hingebracht habe.
Eines Tages wollte er nicht warten, bis ich die zehn Meter gelaufen bin, sondern wollte mir den Fressnapf direkt aus der Hand klauen. Leider hat er Anlauf genommen und mir dann mit einem Kung Fu Tritt seinen 10 cm langen Sporn in die Kniekehle gerammt. Durch die Jeans durch hatte ich einen blutigen Kratzer und zwei Wochen einen faustgroßen lila Bluterguss. Nach dieser Aktion gab ich ihm den Namen „Rocky“. Da er auch jeden Morgen gegen vier Uhr meinte, mich inbrünstig wachkrähen zu müssen, hatte ich mir 101 Ideen überlegt, aus diesem Vieh einen Chicken Döner zuzubereiten.
Bettina Boemans und Rocky
Aber trotz allem mochte ich dieses Vieh abgöttisch! Seinen perfekten Hahnenschrei habe ich noch immer als Weckerton auf meinem Handy eingestellt – netterweise konnte mir jemand sein Gekrähe aufnehmen und überspielen.
Nach meiner Rückkehr knapp ein Jahr später war er noch da und wich mir nicht mehr von der Seite, seit ich das Taxi verlassen hatte. Diesmal aber ganz friedlich. Wir haben stundenlang Schulter an Flügel rumgesessen. Nur das Streicheln habe ich mich nicht getraut, weil ich Angst um meine Hand hatte. Zum Abschied hat einer es geschafft, ihn einzufangen und es entstand das Mutproben-Foto, das ihr hier seht. Als ich einige Monate später wieder nach Südafrika reisen wollte, kam eine Woche vor Rückkehr die traurige Nachricht, dass Rocky eingeschläfert werden musste. So ein mieses Timing, wo ich mich so sehr auf das Wiedersehen gefreut hatte – als wäre er ein Geier! Weil die Chefin wusste, wie sehr mir Rocky am Herzen lag, hat sie ihn einäschern lassen und seine Asche aufgehoben, sodass wir gemeinsam eine kleine Abschiedszeremonie für ihn abhalten konnten: für den besten Hahn der Welt!!!
Bettina Boemans betreibt den Geier-Blog „Faszination Geier“https://geierwelt.blogspot.com und ist die Coautorin des Kinderbuches „Geier Georgaufder Flucht“.
Der Gnadenhof ähnelte diesem Foto vom Haus Scheuerheck im LVR-Freilichtmuseum Kommern(Foto c Hans-Fheo Gerhards, LVR)
https://kommern.lvr.de/de/startseite/startseite.html
Ein Gnadenhof in Wiesental
Wiesental war lange ein friedliches Dorf. Es war schwer zu finden und zählte nicht einmal 50 Einwohner. Jeder kannte jeden, alle duzten sich. Und einige wussten mehr über einen, als man selbst von sich wusste. Das erfuhr man dann von Freunden oder Nachbarn, die es angeblich gut mit einem meinten, indem sie von dem neuesten Dorftratsch berichteten.