Helmut Wilde

Das Primat des Körperlichen im Gesundheitssystem


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       Das Primat des Körperlichen im Gesundheitssystem

      Eine evidenzbasierte - mehrere Systemebenen umfassende - Perspektive zu einem ganzheitlichen Verständnis von Gesundheit und Krankheit.

      Helmut Wilde

      Dipl. Psychologe

      Email: [email protected]

      © 2020 Helmut Wilde

      Auflage (erste Auflage)

      Autor & Umschlaggestaltung: Helmut Wilde

      Lektorat: tredition

      Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

      978-3-347-16360-7 (Paperback)

      978-3-347-16361-4 (Hardcover)

      978-3-347-16362-1 (e-Book)

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      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

       Gliederung

      Einführung

      1. Die Begrenzung auf den Körper in der Medizin

      1.1 Fallbeispiel

      2. Historische Begrenzung auf den Körper

      3. Kausalität

      3.1 Kausalität in der Philosophie des Geistes

      3.2 Kausalität in den Neurowissenschaften

      3.3 Kausalität von Organismen

      4. Neurowissenschaftliche Begrenzungen auf den Körper

      4.1 Die Philosophie des Geistes und ihr Bezug zur Hirnforschung

      4.2 Die Dominanz des naturwissenschaftlichen Zugangs in der Hirnforschung

      4.3 Neuronaler Determinismus

      4.4. Abschließende Betrachtungen und Schlussfolgerungen

      5. Philosophische Grundlagen und Probleme der Neurowissenschaften

      5.1 Monismus (reduktiver Physikalismus)

      5.1.1 Semantischer Physikalismus

      5.1.2 Identitätstheorie

      5.1.2 Naturalisierung des Mentalen

      5.2 Dualismus (nichtreduktiver Physikalismus)

      5.2.1 Funktionalismus

      5.2.2 Panpsychismus

      6. Ganzheitliche Perspektiven

      6.1 Biopsychosoziale Medizin

      6.1.1 Biomedizinisches vs. biopsychosoziales Krankheitsverständnis

      6.1.2 Praxis des biopsychosozialen Modells

      6.1.3 Somatoforme Störungen

      6.1.4 Somatoforme Störungen (Merkblatt)

      6.1.5 Protektive Faktoren für die seelische Gesundheit

      6.1.6 Gesundheitszentren

      6.2 Psychoneuroimmunologie (PNI)

      6.2.1 Das Immune-neuro-endokrine Netzwerk

      6.2.2 Psychosozialer Stress

      6.2.3 Die immunologische Stressreaktion

      6.2.4 Modell eines chronisch belasteten Stresssystems

      6.3 Psychokardiologie

      6.3.1 Herzrhythmusstörungen

      6.3.2 Stress als Auslöser von Herzrhythmusstörungen

      6.4 Depression als Störung des Gleichgewichts

      6.4.1 Modell der depressiven Gleichgewichtsstörung

      6.4.2 Therapie der Depression anhand des Depressionsmodells

      6.4.3 ICD-10-Kriterien einer depressiven Episode

      6.5 Bindungsmuster und psychische Störungen

      6.5.1 Sicheres Bindungsmuster

      6.5.2 Unsicheres Bindungsmuster

      6.5.3 Desorganisiertes Bindungsmuster

      6.5.4 Zusammenhang zwischen Depressionen und Bindungsstilen

      6.5.5 Therapeutische Interventionen bei unsicherem Bindungsstil und Depression

      6.5.6 Therapiekonzepte bei unsicherem Bindungsstil und psychischen Störungen

      7. Psychiatrische Perspektiven

      7.1 Wirkungen von Psychotherapie und Pharmakotherapie auf das Gehirn

      7.2 Überbewertung des Materiellen in der Psychiatrie

      7.3 Der Begriff der psychischen Krankheit

      7.4 Exklusion schwerwiegender Erkrankungen

      7.5 Genetik als Konstrukt für die Erklärung von Krankheiten

      7.5.1 Epigenetik

      7.5.2 Springende Gene (Transposons)

      8. Systemische Perspektiven

      8.1 Die moderne westliche Medizin

      8.1.1 Wandel in der modernen westlichen Medizin

      8.2 Emergenztheorien

      8.2.1 Emergenz im Konnektionismus

      8.2.2 Emergenz in der Synergetik

      8.2.3 Emergenz in chaotischen Systemen

      9. Gesundheit und Krankheit in der beruflichen Rehabilitation

      9.1 Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM)

      9.2. Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz

      10. Der mündige Patient

      11. Diskussion

      12. Schlusswort

      Abbildungsverzeichnis

      Weiterführende Literatur

      Einführung

      In einer ersten Annäherung an das Thema wird die körperliche Dominanz im Gesundheitssystem aufgegriffen und durch ein selbst erlebtes Beispiel exemplarisch verdeutlicht.

      Die im Gesundheitssystem tätigen Fachkräfte sind z.T. wissenschaftlich ausgebildet oder partizipieren von dem Wissen, das in den Grundlagenfächern Physik, Biologie, Chemie und in den Anwendungsfächern Psychologie, Medizin, Psychiatrie bereitgestellt wird, die alle naturwissenschaftlich ausgerichtet sind.

      Die Trennung verschiedener für Gesundheit und Krankheit maßgeblicher Systemebenen wird besonders häufig auf das 17 Jhd. zurückgeführt, deren Wurzeln jedoch offenbar bis in die Antike (vgl. Böhme) reichen. In den Wissenschaften habe sich diese Trennung und die Dominanz einer getrennten Betrachtung von Gesundheit und Krankheit bis in die Gegenwart hinein weitgehend erhalten (vgl. Damasio).

      Im Abschnitt 3 werden verschiedene Formen von Kausalität besprochen. Insbesondere die Kausalität von Organismen verdient eine besondere Aufmerksamkeit. Darüber hinaus wurden Hirntheorien (vgl. Thomas Fuchs und Hans-Joachim Scheurle), die eine mehrere Systemebenen umfassende Perspektive als zwingend ansehen, in das vorliegende Manuskript eingearbeitet.

      Als bedeutende Forschungsrichtung, zudem mit dem Anspruch auf Deutungshoheit, haben sich insbesondere seit den 1990-ziger Jahren die naturwissenschaftlich ausgerichtete Hirnforschung (Neurowissenschaft) und die Neurobiologie etabliert und die Neurowissenschaften durch die Behauptung, dass der Mensch „keinen freien