BALL DES DÄMONS
Natalie Yacobson
Übersetzer Natalie Lilienthal
© Natalie Yacobson, 2021
© Natalie Lilienthal, Übersetzung, 2021
ISBN 978-5-0053-0667-8
Erstellt mithilfe des Intelligenten Verlagssystems Ridero
Schattenball
Teuflische Träume
Du bist überall in ihnen
Sonnige Rose
In dieser unheimlichen Dunkelheit.
Ewiger Zauber
Hier über dem Rand der Dunkelheit
Du bist mein Fluch
Engel der Schönheit.
Alles ist für immer hier
Dunkelheit und dieses Blut
Du allein bist sterblich
Aber nur du bist Liebe.
Das helle Licht des Blitzes beleuchtete für einen Moment das Schloss auf dem Hügel, wunderschön, majestätisch, voller dunkler Magie und Geheimnisse. Wie schrecklich war in ihm, wie viele Albträume, die sich dort niederließen, verwandelten seine fabelhafte Schönheit in die Verkörperung des Bösen.
Emily rannte eine schmale Steintreppe hinunter und befand sich erneut in einer riesigen Halle, die in tiefe Dunkelheit getaucht war. Nur das Blitzlicht und das Flackern einer Wandleuchte warfen Reflexionen eines mysteriösen Lichts auf ihr schönes Gesicht. Es schien, dass die Nacht, die diese Welt der Albträume bevormundete, über ihre heftige Angst und ihren unheimlichen Schreck lachte. Sie sah sich schnell um. Es gab nur Angst in ihrem Herzen. Der Blick, der in einem Anfall von Angst von einer Seite zur anderen schoss, bemerkte nichts. Aber die Gefahr war irgendwo in der Nähe. Jedes Rascheln ließ sie zusammenzucken, wie eine Damhirschkuh, die die Verfolgung derer spürte, die um ihr Leben jagen. Ein Geräusch ertönte hinter ihr, und sie drehte sich alarmiert um, aber hinter ihr war nichts als eine bedrohliche Dunkelheit und das wilde Zittern ihres eigenen Herzens, das auf sich selbst übertragen wurde und die flauschigen Röcke ihres weißen Ballkleides lang machte lockige Strähnen ihres blonden Haares, die sich von ihrer zarten Frisur abhoben.
Sie hatte Angst, dass sie wieder zurückkehren und wie Geister aus dieser Leere auftauchen würden, um sie ein für alle Mal zu zerstören. Sie dachte, sie hätte ihre Rache verdient. Immerhin gab er ihr dieses schwarze Geschenk und sie tötete ihn zum zweiten Mal. Wie sofortige Blitze blitzten Bilder aus der jüngsten Vergangenheit in ihrer Erinnerung auf. Jetzt schienen sie ihr nur ein Traum zu sein. Sie waren jedoch die Realität selbst, ebenso wie der Glanz eines blitzenden Blitzes. Sie verschwanden wie ein Blitz und ließen nichts zurück als eine bedrückende Stille, die einen neuen Ausbruch dunklen Lichts vorbereitete. Das Bild, wie sie die Halle betritt und im hellen Licht der Kerzen und der Feier des Balls mit ihrer Schönheit funkelt, wird niemals aus ihrer Erinnerung verschwinden. Die Menge teilte sich vor ihr, er kam auf sie zu und sie tanzte mit ihm. Sie hat Angst vor seinen feurigen Augen, und dann versucht sie verzweifelt, dem Kreis der Toten oder der Unholde der Hölle zu entkommen. Es scheint ihr unmöglich, ihrem eigenen Tod zu entkommen. Bis jetzt war eine Rolle des Grauens in ihren Ohren, ihr wahnsinniger Schrei vor Schmerz und Angst. Sie löste sich aus ihrer Menge und rannte weg, aber Entsetzen blitzte in ihren blauen Augen auf, als er ihren Ausgang aus der Halle blockierte. Dann packte sie in einem Anfall von Angst diesen funkelnden Dolch und stieß ihn in sein Herz. Bis jetzt glühte sein scharlachrotes Blut vor Schmerz in ihren Augen.
Plötzlich ertönte in einem wilden Flüstern eines Gewitters in der Stille selbst:
«Emily, Emily, Emily!»
Emily sah sich ängstlich um, Tränen glitzerten jetzt in ihren verängstigten Augen, aber warum, konnte sie es sich eingestehen.
Plötzlich erschien eine dunkle Gestalt hinter ihr und Krallentatzen berührten ihre nackten Schultern. Sie drehte sich um, wieder niemand. Vielleicht wurde die Gefahr zurückgelassen, oder vielleicht schlich sie sich bereits an sie heran.
Plötzlich brachen alle Kerzen um sie herum in helles Feuer und füllten die riesige Halle mit warmem Licht.
«Emily» kam hinter ihr hervor und sie drehte sich um. Ihre Angst verging sofort, als sie ein so vertrautes und schönes Gesicht eines jungen Mannes vor sich stehen sah.
«Ich kann es nicht länger ertragen», sagte sie und ihre verängstigte Stimme hallte mit einem klaren Echo in der Stille des riesigen Saals wider. «Ich möchte nicht mehr in diesem dunklen Märchen leben».
«Du willst nicht die Wahrheit sehen, Emily», versuchte er zu argumentieren.
«Nein, nicht ich, du siehst sie nicht», brach aus der Schönheit hervor. «Ja, du hast mein Leben gerettet, aber du hast mich in die Hölle auf Erden gebracht. Du hast mich aus den Händen meiner Träume gerissen, wie ein Monster aus einem Märchen, du hast mich in eine Welt der Geheimnisse geworfen, und jetzt bezweifelst du, ob du klug oder nur in dir gehandelt hast, endlich ist Mitleid aufgewacht. Aber Kreaturen wie Sie können weder Liebe noch Mitleid erfahren».
«Du liegst falsch, Emily», widersprach er, «ich habe versucht, die Dunkelheit zu überwinden, ich wollte dir das Glück geben, das diese Welt dir verweigert hat».
«Nein, ich werde nicht mehr hier in dieser blauen Hölle bleiben», sagte sie diesmal mehr als entschlossen. «Ich möchte mein Leben retten, meine Seele. Heute gehe ich mit oder ohne dich».
Ihre anklagende Stimme ertönte laut in der toten Stille. Er wandte sich widerwillig von ihr ab. Seine mit Blut und Feuer gefüllten Augen wurden gerissen und bedrohlich, ein edles und schönes Gesicht wurde durch eine Grimasse verzerrt. Schmerz durchbohrte seinen Körper und der alles erobernde Durst nach Blut nahm ihn in Besitz, aber der Schmerz seines Herzens, in dem die Liebe zum hellen Engel lebte, war noch stärker.
«Was ist mit dir passiert?» brach aus Emily aus.
Sogar ihre Stimme, so schön und so geliebt von ihm, konnte seine Qual nicht aufhalten, aber er konnte die Macht der Dunkelheit besiegen, die seinen Geist besaß.
Sie sah ihn an, aber was geschah mit ihm? Sein langes braunes Haar fiel in einem seidigen Schleier über seine Schultern, er war so blass wie der Tod selbst, und selbst seine Schönheit konnte die Angst, die sein Gesicht verzerrte, nicht verbergen.
«Verzeih mir, Emily», flüsterte er. «Ich bin nicht mehr ewig».
Er hob seinen Dolch und schob ihn in sich hinein. Sein Körper fiel auf den Marmorboden, aber sie rannte unwillkürlich auf ihn zu, was sich in ihrer Seele als stärker als Angst herausstellte, die Liebe blieb unbesiegbar und sie verneigte sich vor ihm, er lebte noch.
«Verzeih mir, Emily», wiederholte er.
«Nein», sie fiel neben ihm auf die Knie und ihre blauen Augen waren voller Tränen.
«Stirb nicht», flüsterte sie, fuhr mit ihrer Hand durch sein seidenweiches Haar und sah mit einem schmerzhaften Blick auf sein junges und hübsches Gesicht, das bereits den Abdruck des Todes hatte.
Er lag im Sterben, aber seine Lippen bewegten sich zitternd und seine zitternde Hand fuhr über ihr schönes Gesicht.
«Weine nicht, Emily», flüsterte er, «mein Tod ist deine Tränen nicht wert, nimm das und renne. Lauf lieber von hier weg, du kannst gehen, schau ihnen einfach nicht in die Augen, die Macht des Todes ist in ihnen verborgen».
Er legte ein goldenes Kreuz in ihre zitternde Hand, Gold leuchtete im Licht der Hexennacht.
«Ich befreie dich von unserem Fluch, meine Liebe, Emily», sagte er und ihr Name hallte mit einem magischen Klang in der magischen Stille im Moment seines Todes wider. Sie weinte unwillkürlich, aber es war schon nutzlos, es war sinnlos, die kalte Leiche an sich und dieses schöne Gesicht zu drücken, das sie einst so sehr liebte, dass sie ihr Leben retten musste, obwohl der Tod sie mit seinem Tod selbst bei ihm nannte.
Sie rannte aus dem hellen Raum, in dem einst die Freude am Ball schien, aber jetzt herrschte nur noch Frieden und