Herbert George Wells

Die ersten Menschen im Mond


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      H. G. Wells

      Die ersten Menschen im Mond

      Covergestaltung: Olga Repp

      Übersetzer: Felix Paul Greve

      Digitalisierung: Gunter Pirntke

      2017 andersseitig.de

      ISBN

      9783961184033 (ePub)

      9783961184040 (mobi)

      andersseitig Verlag

      Dresden

      www.andersseitig.de

      [email protected]

      (mehr unter Impressum-Kontakt)

      Inhalt

       Impressum

       1 Mr. Bedford lernt Mr. Cavor zu Lympne kennen

       2 Wie das Cavorit zum ersten Male gemacht wurde

       3 Der Bau der Sphäre

       4 In der Sphäre

       5 Die Fahrt zum Mond

       6 Die Landung auf dem Mond

       7 Sonnenaufgang auf dem Mond

       8 Ein Mondmorgen

       9 Das Kundschaftern beginnt

       10 Auf dem Mond verirrte Menschen

       11 Die Mondkalbweiden

       12 Das Gesicht des Seleniten

       13 Mr. Cavor stellt ein paar Vermutungen auf

       14 Experimente der Mitteilung

       15 Die schwindlige Brücke

       16 Gesichtspunkte

       17 Der Kampf in der Höhle der Mondschlächter

       18 Im Sonnenschein

       19 Mr. Bedford allein

       20 Mr. Bedford im unendlichen Raum

       21 Mr. Bedford in Littlestone

       22 Die erstaunliche Mitteilung Mr. Julius Wendigees

       23 Ein Auszug aus den sechs ersten von Mr. Cavor erhaltenen Botschaften

       24 Die Naturgeschichte der Seleniten

       25 Der Mondherrscher

       26 Die letzte Botschaft, die Cavor zur Erde sandte

      Wie ich mich hier mitten im Schatten des Weinlaubs unter dem blauen Himmel Süditaliens zum Schreiben hinsetze, wird es mir mit einer gewissen Tönung der Verwunderung klar, daß meine Teilnahme an den erstaunlichen Abenteuern Mr. Cavors im Grunde nur die Folge des reinsten Zufalls war. Es hätte jeder sein können. Ich geriet zu einer Zeit in diese Dinge hinein, als ich glaubte, der geringsten Möglichkeit störender Erlebnisse entrückt zu sein. Ich war nach Lympne gegangen, weil ich den Ort für den ereignislosesten in der ganzen Welt gehalten hatte. »Auf jeden Fall«, sagte ich, »werde ich hier Frieden finden, und eine Möglichkeit zu arbeiten.«

      Und dieses Buch ist die Folge; so absolut widerstreitet das Geschick all den kleinen Plänen der Menschen.

      Ich kann hier vielleicht erwähnen, daß ich sehr kürzlich einen scheußlichen Reinfall in gewissen geschäftlichen Unternehmungen erlebt hatte. Jetzt, da ich hier sitze, umgeben von allen Einzelheiten des Reichtums, liegt ein Luxus darin, meine Not zuzugeben. Ich kann sogar zugeben, daß mein Unglück bis zu einem gewissen Grade handgreiflich mein eigenes Werk war. Vielleicht gibt es Richtungen, in denen ich einiges Talent habe, aber die Leitung von Geschäftsoperationen ist nicht unter ihnen. Aber in jenen Tagen war ich jung, und meine Jugend nahm unter anderen tadelnswerten Formen die eines Stolzes auf meine geschäftlichen Fähigkeiten an. Ich bin noch immer jung an Jahren, aber die Dinge, die mir widerfahren sind, haben etwas von der Jugend aus meinem Geiste fortgetrieben. Ob sie darunter irgendwelche Weisheit ans Licht gebracht haben, das ist weniger zweifellos.

      Es ist kaum nötig, im einzelnen auf die Spekulationen einzugehen, die mich zu Lympne in Kent landeten. Heutzutage hängt selbst um Geschäftsunternehmungen ein starker Schein des Abenteuers. Ich riskierte etwas. In diesen Dingen handelt es sich unweigerlich um eine gewisse Menge von Geben und Nehmen, und schließlich fiel mir das Geben zu. Ich tat es widerstrebend genug. Selbst als ich aus allem heraus war, hielt es ein widerhaariger Gläubiger für angebracht, böswillig zu sein. Vielleicht ist Ihnen einmal jenes flammende Gefühl verletzter Tugend begegnet, oder vielleicht haben Sie es nur gefühlt. Er jagte mich scharf. Mir schien zuletzt, mir blieb nichts weiter übrig, als ein Drama zu schreiben, wenn ich mich nicht als Handlungsgehilfe um meinen Lebensunterhalt plagen wollte. Ich habe eine gewisse Phantasie und luxuriöse Anlagen, und ich gedachte, kräftig darum zu kämpfen, ehe mich jenes Schicksal faßte. Außer meinem Glauben an meine Talente als Geschäftsmann hatte ich in jenen Tagen stets die Vorstellung gehabt, ich sei imstande, ein sehr gutes Drama zu schreiben. Ich glaube, diese Überzeugung ist nicht sehr ungewöhnlich. Ich wußte, außer legitimen Geschäftsspekulationen hat nichts so üppige Möglichkeiten, und sehr wahrscheinlich beeinflußte das meine Meinung.

      Ich entdeckte bald, daß ein Drama zu schreiben, längere Zeit in Anspruch nahm, als ich vorausgesetzt hatte; erst hatte ich zehn Tage darauf gerechnet, und ich kam nach Lympne, um ein pied-à-terre zu haben, solange es in Arbeit war. Ich schätzte mich glücklich, daß ich das kleine Sommerhaus bekam. Ich bekam es auf dreijährigen Kontrakt. Ich setzte ein paar Stück Möbel hinein, und solange das Drama in Arbeit war, besorgte ich mein Kochen selber. Mein Kochen hätte Mrs. Bond entsetzt. Und doch, wissen Sie, es hatte Würze. Ich hatte einen Kaffeetopf, einen Blechkocher für Eier und einen für Kartoffeln und eine Bratpfanne