Julia Heinecke

Schneesturz - Der Fall des Königenhofs


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      Julia Heinecke

      Schneesturz – Der Fall des Königenhofs

      Historischer Roman aus dem Schwarzwald

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      Von Schnee begraben Über 20 Personen leben 1844 auf dem Königenhof im Schwarzwald eng zusammen. Der Königenbauer holzt den Wald ab und stellt der Magd nach. Die Königenbäuerin streitet mit der Untermieterin. Tochter Bibiane soll einen Hoferben heiraten und hat doch ganz andere Pläne. Die Untermieterin wiederum will nichts als weg.

      An einem Februarabend kommt es zur Katastrophe: Eine Lawine begräbt den gesamten Hof unter sich. Am nächsten Morgen entdecken die Nachbarn das Unglaubliche. Können sie die Verschütteten aus den Trümmern retten?

      »Im selben Moment donnerte es bedrohlich, und die Stube begann zu zittern. Überrascht sahen die Männer hoch. Die Schnapsflasche auf dem wackelnden Tisch kippte um. Thomas fiel von der Bank und rappelte sich verwundert auf. Das Donnern schwoll an und ging über in ein gewaltiges Krachen. Das Licht erlosch in einem Windstoß. Nur Bruchteile von Sekunden später spürten sie den Schnee kommen.«

      Nach einer wahren Begebenheit.

      Julia Heinecke wurde in Berlin geboren, wuchs im nördlichen Schleswig-Holstein auf und ist seit über einem Vierteljahrhundert in Südbaden zu Hause. Sie absolvierte eine Übersetzer-/Dolmetscherausbildung und studierte anschließend Kulturwissenschaften. Heute lebt und arbeitet Julia Heinecke als freiberufliche Übersetzerin, Lektorin, Texterin und Autorin in Freiburg. In mehreren Publikationen hat sie sich sowohl auf Sachebene als auch in Romanform mit der Kulturgeschichte des Schwarzwaldes auseinandergesetzt. www.julia-heinecke.de

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      Alle Rechte vorbehalten

      Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

      Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht

      Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

      unter Verwendung eines Bildes von: © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Caspar_David_Friedrich_-_Fr%C3%BChschnee.jpg

      ISBN 978-3-8392-6790-5

      Zitat

      Matthis mit dem Beil schlägt’s Eis entzwei.

      Wetterregel

      Matthiastag, 24. Februar

      Personenverzeichnis

      Die Bewohner des Königenhofs 1844

      Familie Tritschler:

      Martin Tritschler, der Königenbauer, *1784

      Walburga, die Königenbäuerin, *1794

      Ihre Kinder:

      Lorenz, *1820

      Elisabeth, *1821

      Bibiane, *1822

      Maria [Marei], *1824

      Thomas, *1826

      Martha, *1827

      Theresia, *1828

      Fidel, *1830

      Magdalena, *1831

      Mathäus, *1832

      Leo, *1834

      Julius, *1834

      Maria Faller [Fallermarie], Mutter der Königenbäuerin, *1774

      Die Gehausleute:

      Hilar Winterhalter, *1814

      Clara, seine Frau, *1816

      Ihre Kinder:

      Paul, 9 Jahre

      Anton, 6 Jahre

      Wilhelmine, 5 Jahre

      Balbina, 3 Jahre

      Catharina Hofmaier, Claras Schwester, *1822

      Ihr Sohn Salomon, 1 Jahr

      *

      Die Nachbarn im Königenhäusle:

      Philipp Beha

      Maria [Behamarie], seine Frau

      Ihre Söhne:

      Blasius, *1821

      Philipp [Philo], *1824

      Johann Löffler [Löfflerjohann]

      Maria [Löfflermarie], seine Frau

      *

      Der Nachbar vom Kajetanshof:

      Paul Löffler [Kajetansbauer]

      *

      Der Geistliche:

      Pfarrer Schilling aus Neukirch

      Samstag, 24. Februar 1844, abends

      Draußen stürmte es, den ganzen Tag schon. Jetzt, in den dunklen Abendstunden, ächzte und stöhnte das alte Haus sogar noch lauter als zuvor. Regen fiel hart auf das Schindeldach und ließ den Schnee in großen Brocken krachend auf den Boden fallen. Tauwetter.

      Maria Beha sah von ihrer Stopfarbeit auf zu ihrem Mann Philipp, der am Stubentisch im Schein der Tranfunzel saß, vor sich das fast fertige Gestell einer Schwarzwalduhr. Er hatte genauso übermüdete Augen wie sie.

      Ihre eigene Kuckucksuhr, die neben dem Herrgottswinkel hing, öffnete geräuschvoll ihr Türchen. Der Kuckuck sprang heraus und rief zehnmal.

      »Zeit zu schlafen«, erklärte Maria.

      »Bin fast so weit«, erwiderte Philipp Beha und setzte das Stemmeisen geschickt an.

      Wenn er dieses Uhrengestell noch fertigstellte, konnten morgen früh seine Söhne Blasius und Philo es auch noch mit der restlichen Ware nach Urach bringen.

      »Wo bleiben die Buben?«, fragte er, ohne aufzuschauen, während er seine Arbeit auf Fehler untersuchte.

      »Sie sind noch drüben beim Königenbauern«, antwortete Maria, »aber sie werden sicher bald kommen, sie müssen schließlich morgen früh aufbrechen.«

      Sie hielt ihr Gesicht dicht an die verregnete Fensterscheibe und blickte angestrengt nach draußen. Sie konnte nur einen schwachen Lichtschein erkennen, obwohl der Königenhof nicht mehr als einen Steinwurf von ihnen entfernt