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      Jung! Schön! Devot! Erotischer SM-Roman

      von Leila Robinson

      Leila Robinson – Jahrgang 1987 – ist Nordhessin mit kölschem Einschlag, Krankenschwester und leidenschaftliche Reiterin. Außer beim Schreiben schlägt sich ihre kreative Seite in der realistischen Unfalldarstellung nieder, wo sie Verletzungen täuschend echt schminkt und selbst schauspielert. Neben diversen ehrenamtlichen Tätigkeiten – z. B. bei der Feuerwehr und beim DRK – liebt sie es, Motorrad zu fahren, zu lesen und viel Zeit mit ihren Freunden zu verbringen.Inspiriert von Gesprächen mit Freunden, hat Leila die BDSM-Szene auch durch eigene Erfahrungen kennengelernt und bringt ihre Erlebnisse und Fantasien in ihre erotischen Geschichten ein.

      Lektorat: Marie Gerlich

      Originalausgabe

      © 2020 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Maksim Shmeljov @ shutterstock.com © Denis Mikheev @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: traumstoff.at Buchdesign

      ISBN 9783750739451

      www.blue-panther-books.de

       1

      Luna blinzelte in die Sonne, die hell in ihr Schlafzimmer schien. Es war Wochenende. Eigentlich eines von vielen in den immer gleichen Bars, Discos oder auch mal im Kino – sie hatte Spaß daran, keine Frage, aber irgendwie war es eben auch immer dasselbe. Und das, obwohl sie so gar nicht das war, was man neudeutsch als Mainstream bezeichnete.

      Sie hatte Spaß daran, sich in Gothic-Kleidung zu zeigen, schminkte sich gern dunkel – ja, sie fiel durchaus auf.

      Wohlig rekelte sie sich in ihrem Bett – ebenfalls ein Traum in Schwarz, mit ins Kopfteil eingegossenen Vampirflügeln und acht massiven Metallringen in den Bettpfosten und Seitenteilen. Sie liebte dieses Bett und sehnte sich danach, diese Ringe auch zu benutzen, aber was das anging, hatte sie leider gar keine Erfahrung.

      Wenn sie daran dachte, was man mit diesen Vorrichtungen an ihrem Bett so alles anstellen könnte, fing ihr Bauch an zu kribbeln, ihr wurde warm und sie spürte, wie sich diese Wärme bis in ihr Becken ausbreitete. Ein wohliger Schauer überkam sie, als sie sich ihr Höschen herunterstreifte und in ihre Nachttischschublade griff, um ihren Vibrator hervorzuholen.

      Langsam begann sie sich zu streicheln, rieb mit den Händen über ihre Klitoris, strich seitlich an den Schamlippen entlang und schob schließlich einen Finger in sich hinein.

      In Gedanken war sie längst nicht mehr in ihrem Schlafzimmer und es waren nicht mehr ihre Finger, die sie streichelten. Mit einem Seufzen schaltete sie den Vibrator ein und begann, ihn langsam in ihre Mitte zu schieben.

      Da sie mehr als feucht war, glitt er ganz leicht in sie hinein. Sie bewegte ihn vor und zurück, wusste genau, wie sie ihn führen musste, um sich den ersehnten Höhepunkt zu verschaffen.

      In ihren Träumen tat das immer jemand anders, ein Mann, eine Frau, alle gesichtslos – bloß Fantasie und doch so reizvoll. Wie es wohl wäre, wenn nicht sie die Kontrolle darüber hätte, wann sie kam – immer wieder das süße Gefühl, kurz davor zu sein und dann nicht erlöst zu werden …

      Weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, denn da war er bereits, ihr Höhepunkt.

      Sie genoss das Gefühl noch einen Moment, zog dann langsam den Vibrator heraus und grinste. So konnte der Tag beginnen!

      Manchmal kamen ihr ihre Tagträume vor wie ein Klischee aus einem Roman mit einem ominösen Fremden, mal klangen sie eher wie purer Porno. Nichts, was man öffentlich zugeben würde – nicht, dass man davon träumt und erst recht nicht, dass man sich ab und zu aus Neugier entsprechende Filme im Internet anschaut.

      Nein, als Frau schaute man nun wirklich keine Pornofilme, da war sie dann doch irgendwie altmodisch. Und für alles andere waren eben Träume da, nicht mehr.

      Sie krabbelte aus ihrem Bett und kochte sich einen Kaffee, um damit noch mal im Bett zu verschwinden, zusammen mit einem guten Buch.

      Als sie nach fast zwei Stunden auf die Uhr sah, erschrak sie – in einer halben Stunde war sie mit ihrer Freundin Sina verabredet!

      Rasch sprang sie aus dem Bett und unter die Dusche, föhnte sich die Haare, legte etwas Make-up auf, schnappte Schlüssel und Handtasche und machte sich auf den Weg.

      Sina wartete schon im Café auf sie. »Na, hast du deine Nase wieder im Buch vergraben oder gänzlich verschlafen?« Sie kannten sich lange genug, um über die Angewohnheiten und Macken der anderen Bescheid zu wissen.

      Luna grinste nur und zuckte mit den Schultern, setzte sich und bestellte einen Milchkaffee.

      Irgendetwas war heute komisch an Sina, sie fummelte nervös an ihrer Tasse herum, rührte in ihrem Kaffee, zappelte mit den Beinen.

      »Ist alles in Ordnung bei dir?« Luna schaute sie kritisch an und runzelte die Stirn.

      Sina holte Luft, öffnete und schloss den Mund wieder, als würden ihr die Worte im Hals stecken bleiben.

      »Nun sag schon, was ist passiert? Du schnappst nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.«

      Der Kellner brachte den Kaffee und verschaffte Sina somit dreißig Sekunden Zeit, um sich zu sortieren.

      »Es ist alles in Ordnung und passiert ist auch nichts, da kann ich dich beruhigen. Ich will dir was erzählen, also etwas, das ich schon länger erzählen wollte, aber bisher passte es nie und, na ja, ich wollte dafür auch Zeit haben und …«

      »Hallo! Komm zum Punkt, Sina!«, unterbrach Luna sie.

      Sina schaute zu Boden. »Ich hab dir doch erzählt, dass ich Marc auf einer Party kennengelernt habe.« Sie machte eine kurze Pause und holte tief Luft. »Das war keine normale Party, das war eine SM-Party.«

      Nun war es raus. Keine der beiden sagte etwas, Luna blieb im wahrsten Sinne die Luft weg. Sina schaute ihre Freundin erwartungsvoll an, bemüht, eine Regung in ihrem Gesicht zu entdecken, die erahnen ließ, was sie dachte.

      »Sag doch was«, bat sie. »Das ist nicht so schlimm, wie es klingt, wir waren da in keinem dunklen Keller, in dem man vermöbelt wird. Es ist … es ist schön, nur eben anders.«

      Luna war immer noch sprachlos. Sie saß auf ihrem Stuhl wie zur Salzsäule erstarrt, hörte nur vage, was Sina da sagte. Sollte ihre beste Freundin tatsächlich das tun, wovon sie ab und zu heimlich träumte, und war es so wie in ihrer Fantasiewelt? Wollte sie das alles wissen?

      »Sina, ich würde dich nie verurteilen.« Luna hatte ihre Sprache wiedergefunden und war fast selbst überrascht darüber.

      »Es ist nur, ich habe mit allem gerechnet – Hochzeit, ein Baby, aber dass es nun ausgerechnet das ist …« Sie ließ den Satz in der Luft hängen.

      »Möchtest du irgendwas wissen?«, versuchte Sina das Gespräch am Laufen zu halten. »Ich meine, nur, wenn du überhaupt etwas darüber hören willst. Ich hab mir gedacht, wenn ich nicht mit dir reden kann, mit wem dann?«

      Luna war immer noch dabei, ihre Gedanken zu ordnen und ihr Sprachzentrum zum Arbeiten zu animieren.

      »Können wir vielleicht woanders darüber sprechen?« Luna schaute sich etwas verunsichert um. Hatte schon jemand an den anderen Tischen etwas mitbekommen? Ihr Blick kehrte zu Sina zurück, die nun wieder lächelte.

      »Klar, machen wir.« Sina winkte die Bedienung heran und bezahlte Lunas Kaffee gleich mit.

      »Danke«, murmelte Luna gedankenverloren.

      Sie verließen das Café und schlenderten Richtung Stadtpark.

      »Wie bist du überhaupt in so einem Laden gelandet?«, fragte Luna in die Stille hinein.

      »Na ja, Kim und Tom haben mich mitgenommen. Kim hat mir erzählt, dass die beiden zu so einer Veranstaltung gehen, ›ein Treffen Gleichgesinnter‹ hat sie es genannt, aber alles ganz harmlos. Keine Ahnung, was mich gepackt