Michelle Marks

Machs mir richtig geil | Erotische Geschichten


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      Machs mir richtig geil | Erotische Geschichten

      von Mandy Moore

      Mandy Moore wurde 1969 in Köln geboren. Geprägt durch ihr Geburtsjahr und die damit verbundene Flower-Power-Bewegung, war sie in puncto Sexualität schon in frühester Jugend sehr freizügig. Dadurch kam sie in Verbindung mit den unterschiedlichsten Sexpartnern, mit denen sie immer wieder neue Spielarten ausprobierte. Sie lernte, sich zu unterwerfen, fand aber ebenso Gefallen am dominanten Part. Mandy Moore wollte diese Erfahrungen nicht nur erleben, sondern auch festhalten. So begann sie, ihre Liebesabenteuer aufzuschreiben. Zudem sammelte sie erotische Geschichten von Freunden und Bekannten, die nun als Kurzgeschichten-Sammlungen veröffentlicht werden.Ihr Drang, die Welt der Körperlichkeit und Sinnlichkeit in sich aufzusaugen, ist noch lange nicht gestillt.

      Lektorat: Diverse

      Originalausgabe

      © 2020 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Roman Samborskyi @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783862779918

      www.blue-panther-books.de

      Amber Keenan

      Die heiße Blonde in der Straßenbahn | Erotische Geschichte

       Die heiße Blonde in der Straßenbahn

      Ich sitze zuhinterst im blauen Bähnli Richtung Worb Dorf. Das blaue Bähnli, welches seit 1987 in Betrieb ist, benutze ich fast jeden Tag. Das 10-achsige Gefährt verbindet die Zähringerstadt Bern mit dem rund zehn Kilometer östlich gelegenen Dorf Worb, wo ich zu Hause bin. Es ist nicht gerade schnell unterwegs und ich genieße die rund halbstündige Fahrt meist sehr, obwohl ich einen Großteil der Fahrt ins Smartphone gucke. Heute Abend ist fast niemand im Bähnli, wahrscheinlich weil ich nach meinem Fitnesstraining etwas später unterwegs bin. Nur ziemlich weit vorn sitzen zwei Personen, welche angeregt zu diskutieren scheinen, wie die Bewegungen ihrer Arme andeuten.

      Nächster Halt: Zytglogge

      Es ist schon relativ spät am Abend. Ich bin überzeugt, dass hier niemand zusteigen wird, und meine Augen zieht es vor Müdigkeit fast zu. Im selben Moment geht die zweithinterste Türe auf und eine Person steigt die Treppe hoch in den Wagen. Ich erschrecke regelrecht, nicht etwa vor Furcht, sondern weil ich nicht erwartet habe, dass so eine Schönheit einsteigt. Es ist, als würde die Sonne hinter den Berggipfeln aufgehen, so wie ich das zwischendurch erlebe, wenn ich morgens über die Kirchenfeldbrücke fahre und Richtung Alpen blicke. Die blonde, schlanke Frau mit langen Haaren und einem schwarzen, eher kurzen Kleid schaut sich kurz um und entscheidet sich für einen Sitzplatz auf der anderen Fensterseite mir schräg gegenüber, gegen die Fahrtrichtung. Sie trägt silberfarbene Pumps mit ziemlich hohen Bleistiftabsätzen. Der Schuh glitzert und passt perfekt zum Erscheinungsbild der ungefähr 25-jährigen Frau. Einfach sexy, denke ich. Sie schaut mich kurz an, lächelt und setzt sich hin. Auffallend sind auch die seidig-matten hautfarbenen Strümpfe. Der Abschluss der halterlosen Strümpfe ist knapp sichtbar, weil sie die Beine überschlagen hat und das kurze Kleid etwas hochgerutscht ist. Ich bemühe mich, nicht hinzustarren, möchte ich doch in keiner Weise, dass sie sich belästigt fühlt. Ich schaue aus dem Fenster und realisiere, dass wir nun über die Kirchenfeldbrücke fahren. Die am 24. September 1883 eröffnete Kirchenfeldbrücke verbindet den Casinoplatz in der Altstadt von Bern über die Aare hinweg mit dem Helvetiaplatz im Kirchenfeldquartier. Sie ist 229 Meter lang und besitzt zwei Bogen mit einer Stützweite von 78 Metern und einer Höhe von ca. 37 Metern.

      Nächster Halt: Helvetiaplatz

      Erst jetzt nehme ich den ultimativ verführerischen Duft ihres Parfums wahr: Die bezaubernd süßen Inhaltsstoffe berühren alle meine Sinne. Es riecht wie ein verführerisches Dessert. Die fruchtige Mischung verleiht einen Hauch von Frische. Vermischt mit ihrem eigenen Körperduft hat die Mischung eine unglaublich betörende Wirkung auf mich.

      Woher kommt diese Frau? Was denkt Sie jetzt gerade? Weshalb sitzt sie gerade hier bei mir und nicht auf einem der unzähligen anderen freien Plätze?, frage ich mich. Dutzende Fragen gehen mir durch den Kopf. Ich vermute, dass sie auf einer Abschlussfeier war, vielleicht in einem Hotel. Diese Vermutung liegt nahe, weil sie sehr elegant und sexy gekleidet ist. Es könnte aber auch sein, dass sie in einem Orchester spielt und gerade von einem Konzertauftritt nach Hause fährt. In keiner Weise wirkt sie in ihrer Garderobe geschmacklos oder billig. Es passt alles perfekt zusammen. Ich spüre, wie ich bei ihrem Anblick leicht erregt bin, und schäme mich dafür …

      Sie bückt sich leicht nach vorn und hält den rechten Schuh mit ihrer Hand fest, damit sie ihn ausziehen kann. Total verständlich, wahrscheinlich ist sie mehrere Stunden in diesen Schuhen unterwegs gewesen. Als Mann ist es kaum vorstellbar, dass sich Frauen in Dingern wohlfühlen. Aber toll sehen solche Schuhe aus, weil das Tragen von Schuhen mit Absätzen eine erotisierende Veränderung der Körperhaltung und des Gangs zur Folge hat. Auch die Beine werden optisch verlängert. Sie hebt langsam das Bein an und legt den Vorderfuß auf die Kante des Sitzplatzes vor ihr. Auch ohne Schuhe beeindrucken mich ihre langen Beine. Ihre Hand legt sie auf ihren Oberschenkel. Dabei fallen mir die tollen Fingernägel auf. Die Nagelspitzen sind schneeweiß. Ihre Fingernägel wurden mit einem ausgehärteten Nagelgel bearbeitet, denke ich. Ich glaube, man nennt es französische Maniküre. Auf den Fingernägeln ist zudem ganz wenig Glitzer erkennbar. Die Farbe – was sonst – passend zu den Schuhen.

      Die Fahrt durch das Kirchenfeldquartier ist sehr kurzweilig. Nicht wegen der schön anzuschauenden Villen, Botschaften und Museen, welche durch die ursprüngliche Weisung entstanden sind, dass in diesem Viertel keine Fabriken entstehen dürfen, sondern durch die Anwesenheit der atemberaubenden Schönheit mir schräg gegenüber. Viel einfacher und anständiger wäre es, die Architektur der Gebäude zu bewundern, anstatt den wohlgeformten Körperbau dieser bezaubernden Frau. Meine Augen können jedoch kaum von ihr lassen und ich realisiere, wie anziehend sie auf mich wirkt.

      Nächster Halt: Brunnadernstraße

      Während die Tram in einer Rechtskurve den Burgernzielkreisel überquert, schaut sie mir direkt in die Augen und lächelt wieder. Ihre blauen Augen mit den langen Wimpern entführen mich in eine andere Welt. Der Blickkontakt verschafft mir ganz weiche Knie. Ihr Blick ist meines Erachtens ein prüfender Blick. Er scheint eine Art Test zu sein, ob ich Gefallen an ihr habe. Ich erwidere ihr Lächeln, meine Schüchternheit zwingt mich jedoch, schnell wieder aus dem Fenster zu schauen. Sie weiß ganz bestimmt, dass ich mein Blick kaum von ihr lassen kann, denke ich. Als ich es wieder wage, zu ihr hinüberzuschauen, sehe ich, wie sich ihr Lächeln langsam zu einer ernsteren Miene verformt. Sie presst ihre Lippen zusammen, als wollte sie sagen: »Ich habe da so eine Idee.« Nach einem kurzen Moment des Überlegens beißt sie sich mit den Zähnen auf die Unterlippe, was wohl so viel bedeuten könnte wie: »Ich habe jetzt einen Plan.« Sie fängt erneut an zu lächeln und richtet ihren Blick auf ihre Oberschenkel. Dann beginnt sie, langsam ihr Knie und ihre schmalen Schenkel zu streicheln.

      Ich spüre, wie mein Puls steigt. Was macht sie da? Will sie spüren, wie sich ihre Strümpfe anfühlen, oder will sie sich mit kleinen Streicheleinheiten etwas entspannen?, frage ich mich. Ich stelle mir vor, wie es sich anfühlen würde, wenn ich mit meinen Fingern über ihre Oberschenkel gleiten dürfte. Vertieft in meine Vorstellungen werde ich abrupt durch das Vibrieren meines Smartphones aufgeschreckt. Wie immer schaue ich sofort nach, wenn sich das Gerät bemerkbar macht. Ich gebe meinen vierstelligen Code ein und sehe, dass eine Wetterwarnung ausgegeben wurde: Starkes Gewitter mit Hagelgefahr in der Region Aaretal. Ich bin überzeugt, dass ich es noch trocken nach Hause schaffen werde, da diese Wetterwarnungen doch immer relativ früh versandt werden. Schnell ist das Smartphone wieder in meiner Hosentasche verstaut.

      Nächster Halt: Egghölzli

      Überraschenderweise geht die Türe der Tram auf und es steigen gemächlich zwei ältere Personen ein. Es scheint ein Ehepaar zu sein. Der Mann geht am Rollator. Selbstverständlich nimmt es einige